Ein erfreuliches Ergebnis erzielte die Eichensubmission im Burgsinner Gemeindewald. Betriebsleiter Hans-Peter Breisch und Revierförster Lukas Reith freuten sich über einen respektablen Durchschnittspreis von 679 Euro pro Festmeter (fm). Bürgermeister Robert Herold relativierte den um 96 Euro unter dem Niveau des Vorjahres liegenden Preis damit, dass 2020 der Anteil hochwertiger Eichen höher war. "Wir hatten in diesem Jahr die Auswahl bewusst auf sogenannte abgängige Eichen gelegt – deshalb sank der Furnierholzanteil auf 30 Prozent, während 70 Prozent der aufgelegten Stämme im Fass- und Schneideholzbereich Verwendung finden. Für das Angebot haben wir einen sehr guten Preis eingefahren. Damit liegen wir bayernweit mit an der Spitze".
Die "Braut", der am besten bezahlte Eichenstamm, erzielte einen Preis von 1679 Euro/fm und damit einen Gesamterlös von 5406 Euro. "Dieser 300 Jahre alte Stamm ist 7,1 Meter lang und hat einen Brusthöhendurchmesser von 76 Zentimetern", erklärte Breisch. Der am zweitbesten bezahlte Eichenstamm spülte 1249 Euro/fm in den Gemeindesäckel, was der Verkaufspreis von 5083 Euro widerspiegelt. Stolz verkündeten die Forstexperten den Gesamterlös ihrer Wertholzversteigerung mit 287 985 Euro für 334 Stämme/494 fm; davon entfallen allein auf den Markt Burgsinn 233 125 Euro, dem wohl besten Resultat der vergangenen 20 Jahre. "10 489 Euro für zwei Eichenstämme, einfach ausgezeichnet", kommentierten die Forstmänner das gute Ergebnis.
Bieter aus dem In- und Ausland
Hans-Peter Breisch und Bürgermeister Herold erklärten weiter, dass der Burgsinner Anteil der versteigerten Werthölzer bei 351 fm Eiche und 5 fm Kiefer lag. Das gemeindliche Forstamt Burgsinn führt als einzige Kommune im Landkreis Main-Spessart eine Wertholzsubmission durch. Deshalb legten Gemeinde und Kirchenstiftung Fellen sowie die privaten Forstbetriebe Dr. Josef Sax und Dr. Georg Sax Eichen, Lärchen und Kiefern zur Submission mit auf.
17 Bieter aus dem In- und Ausland gaben ihre Offerten für die Bereiche Furnier-, Fass- und Schneideholz ab. Breisch freute sich, dass bis auf sechs der 334 aufgelegten Stämme zugeschlagen werden konnten.
In diesem Jahr habe man wieder die Auswahl bewusst auf sogenannte "abgängige Eichen" gelegt, die einfach eine geringere Qualität haben, betonte der Betriebsleiter. Für einige Stämme war es "höchste Eisenbahn", dass sie geerntet werden. Dies zeigen dunkle Löcher von Stockfäule am Stammansatz, die Folge der trocken-heißen Sommer und des Lebensalters. Es mache somit keinen Sinn, diese Eichen länger stehen zu lassen und somit einem Wertschwund zuzusehen, sagte der gelernte Forstwirt Robert Herold.
Hohe Nachfrage nach Spessarteiche
Den Zuschlag für die "Braut" und den Zweitplatzierten sicherte sich das Furnierwerk Fritz Kohl (Karlstadt). Insgesamt steigerten die drei MSP-Furnierwerke Fritz Kohl, Mehling & Wiesmann (Lohr) sowie Heinrich Mehling (Hafenlohr) den Löwenanteil der Eichen. "Wir sind froh, dass von den fünf deutschen Furnierwerken diese drei Sägewerke in Main-Spessart unsere hochpreisigen Eichen kaufen und zu Furnier messern", freute sich der Bürgermeister. Die Stämme für die Fasshölzer sicheren sich fast ausnahmslos französische Sägewerke für die Produktion hochwertiger Barrique-Rotweinfässer.
Förster Breisch bestätigte eine ausgezeichnete Nachfrage nach der Spessarteiche. So sind die Burgsinner Exemplare mit einer ausgeprägten Obstbaumrinde mit mildem Holz ausgestattet, das ihm die helle, honiggelbe Farbe gibt.