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Lohr
Region soll vom Windpark profitieren
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 24.03.2025 02:29 Uhr

Wenn der Windpark im Spessart oberhalb von Rodenbach, Neustadt und Rothenfels kommt, soll die Wertschöpfung in der Region bleiben. Das hat Bürgermeister Mario Paul in der Rodenbacher Bürgerversammlung angekündigt. Es werde ein koordiniertes Vorgehen der drei Kommunen geben.

Grundlage ist die Teilfortschreibung des Regionalplans für die unterfränkische Region 2 Würzburg für Windenergie. Die Beteiligung der Öffentlichkeit läuft noch bis 10. April. Ziel ist die Ausweisung von Windenenergie-Vorranggebieten. Das bedeutet laut Paul: "In diesen Gebieten soll vorrangig Windenergie genutzt werden." Eine der auserkorenen Vorrangflächen heißt "nordwestlich Neustadt am Main" und liegt im Spessart oberhalb von Rodenbach, Neustadt und Rothenfels. Sie hat nach Pauls Angaben bereits ein aufwendiges, mehrjähriges Prüfungsverfahren hinsichtlich Schutzgütern wie Mensch, Ökologie, Natur- und Artenschutz, Boden, Wald und Wasser hinter sich. Die Kommunen hatten laut Paul beim Verfahren keine Eingriffsmöglichkeiten.

Hohe Wahrscheinlichkeit

Der Bürgermeister sprach von einem "Premium-Windgebiet" mit einer hohen sogenannten Windhöffigkeit, also einer hohen Windausbeute. Deshalb werde an dieser Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Windpark entstehen. Auf Flächen der Lohrer Gemarkung würden wohl drei bis vier Windkraftanlagen gebaut. Exakte Standorte stünden noch nicht fest.

Es werde Wald gerodet werden müssen und das Aussehen der Landschaft werde sich verändern, kündigte Paul an. Auf Nachfrage aus dem Publikum bezifferte er den Platzbedarf für ein Windrad mit einer Nabenhöhe von 170 Metern und einer Rotorlänge von 86 Metern auf etwa zwei Drittel eines Fußballfeldes. Hochwertige Wälder und FFH-Flächen sollten aber nicht in Anspruch genommen werden.

Es sei vorgesehen, die Lohrer Beteiligung vollständig über Kredite zu finanzieren. "Früher hieß es doch, im Naturpark Spessart darf nichts gebaut werden", gab ein Versammlungsteilnehmer zu bedenken. Das sei bei einigen Gesetzesnovellierungen geändert worden, informierte Paul.

Umfassende Info geplant

Es sei die klar erklärte Absicht der drei Gemeinden, dass der Windpark kommen solle. Das Projekt werde zweifelsfrei sichtbar sein, "aber wenn wir nichts tun, machen es andere". Die Wertschöpfung solle für die drei Kommunen "maximal nutzbar" gemacht werden. Auf Nachfrage von Armin Lang versicherte der Bürgermeister, es werde auch eine Möglichkeit der Beteiligung für Bürger geben. Anfang April ist laut Paul in Neustadt eine umfassende Bürgerinformation für alle drei Kommunen geplant. 

 
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