Die Firma Mainova plant in Remlingen einen Windpark mit sieben Windrädern und 36 Hektar Photovoltaik-Freiflächen. Bereits in der November-Sitzung hatten sich die Marktgemeinderäte für eine mögliche Freiflächen-Photovoltaik(PV)-Anlage ausgesprochen. Dabei wurde festgelegt, dass nur Freiflächen mit geringer Bonität und 30 Hektar mit PV aus der produzierenden Landwirtschaft genommen werden dürfen.
In der jüngsten Sitzung stellte Christian Herwig, Projektleiter für Erneuerbare Energien bei Mainova, eine mögliche Kombination von Windkraft und Freiflächen-PV-Anlagen vor. Die Firma Mainova plant im Markt Remlingen und im Randgebiet von Tiefenthal die bestehenden Windkraftanlagen zurückzubauen und sieben neue Windräder mit einer Nabenhöhe von 141 Meter und einem Rotordurchmesser von 117 Meter zu bauen.
Um das dafür nötige Netz noch effektiver nutzen zu können, warb Herwig für eine zusätzliche Freiflächen-PV-Anlage. Durch die Kombination von Windkraft und Sonnenenergie könnten die Anlagen in Remlingen das ganze Jahr über sehr gute Ergebnisse liefern. Laut Herwig würde sich gerade die Kombination aus Wind und PV optimal ergänzen. Wind liefere vorrangig von Herbst, Winter bis Frühling und PV vorrangig in den Sommermonaten sehr gute Ergebnisse. Außerdem würde die Kombination die Kosten für das Energiesystem reduzieren. Hier könnten die Kabeltrasse und die Übergabestation für die Einspeisung von beiden Energiequellen mit genutzt werden.
Aufforstung zu klimagerechtem Mischwald
Für die bestehenden Windräder sicherte Herwig einen vollständigen Rückbau samt Fundament, eine Auflockerung des Erdreichs, so gut wie möglich, und die, wo nötig, Aufforstung zu klimagerechtem Mischwald in Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt zu. Die Verwertung des Abbaumaterials sicherte er zu 90 Prozent der eingesetzten Stoffe ebenfalls zu. Der Beton etwa würde bei der Errichtung der neuen Windräder für Wege- und Fundamentbau wiederverwendet. Die geplante Freiflächen-Anlage soll auf Flächen in den Flurlagen Tiefenthaler Höhe (circa vier Hektar), Rappelsberg (circa fünf), Hubertusgraben (zehn) und Gutlage (sechs) entstehen.
Neben der Pacht für die Windräder und PV-Freiflächenanlage erhalten der Markt Remlingen sowie die angrenzenden Gemeinden durch das Erneuerbare Energien Gesetz zweckungebundene Zahlungen. Die Höhe der Beträge beläuft sich auf insgesamt 0,2 Cent pro Kilowattstunde für die tatsächlich eingespeiste Strommenge. Zahlungen sind möglich an Gemeinden, deren Gemeindegebiet sich innerhalb eines Radius von 2500 Meter um die Turmmitte der Windenergieanlagen befindet.
Einnahmen in Höhe von gut 750.000 Euro für die Windräder
Für den Markt Remlingen bedeutet dies Einnahmen in Höhe von gut 750.000 Euro für die Windräder und nochmal 88.000 Euro für die PV-Anlagen im Jahr Mindest-Pachteinnahmen und Pachtentgelte für die Inanspruchnahme der Zuwegung und für Kabeltrassen. Die Bürgerinnen und Bürger haben auch die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung an den Erneuerbaren-Energie-Projekten von Mainova. Außerdem können die Remlinger Bürger sich einen Vorteil durch einen Ökosparbrief, Nachrangdarlehen und eines Bürgerstromtarifes aus der Kombination "Wind-Pauschale und Sonnen-Pauschale" sichern.
Durch den Zubau von PV-Freiflächenanlagen erhöht sich die Vergünstigung für Stromtarife für die Remlinger weiter. Pro installiertem MWp-PV-Leistung erhöht sich die Tarif-Vergünstigung für die Bürger um einen festen Betrag für die gesamte Betriebslaufzeit der Windräder (mindestens 20 Jahre). Mainova bietet zwei Jahre Preisbindungsgarantie. Nach einer kurzen Diskussion stimmt der Marktgemeinderat einstimmig dem Vertragsabschluss zu.