Am 20. März wird im Würzburger Vogel Convention Center (VCC) die 65. Fränkische Weinkönigin gewählt und die 22-jährige Lena Müller aus Retzstadt fühlt sich bereit für dieses Amt. 21 Jahre nach Silvia Gaul aus Stetten wird es nach Ansicht der Retzstadter auch wieder Zeit für eine Königin aus dem Bereich Karlstadt – und Lena hat, davon sind ihre Unterstützer überzeugt, das Zeug dazu.
"Die Zeit als Weinprinzessin von Retzstadt hat mich sehr geprägt. Ich habe das Gefühl, dass ich da noch etwas drauflegen kann", sagt Lena. Sie ist hoch motiviert, hat großen Spaß an der Aufgabe einer Weinrepräsentantin und sagt, sie weiß, dass sie andere Menschen begeistern kann. Die Retzstadterin brennt darauf, ein Jahr lang "für Franken unterwegs zu sein". Die Begabung, mit Menschen umgehen zu können, hat die junge Frau nicht nur in ihrer Amtszeit als Weinprinzessin unter Beweis gestellt, auch in ihrem Beruf als Erzieherin sind diese Fähigkeiten gefragt.
Auf Tour zu verschiedenen Weingütern
Aber Lena Müller kann noch mit einem anderen Pfund wuchern: mit ihrer engen Verbundenheit zum Weingut Rudi May, das zu den Spitzenweingütern in Deutschland gehört. Dort hat sie seit Jahren nicht nur die Abläufe und Arbeitsweisen im Weinberg, sondern auch im Keller und im Vertrieb hautnah kennengelernt. Deshalb hat sie auch den sonst üblichen "Coach" für die Vorbereitung auf die Wahlveranstaltung stets an der Hand.
Jetzt in der "heißen Phase" vor der Wahl geht es auch auf Tour zu verschiedenen Weingütern in der Region. Mit dabei sind jeweils auch die amtierende Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer und die drei Mitbewerberinnen Katharina Schmidt, Vanessa Wischer und Kimberly Langlotz. Hier geht es darum, über den heimischen Tellerrand hinauszuschauen, unterschiedliche Arbeitsweisen und natürliche Besonderheiten der einzelnen fränkischen Anbauorte kennen zu lernen. Ziele waren Betriebe im Landkreis Kitzingen und Würzburg.
Welche Fragen stellen Publikum und Jury?
Entscheidend für den Erfolg am Wahlnachmittag wird aber auch der persönliche Auftritt der Kandidatinnen im VCC sein. Dazu gilt es, sich auf die möglichen Fachfragen aus dem Publikum und der Jury vorzubereiten. Während im Vorjahr die Biodiversität im Weinberg ein zentrales Thema war, gilt es zu erspüren, was diesmal im Fokus stehen könnte: Klimawandel im Weinberg, nachhaltiges Arbeiten und die neue Klassifikation von Weinen könnten dazu gehören. Angesichts einer Jury von 80 Mitgliedern gilt es dann zu zeigen, wer die Beste ist.
Wie sieht Lena ihre Chancen? "Ich bin bestens vorbereitet und zuversichtlich. Aber auch meine Mitbewerberinnen sind sehr kompetent", sagt die junge Frau. Der Silvaner aus dem Weingut May, den sie bei der Wahl vorstellen wird, soll nach Möglichkeit auch ihr Krönungswein werden. Für die Retzstadter Fans jedoch ist schon jetzt klar, wer die Beste ist. Eine große Abordnung von Freunden, Familienmitgliedern und aus der Gemeinde wird ihre Kandidatin am 20. März nach Würzburg begleiten und man ist allgemein zuversichtlich, dass nach Rebecca Keller und Ann-Kathrin Gerhard, die leider nicht zum Zuge kamen, nun beim dritten Anlauf die fränkische Weinkrone für ein Jahr im Retztal zuhause sein wird.