Esselbachs Bürgermeister Richard Roos führt den Zweckverband zur Wasserversorgung der Marktheidenfelder Gruppe in den nächsten sechs Jahren als Vorsitzender. Wie sein neuer Stellvertreter, Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm, wurde er mit 18 von 19 Stimmen von der neu zusammengesetzten Verbandsversammlung gewählt.
Zuvor zog die frühere Marktheidenfelder Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder kurz Bilanz. Sie stand von 2008 bis 2014 als Stellvertreterin des Vorsitzenden Richard Krebs und seit 2014 als Vorsitzende des Zweckverbands in der Verantwortung.
100-Jahr-Feier des Verbands als ein Höhepunkt
Sie erinnerte an den Anschluss von Rothenfels an die Verbandsanlagen im Jahr 2011 und an die umfangreiche Sanierung der Gewinnungsanlagen im Weihersgrund. Ein Höhepunkt sei die 100-Jahr-Feier des Zweckverbands gewesen.
Bedrückend sei der frühe Tod des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden und Bischbrunner Bürgermeisters Joachim Engelhardt im Jahr 2016 gewesen.
Schmidt-Neder wies auf eine Reihe von Sanierungen an den Verbandsanlagen hin, die trotz des notwendigen Schuldenabbaus gemeistert werden konnten. Leitungsverlegungen im Zuge des Ausbaus der Autobahn A 3 beanspruchten die Verbandsgremien besonders.
In die Zukunft gerichtet seien der neue Leonhardsbrunnen im Wachengrund und die beabsichtigte neue strategische Ausrichtung des Verbandes in Zeiten des Klimawandels bis 2025.
Wassergruppe hat sich professionell aufgestellt
Ihre zwölf Jahre in der Wassergruppe seien durch häufige Personalwechsel in der Führung geprägt gewesen. Nun sei es gelungen, mit Klaus Woitas als Geschäftsführer, Simon Franz als Technischen Leiter und Christina Herrmann als Kämmerin sich professionell aufzustellen.
Schmidt-Neder dankte allen Mitwirkenden für eine stets konstruktive und freundliche Zusammenarbeit. Diesen Worten schloss sich Geschäftsführer Klaus Woitas an und hob hervor, dass es unter der Führung von Helga Schmidt-Neder gelungen sei, den Zweckverband so finanziell zu stabilisieren, dass er heute recht gut dastehe.
Neun bisherige Verbandsräte aus den Mitgliedsgemeinden wurden verabschiedet: Ernst Dürr (Esselbach), Anton Weis (Hafenlohr), Karl-Heinz Schöffer (Hasloch), Reinhold Dosch (Kreuzwertheim), Martin Gerberich, Werner Reidelbach (Marktheidenfeld), Gilbert Mügge (Rothenfels) sowie Norbert Endres und Siegfried Geier (Triefenstein).
Rechnungsprüfung ergab keine Beanstandungen
Keine Beanstandungen ergab die Rechnungsprüfung durch Agnes Engelhardt und Anton Weis, so dass die Jahresrechnung 2019 mit einem Gesamtumfang von 1,9 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt: 1,6 Millionen Euro, Vermögenshaushalt: 300 000 Euro) festgestellt und entlastet wurde.
Martin Ertl vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband stellte der Versammlung das Zahlenwerk für 2019 aus steuerrechtlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht dar. Er begründete einen Rückgang des Anlagevermögens um rund 350 000 Euro und erläuterte den Kassenbestand. Er umriss die Verschuldung des Verbands mit 47 Prozent bei einer Bilanzsumme von rund 3,9 Millionen Euro und einer Eigenkapitalquote von etwa 50 Prozent.
Eine nur leichte Steigerung der Kosten mache sich in der Gewinn- und Verlustrechnung bei einem rückläufigen Verkauf im Vergleich zum Trockenjahr 2018 bemerkbar.
Niederschläge liegen über dem Trockenjahr 2018
Dennoch bleibe der Trinkwasserpreis in Höhe von 2,04 Euro je geliefertem Kubikmeter für die Mitgliedsgemeinden auskömmlich. Die nicht zurückgezahlte Überdeckung, die bislang zum Schuldenabbau und für Investitionen genutzt wurde, falle aber geringer aus.
Auch künftig kann Woitas nach einstimmigem Beschluss der Verbandsversammlung in Abstimmung mit Franz Rechtsgeschäfte bis zu einer Höhe von 750 Euro abschließen. Auf Nachfrage sah Franz die bisherigen Niederschläge mit 439 Liter je Quadratmeter in diesem Jahr im vergleichbaren Umfang zur langjährigen Entwicklung und deutlich über dem Trockenjahr 2018. Die aktuellen Pegelstände in den Brunnen ließen keine "Durststrecke" erwarten.