Vom Samstag, 9., bis Samstag, 16. September, ist in Unterfranken der „Marsch der Verbundenheit“ unterwegs. Er führt in acht Etappen von Aschaffenburg nach Hammelburg und soll die Solidarität der Teilnehmer mit den Soldatinnen und Soldaten zum Ausdruck bringen, die in aller Welt im Einsatz für den Erhalt des Friedens im Einsatz sind. Die zweite Etappe führte am Sonntag vom Bischborner Hof über Rechtenbach, Lohr und Mariabuchen nach Hausen.
An dem Marsch beteiligten sich Soldatinnen, Soldaten, Reservisten und Zivilisten. Zu den Letzteren gehörten die Lohrer 2. Bürgermeisterin Christine Kohnle-Weis und ihr Mann, die vom Bischborner Hof bis Lohr mitmarschierten. In Rechtenbach wurden sie von der Blaskapelle durch den Ort geleitet und von Bürgermeister Klaus Bartel begrüßt. Die örtliche Reservistenkameradschaft hatte für einen Imbiss gesorgt.
Auf dem „märchenhaften Rathausplatz“ in Lohr begrüßte Kohnle-Weis die Teilnehmer, vor allem Werner Gebhard, Oberstleutnant der Reserve und Mitglied des Landesvorstands der Reservisten, im Zivilberuf Lehrer. Im Schuljahr 1978/79 war er Junglehrer an der Lohrer Hauptschule im Nägelsee und hat an diese Zeit die besten Erinnerungen. Kohnle-Weis dankte den Vorsitzenden der Reservistenkameradschaften Rechtenbach, Thomas Herteux, und Hausen, Rudi Hock, die diese Marschetappe mit vorbereitet hatten.
Soldaten genießen Respekt
Als „freundliches Desinteresse“ hatte der frühere Bundespräsident Horst Köhler vor Jahren das Verhältnis der Bevölkerung zur Bundeswehr bemängelt. Zwar sei sie in den Medien durchaus präsent und stehe regelrecht unter Beobachtung, meinte Kohnle-Weis; sie sei aber sicher, dass die Soldaten der Bundeswehr sehr wohl Respekt und Anerkennung in der Bevölkerung genießen.
Dass die Bundeswehr zu friedenssichernden und -erhaltenden Maßnahmen außerhalb der Bundesrepublik eingesetzt werde, von Afrika bis zum Hindukusch, gefalle zwar nicht jedem, es sei aber Ausdruck der Verantwortung, die Deutschland innerhalb der Internationalen Gemeinschaft übernommen hat.
Sie erinnerte aber an die Gefahren für Leib und Leben, die damit verbunden sind, einschließlich der posttraumatischen Belastungsstörungen, die oft auch die Familien betreffen.
Dank allen Soldaten und Soldatinnen
Hier sei die Gelegenheit, allen Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz Dank für ihren gefährlichen Dienst zu sagen und ihnen Anerkennung und Wertschätzung zu bekunden.
Werner Gebhard bedankte sich bei allen Planern und Organisatoren des Marsches der Verbundenheit. Er verglich die Bundeswehr mit einer Feuerwehr. Jeder sei froh, wenn man sie nicht braucht, aber wenn es brennt, dann sei es zu spät, Abwehrmaßnahmen zu treffen.
2. Bürgermeisterin erhielt Abzeichen
Karin Held, Beauftragte der Landesgruppe Bayern im Reservistenverband für den Marsch der Verbundenheit, überreichte der 2. Bürgermeisterin das Abzeichen mit der gelben Schleife. Viel länger schon als in Europa ist in den USA der „yellow ribbon“ ein Zeichen der Verbundenheit der Heimat mit den Einheiten im Ausland.
Gebhard und Held forderten die Anwesenden auf, ihre Namen auf eine solche gelbe Schleife zu schreiben. Diese Schleifen gibt der Reservistenverband Bundeswehr-Einheiten mit, die ins Ausland geschickt werden. Die Stadt Lohr erhielt die Ehrenplakette der Landesgruppe Bayern.
Die Stadt hatte anschließend in den Rathaushof zu einer Stärkung eingeladen, bevor der Marsch nach Mariabuchen fortgesetzt wurde. in der Wallfahrtskirche fand eine kurze Andacht statt, bevor man den letzten Abschnitt der Tagesetappe nach Hausen unter die Füße nahm.