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Lohr
Rexroth kauft Anteile an Schweizer Firma Brusa HyPower
Bearbeitet von Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 16.07.2022 02:42 Uhr

Die Lohrer Bosch Rexroth AG wappnet sich für die Ausbreitung elektrischer Antriebe auf dem Feld der Bau- und Arbeitsmaschinen: Das Lohrer Unternehmen beteiligt sich in nicht näher benanntem Ausmaß an der Firma Brusa HyPower aus der Schweiz. Das gab Rexroth am Mittwoch per Pressemitteilung bekannt.

Man sei ein führender Hydraulik-Spezialist im "Off-Highway-Segment", also bei Fahrzeugen, die vor allem abseits befestigter Straßen unterwegs sind, beispielsweise Baumaschinen oder Traktoren, schreibt Rexroth. Solche Arbeitsfahrzeuge würden bislang vor allem mit Dieselmotoren angetrieben. Nun jedoch investiere Rexroth in eine "Pionierin der E-Mobilität", schreibt das Unternehmen mit Blick auf Brusa HyPower. Gemeinsam wolle man die Entwicklung und Vermarktung elektrischer Antriebe mobiler Arbeitsmaschinen vertiefen, so die Mitteilung.

Rexroth spricht in diesem Zusammenhang von einer Minderheitsbeteiligung, wird also kein Mehrheitseigner an Brusa HyPower. Der Zukauf sei jedoch die "ideale Ergänzung des Bosch Rexroth eLion Produktportfolios" für die Elektrifizierung von Arbeitsfahrzeugen. Es gehe um kraftvolle elektrische Antriebe mit kurzen Ladezeiten, auch darum, dass Nutzfahrzeuge in Bau- und Landwirtschaft ebenso wie in Logistik oder bei kommunalen Dienstleistungen lokal emissionsfrei arbeiten können.

Trend mit Wachstumschancen

Die Rexroth-Beteiligung an Brusa HyPower wurde laut Mitteilung am 4. Juli besiegelt. Bislang biete Rexroth zur Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen unter dem Schlagwort eLion ein Portfolio an Komponenten für die Elektrifizierung. Dazu gehörten bis zu 80 Motorenvarianten, gestaffelt nach Leistung und Größe, daneben passende Getriebe oder Software-Lösungen sowie Hydraulik. Brusa HyPower werde mit seinen Gleichspannungswandlern und Ladegeräten das Rexroth-Angebot optimal ergänzen, heißt es in der Mitteilung.

Der Trend hin zu nachhaltigen, lokal emissionsfreien, mobilen Arbeitsmaschinen eröffne gute Wachstumschancen, so Thomas Donato, Mitglied des Rexroth-Vorstands mit Zuständigkeit für den Produktbereich Mobilhydraulik. Bis 2030 würden rund ein Drittel der Arbeitsmaschinen elektrifiziert, so seine Prognose. Mit den gemeinsamen Angeboten adressiere man daher "ein zusätzliches Marktvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro", so Donato. Bosch Rexroth biete schon jetzt das breiteste Angebot der Branche. Nun wolle man das Fahren und Arbeiten mit mobilen Arbeitsmaschinen weiter optimieren.

Brusa: In 30 Jahren kein Auto mehr mit Lenkrad

Die von Josef Brusa gegründete Firma entwickelt seit 1985 Komponenten für elektrisch angetriebene Fahrzeuge ausschließlich für zivile Anwendungen. Wie auf der Internetseite des Unternehmens zu lesen ist, geht Brusa davon aus, dass der Elektromotor den Verbrennungsmotor ersetzen und in zehn Jahren kein Auto mehr ohne einen Ladestecker verkauft wird, in 20 Jahren keines mehr mit Verbrennermotor und in 30 Jahren keines mehr mit Lenkrad.

Die 2021 aus dem Stammunternehmen ausgegliederte Brusa HyPower AG mit aktuell 220 Mitarbeitenden ist auf elektrische Energiewandler-Systeme spezialisiert. Sie hat ihren Hauptsitz in Buchs, unmittelbar an der Grenze der Schweiz zu Lichtenstein. Für Rexroth werde das Schweizer Unternehmen effiziente und robuste Neuprodukte für den Einsatz in mobilen Arbeitsmaschinen entwickeln und fertigen, so die Mitteilung. Zeitgleich mit Rexroth haben demnach auch zwei renommierte Finanzinvestoren Minderheitsanteile an der Brusa HyPower erworben.

 
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