Auch nach dem Tod von Konrad Stahl bleibt der Spessartverein Lohr auf einem guten Weg. Stahl hatte vor zwei Jahren den Verein mit seiner Bereitschaft, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen, aus einer Krise geführt; aber eine schwere Erkrankung, die schließlich zu seinem Tod führte, hatte ihm nur wenig Zeit gelassen, aktiv zu wirken. Nun führt sein Stellvertreter Richard Mehler, der den Verein bereits während der Krankheit Stahls kommissarisch geführt hat, weiter, was Stahl begonnen hat. Seit der Jahresversammlung am Samstag im Gasthaus „Postillion“ in Sendelbach haben die „Spechte“ wieder einen reguläre Vorstand.
Schriftführerin Christa Neusinger moderierte die Versammlung. Mehler stellte in seinem Bericht fest, dass die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr durch Todesfälle, Wegzüge und Austritte um zehn auf 342 zurückgegangen sei. 74 waren anwesend.
Mehlers Dank galt vor allem aber der Dritten Vorsitzenden, Hiltrud Hippeli, und den übrigen Vorstandsmitgliedern für die hervorragende Zusammenarbeit. Unter den zahlreichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres ragen eine Fahrt nach Weinheim an der Bergstraße, eine Wanderwoche im Weserbergland, eine Tagesfahrt nach Ansbach und zum Altmühlsee sowie die gemeinsame vorweihnachtliche Feier in Mariabuchen besonders hervor.
Umstrukturierung kostet Geld
Er ging auch auf die anstehende Umstrukturierung des Spessartbundes ein. Ein Verband mit 100 Vereinen und rund 5000 Mitgliedern könne auf lange Sicht nicht ehrenamtlich geführt werden. An einer neuen Satzung werde gearbeitet. Die Einstellung hauptamtlicher Mitarbeiter werde wohl ohne Beitragserhöhung finanziell nicht zu bewältigen sein, führte er aus. Bislang wirke sich das aber finanziell noch nicht auf den Beitrag des Spessartvereins Lohr aus, sagte Mehler.
Im Spessartbund nimmt der Lohrer Verein eine Sonderstellung ein. Die anderen veranstalten jährlich zehn bis zwölf Wanderungen; in Lohr waren es im vergangenen Jahr in vier Gruppen 163 Wanderungen mit einer durchschnittlichen Wanderstrecke von 11,7 Kilometern.
Mehrfach hatte man auswärtige Wandergruppen zu Gast, die man zu verschiedenen Zielen im Spessart führte. Von den Mitgliedern sehr gelobt wird der Internet-Auftritt.
Die Schanzkopfhütte wird, wie Hiltrud Hippeli hervorhob, nicht nur vom Spessartverein selbst rege genutzt. Fünfmal wurde sie auch für private Feiern vermietet. Dass der Unterhalt der Hütte allerdings viel Arbeit macht, erläuterte Manfred Breckner. So wurde im vergangenen Jahr unter anderem die Klärgrube entleert und frostsicher gemacht.
Dieter Ihls, Markierungs- und Wegewart, der sich bei dieser Aufgabe auf einen Kreis aktiver Helfer stützen kann, bat darum, fehlende und mangelhafte Markierungen an ihn zu melden.
Für die Wandergruppe 1 berichtete Gabriele Meixner, dass man im Lauf des vergangenen Jahres 17 100 Kilometer gewandert sei. Durchschnittlich wanderten bei den einzelnen Wanderungen 26 Teilnehmer 14 Kilometer.
Die Gruppe 2 mit insgesamt 49 aktiven Wanderern unter Bruno Wäschenbach hatte bei 49 Wanderungen zusammen 11 818 Kilometer zurückgelegt. Dabei war die kürzeste Strecke wetterbedingt nur sechs, die längste 16 Kilometer lang. Die niedrigste Beteiligung lag bei acht, die höchste bei 39 Mitgliedern.
Die Gruppe 3, der überwiegend ältere Wanderer angehören, hat laut Berthold Klug immer mehr Zuwachs. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Geselligkeit. Leiter der Gruppe 3 zu sein, sei nach den Worten des Vorsitzenden das schönste Amt im Verein, behauptete Klug. Die Weitwandergruppe unter Helga Weber legte im vergangenen Jahr bei zwölf Wanderungen jeweils zwischen 16 und 37 Kilometer zurück.
Aus dem Kassenbericht von Otto Meixner ging hervor, dass der Spessartverein im vergangenen Jahr nur einen geringen Überschuss von weniger als 100 Euro zu verzeichnen hatte.
Einstimmig wurden die Vorstands- und Beiratsmitglieder gewählt (siehe Info-Kasten). Der Vorstand sei auf zwei Jahre gewählt und nicht „bis zu ihrem Ableben“, betonte Mehler nach der Wahl. Er halte bei der nächsten Wahl eine „umfangreiche Erneuerung“ des Vorstands für erforderlich.
Nur kurz befasste man sich mit einem schriftlich eingegangenen Antrag von Dietrich Kohl, der daran erinnerte, dss man früher vom Schanzkopf aus einen schönen Blick auf Lohr hatte und anregte, man möge diesen Blick durch das Entfernen von Bäumen wieder herstellen. Das geht aber nicht ohne die Zustimmung der Stadt Lohr. Die Stadtverwaltung habe erkennen lassen, dass sie dazu nicht bereit sei.
Termine
18. März, 10 bis 16 Uhr: Fachtagung des Spessartbunds in Rechtenbach, zu der 260 Wander- und Wegewarte erwartet werden;
5. April: Kulturfahrt nach Coburg (bereits ausgebucht);
13. bis 18. Mai: Wanderwoche im Schwarzwald
10. Juli: Vereinsfest auf dem Schanzkopf;
25. Oktober: Herbst-Kulturfahrt nach Nürnberg;
Dezember: Adventsfeier in der Wallfahrtskirche Mariabuchen.
Gauvertreter Dieter Anderlohr (Frammersbach) informierte über Neues aus dem Spessartbund. Nur kurz ging er dabei auf das Nationalpark-Thema ein. Der Spessartbund befasst sich zwar seit längerem mit den Argumenten dafür und dagegen, will sich aber erst dann äußern, wenn konkrete Angaben der Staatsregierung vorliegen.
Der Vorstand der Spechte
Vorsitzender: Richard Mehler (zuständig auch für die Website);
Zweiter Vorsitzender: Manfred Breckner (zugleich Wanderwart);
Dritte Vorsitzende: Hiltrud Hippeli;
Hüttenwartin: Hiltrud Hippeli, in technischen Fragen unterstützt von Manfred Breckner, Werner Purrucker und Wolfgang Aich.
Kassier: Otto Meixner;
Schriftführerin: Christa Neusinger. Wegewart: Dieter Ihls (auch Organisator der Wanderwoche);
Öffentlichkeitsarbeit: Roswitha Franze (auch Organisatorin der Adventsfeier in Mariabuchen).
Kassenprüfer: Andreas Rambach und Erich Streichsbier.
Wandergruppenleiter: Gabriele Meixner, Bruno Wäschenbach, Berthold Klug und Helga Weber. kan