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Rexroth-Standort Ketsch vor Verkauf
So sah die Firma Eppensteiner bei Heidelberg bei der Übernahme durch Rexroth 2008 aus.
Foto: FOTO Eppensteiner | So sah die Firma Eppensteiner bei Heidelberg bei der Übernahme durch Rexroth 2008 aus.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:26 Uhr

Bosch Rexroth prüft derzeit einen Verkauf seines Standorts in Ketsch am Rhein bei Heidelberg. Das bestätigt Rexroth-Pressesprecherin Judith Mühlich auf Anfrage. 230 Mitarbeiter sind dort für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Filtern und Filterelementen für die Industrie- und Mobilhydraulik tätig.

„Das gehört nicht mehr zum Kerngeschäft von Bosch Rexroth“, sagt Mühlich. Ein potenzieller Käufer habe Interesse an einer Übernahme des Standorts in Ketsch bekundet. Es sei bisher „noch nichts unterzeichnet“, aber die betroffenen Mitarbeiter sowie die Arbeitnehmervertreter seien schon am 12. April über die Pläne informiert worden. Der Prozess werde „mit Sicherheit noch etwas dauern“, so die Pressesprecherin.

Weitere 45 Mitarbeiter im Vertrieb weltweit

Neben den 230 Mitarbeiterin in Ketsch vertreiben bei Rexroth weltweit weitere 45 Mitarbeiter auch in Ketsch hergestellte Filtersysteme, teilt Mühlich mit. Da sie aber auch andere Rexroth-Produkte verkauften, wären diese von einer Übernahme wohl nicht betroffen.

Den Standort in Ketsch hat Bosch Rexroth vor zehn Jahren erst übernommen, am 31. März 2008 wurde der Kaufvertrag für das Hydraulikzubehör-Unternehmen „K. & H. Eppensteiner GmbH & Co. KG“ unterzeichnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, schrieb Rexroth damals in einer Pressemitteilung.

2008 Kauf und „wichtiger Schritt zur Erweiterung“

„Mit dem Erwerb von Eppensteiner unternehmen wir einen wichtigen Schritt zur Erweiterung unseres Produktportfolios um Zubehörkomponenten“, kommentierte seinerzeit Dr. Albert Hieronimus, damals seit wenigen Wochen der neue Vorstandsvorsitzende der Bosch Rexroth AG, die Übernahme. Die bei Eppensteiner produzierten Fluidfilter seien „ein wesentlicher Baustein unserer Strategie für weiteres Wachstum im Service und Nachrüstgeschäft“.

Das Familienunternehmen Eppensteiner erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von rund 28 Millionen Euro, den Großteil davon im europäischen Raum. Der mittelständische Betrieb blickt auf eine gut 80-jährige Geschichte zurück. 1926 von Anton Eppensteiner in Mannheim als „Metalldrückerei“ gegründet, stand in den folgenden Jahrzehnten die Produktion von Schwimmern und Industriesiebelementen im Vordergrund. 1936 ging die Fertigung von Luftfiltern, Auspufftöpfen und Ölbehältern in Serie. 1943 zog Eppensteiner von Mannheim nach Ketsch um und begann mit der Produktion von Kraftstoffsieben für Fahrzeuge und Flugzeuge.

Kunden aus Maschinen-, Fahrzeug- und Schiffbau

In der Folge entwickelte das Unternehmen mehrere Filtergenerationen und gründete erste europäische Auslandsvertretungen. 2008 war Eppensteiner mit über 30 Niederlassungen und Vertretungen weltweit präsent. Zu den Kunden gehören Unternehmen aus Maschinen-, Fahrzeug- und Schiffbau ebenso wie aus der Offshore-Technik und der Energieversorgung.

Eppensteiner fertigte zum Zeitpunkt der Übernahme vor allem Filtersysteme zur Reinigung verschiedener Betriebsflüssigkeiten von Maschinen und Anlagen. Pro Jahr produzierte das Unternehmen an seinem Hauptsitz im Rhein-Neckar-Gebiet vor zehn Jahren eine halbe Million Filter und Filterelemente.

 
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