Mit etwas Fantasie konnten sich die Besucher der Regio-Messe in der Erlenbacher Festhalle am Wochenende wie um Urlaub fühlen, und damit für kurze Zeit dem Regenwetter entfliehen. Greser Reisen bot Busfahrten an. Am Stand des Galariestüble Diener gab es Wein. Für jugendliche Frische sorgten die Kosmetiklounge Heike Hörning oder Testgeräte für die Zellerneuerung der strapazierten Haut des biosa Vertriebsbüros.
Den Großteil der regionalen Leistungsschau bestückten Firmen aus den Branchen Auto und Technik, Haus und Garten sowie Handel und Handwerk. Die befragten Aussteller zeigten sich durchweg zufrieden mit der Messe. Insgesamt präsentierten sich 42 Firmen (zwölf mehr als 2018) aus dem Raum Marktheidenfeld.
Neu dabei waren Stefan und Luzia Weyer mit ihrem Holzbaubetrieb. "Wir haben hier ständig was zu tun," so Luzia Weyer über das Interesse. Sebastian Dengel von Kuhn Baustoffe sagte, dass vor allem samstags Besucher gezielt kämen, um sich Informationen zu ihren Heimwerkerprodukten zu holen. Am Sonntag sei dann mehr Laufkundschaft präsent gewesen, die durch die Halle schlendere
Kontakte statt Verträge
Die meisten Befragten waren mit Elektrotechnikmeister Christoph Baumeister einer Meinung. Es gehe auf der Messe vor allem darum, gesehen zu werden und mit Kunden in Kontakt zu kommen. Verträge würden hier nicht geschlossen, aber Termine vereinbart. Dies bestätigte auch Birgit Albert von Bürobedarf Albert. Mit ihrem Mann Thomas war sie zum ersten Mal auf der Regio-Messe. "Wir wollen den Menschen im Gedächtnis bleiben und zeigen: Wir sind noch da", sagte sie.
Thomas Dorsch von biosa, einem Vertriebsbüro für Gesundheitsprodukte, sagte, dass die Waren, die das Unternehmen anbiete, den potenziellen Kunden erklärt werden müssen. Dafür nutzten er und seine Kollegen die Regio-Messe.
"Die Regio-Messe ist bei den Leuten mittlerweile ein Begriff und ein Aushängeschild für Erlenbach", so Werner König, einer der Organisatoren. Im Vergleich zu anderen Ausstellungen sei die Standgebühr in Erlenbach sehr gering. Dies komme dadurch zustande, dass man die Regio-Messe selbst organisiere. Diesen Vorteil weiß auch Bruno Leimeister zu schätzen. Er vertreibt Pelletheizungen und war mit dem Besucherinteresse sehr zufrieden.
Die Aussteller profitieren nicht nur direkt im Kundenkontakt, sondern auch durch das Miteinander auf der Messe. "Man lernt sich und die Leistungen der anderen besser kennen und kann sie weiterempfehlen", beschrieb Ludwig Franz, Geschäftsführer bei Gebrüder Liebler, die Vorteile.
Interessante Fachvorträge und Spaß für Kinder
Parallel zur Ausstellung fand wieder eine Reihe an Fachvorträgen der beteiligten Firmen statt. Bei den bisher stattgefundenen vier Regio-Messen sind insgesamt 15 000 Euro Spenden für gemeinnützige Einrichtungen über die Tombola eingenommen worden, so König. Die Preise stifteten sowohl die Aussteller als auch weitere Firmen der Umgebung. Bewährt hat sich das Angebot an Kaffee, Kuchen und herzhaften Speisen des Erlenbacher Carneval Vereins, sind sich Werner König und Ludwig Franz einig.
Auch für Kinder gab es auf der Regio-Messe viel zu entdecken: ein kostenloses Eis am Samstag auf Kosten des Lebensmittelmarktes Kühhirt, Drehscheiben mit Gewinnchancen, die Fotobox des Foto-Studio Schwab oder "Pfiffi" und "Kus", die Maskottchen der Kinderzeitung der Main-Post. Beliebt war auch der Bagger des WM-Mietservice Wittmeier. Dieser wäre, ebenso wie die im Freigelände ausgestellten Neuwägen mehrerer Autohäuser, sicherlich noch besser frequentiert gewesen, wenn am Himmel öfter mal die Sonne zu sehen gewesen wäre.
Die Organisatoren freuten sich jedoch über die Niederschläge. Dies sei der Grund, warum noch mehr Besucher gekommen sind als im Vorjahr, so Werner König. Er rechnete damit, dass bis zur Schließung der Messe am Sonntagabend insgesamt mehr als 3500 Gäste da gewesen sind.