Die Lohrer Traditionsfirma Bosch Rexroth belegt unter Deutschlands 500 größten Unternehmen den 123. Platz. Das wird gemessen am Jahresumsatz, der im vergangenen Jahr 6,2 Milliarden Euro betrug. Vom 428. auf den 434. Rang zurückgerutscht ist in der Liste der größte Glasmacher: die Gerresheimer AG aus Düsseldorf mit ihren Tochterfirmen in Lohr und Wertheim.
Die Rangliste erarbeitet und veröffentlicht die Tageszeitung "Welt" zusammen mit der Unternehmensberatung Accenture. Der Antriebs- und Steuerungsspezialist Rexroth konnte demnach 2021 seinen Jahresumsatz um 20,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vergrößern. Damit kehrt Bosch Rexroth von Rang 136 auf die Platzierung zurück, die die Firma noch im Jahr 2019 innehatte. Bei Rexroth vermeldeten die Statistiker einen Beschäftigtenzuwachs um 3,7 Prozent innerhalb eines Jahres. Demnach arbeiteten 31.100 Mitarbeiter im Rexroth-Konzern, darunter rund 5400 in den Werken in Lohr.
Muttergesellschaft mit Zuwachs
Die Muttergesellschaft Bosch musste trotz eines zehnprozentigen Umsatzzuwachses auf 78,7 Milliarden Euro indes den achten Platz an die Deutsche Post abgeben und sich mit Rang neun abfinden. Beinahe wären die Boschler aber in der deutschlandweiten Umsatztabelle noch vom Chemieriesen BASF überholt worden. Der Ludwigshafener Konzern hatte seinen Weltumsatz 2021 fast um ein Drittel auf 78,6 Milliarden Euro ausweiten können.
Bei der von Stuttgart aus geführten Bosch GmbH insgesamt standen 402.614 Menschen in Lohn und Brot, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der schwäbische Elektrotechnik-Riese verfehlte den durchschnittlich elfprozentigen Umsatzzuwachs der Maschinen- und Anlagenbauer nur knapp.
Gerresheimer, Pharma- und Verpackungsglas-Hersteller, weitete seinen Jahresumsatz 2021 um 5,6 Prozent auf fast 1,5 Milliarden Euro aus. Die Belegschaftszahl des Glaskonzerns wird nach einem Plus von 1,2 Prozent im vergangenen Jahr mit glatten 10.000 angegeben.
Angeführt wird die Rangliste einmal mehr von der Volkswagen AG, die mit 250 Milliarden Jahresumsatz allen davonfuhr. Auf den zweiten Platz katapultierte sich die in den vergangenen Tagen wegen der Gaskrise ins Gerede und in Schwierigkeiten geratene Uniper SE mit Hauptsitz in Düsseldorf. Das Energieerzeugungs- und -handelsunternehmen, das nur 11.500 Leute beschäftigt erreichte mit einem Umsatzsprung von 222 Prozent fast 164 Milliarden Euro und machte damit den Satz von Rang 15 auf 2.
Geteilter Platz mit Tönnies
Den 123. Platz teilen sich die Rexröther übrigens mit der Tönnies Lebensmittel GmbH aus Rheda-Wiedenbrück. Das Unternehmen des ehemaligen Schalke-Bosses und Großschlächters Tönnies war nach einem Umsatzverlust von 11,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zurückgefallen und vom 104. auf den 123. Rang abgerutscht. Gleich dahinter landete die OBI-Gruppe aus Wermelskirchen mit 6,17 Milliarden Jahresumsatz, zu dem auch drei Baumärkte im Main-Spessart-Kreis beitrugen.
In ihrem Resümee hält die "Welt" fest, dass steigende Preise die Umsätze der Top 500 in die Höhe trieben. Die 500 größten deutschen Unternehmen hätten 2021 mit durchschnittlich 14,8 Prozent ihr höchstes Umsatzwachstum in den vergangenen 20 Jahren erreicht. Jetzt aber plagten Sorgen die Wirtschaft: die Verknappung und Preissteigerungen bei der Energie, der Krieg in der Ukraine mit seinen Folgen und die Abhängigkeiten von und Risse in Lieferketten.