Trotz diverser Käferprobleme bei den beiden Baumarten Fichte und Eiche im Karsbacher Gemeindewald zogen die beiden Revierleiter Johannes Pietron und Robert Kaufmann für das zu Ende gehende Forstwirtschaftsjahr eine finanziell positive Bilanz. Durch sehr gute Eichenholzpreise und stabile Fichtenholzpreise wurde ein guter Durchschnittspreis für den Einschlag des Schadholzes erzielt. Unterm Strich erwirtschaftete man einen Erlös von rund 59.000 Euro für die Gemeindekasse.
Der getätigte Holzeinschlag entfiel dabei zu 92 Prozent auf das Käferholz. Nur acht Prozent der Gesamtholzmenge von 3077 Festmetern wurde planmäßig geerntet. Rund 1370 Festmeter waren dem Schädling Fichtenborkenkäfer geschuldet. Ein Problem von bisher unbekanntem Ausmaß verursachte daneben das Massenauftreten des Eichenprachtkäfers. Wegen des starken Befalls der Eichenabteilungen mussten hier etwa 1420 Festmeter Eichenholz eingeschlagen und im zeitigen Frühjahr aus dem Wald transportiert werden.
Neupflanzungen entwickeln sich positiv
Robert Kaufmann lobte die fristgerechte Aufarbeitung und Abfuhr des Kronenholzes durch die Rechtler. Diese hätten auch bei der Eichendurchforstung sehr sauber gearbeitet. In Einzelfällen seien allerdings die Sicherheitsvorgaben nicht eingehalten und teilweise mit den Traktoren außerhalb der Rückegassen gefahren worden.
Positiv entwickelten sich auch Neupflanzungen in den Kulturen im Frühjahr 2024. "Sie brachten einen hohen Anwuchserfolg von 90 Prozent", informierten die Revierleiter den Gemeinderat. Mit zu diesem guten Ergebnis trugen vor allem die Pflanzungs- und Pflanzenqualität bei. Wichtig waren zudem die hohen Niederschläge im ersten Halbjahr. Wegen der dadurch ebenso bedingten starken Konkurrenzvegetation waren zwei Pflegedurchgänge zur Kultursicherung erforderlich. "Eine sehr teure, aber für die Zukunftssicherung sehr erfolgreiche Maßnahme", betonte Kaufmann.
Den Einnahmen aus dem Holzverkauf (246.000 Euro) und der Förderung (56.000 Euro) standen Ausgaben von rund 243.000 Euro gegenüber. Für das kommende Forstwirtschaftsjahr rechnen die beiden Revierleiter damit, wieder einmal Holzeinschlag nach Plan durchführen zu können. Die Käferkalamitäten habe man vorerst überstanden, so ihre Erwartung. Denn es gebe im Karsbacher Gemeindewald kaum noch im nennenswerten Umfang Fichtenbestände. Den Eichenprachtkäfer müsse man wegen seines zweijährigen Zyklus später noch weiter beobachten. Deshalb könne man sich diesmal mit drei Hieben im Ölgrund und zwei Hieben im Riedberg auf den regulären Holzeinschlag konzentrieren.
Pflegemaßnahmen nicht vernachlässigen
Um die Zukunftsfähigkeit des Waldes zu sichern, will man besonders die Pflegemaßnahmen nicht vernachlässigen. Zwar hatten einige Gemeinderäte Bedenken wegen des Einsatzes eines Harvesters. Dennoch sollen durch diese Erntemaschine jeweils zehn Hektar bei den Eichenbeständen in den Abteilungen Kuhsinggraben und Hohmall durchforstet werden. Laut Pietron habe man einen Unternehmer, passendes Gerät und Fahrer, der besonders schonend den Bestand pflege.
Die Rechtler sollen im Bereich Betholz, Hottegrund und Bauholz durchforsten. In den Abteilungen Seitlach, Hottegrund und Riedberggraben will man mit den Gemeindearbeitern Stammholz motormanuell ernten. Bei den Kulturen wird es mehrere kleinere Pflanzflächen geben, die meist als Ergänzungspflanzungen erfolgen sollen.
Der Gesamteinschlag im neuen Forstwirtschaftsjahr wird auf 2330 Festmeter geschätzt. Den Einnahmen von 163.100 Euro für den Holzverkauf und 40.000 Euro staatlicher Förderung stehen planmäßige Ausgaben von 151.100 Euro zur Verfügung. Damit wir auch im neuen Jahr ein positives Ergebnis von 52.000 Euro aus der Waldbewirtschaftung erwartet.
Die Bewohner der Gemeinde Karsbach können auch diesmal wieder Industrie-Langholz für den Eigenverbrauch bestellen. Die Menge ist auf drei bis fünf Festmeter je Haushalt begrenzt. Der Verkaufspreis bleibt bei 72 Euro je Festmeter, entschied das Gremium.