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Steinfeld
In Steinfeld soll ein Nahwärmenetz für über 300 Gebäude entstehen
Für das Nahwärmekonzept, das die Gemeinde Steinfeld mit der Firma GP Joule für Steinfeld und Hausen plant, würde im Bauhof ein Hackschnitzelkraftwerk entstehen.
Foto: Josef Riedmann | Für das Nahwärmekonzept, das die Gemeinde Steinfeld mit der Firma GP Joule für Steinfeld und Hausen plant, würde im Bauhof ein Hackschnitzelkraftwerk entstehen.
Josef Riedmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:56 Uhr

Der Gemeinderat Steinfeld beschloss in seiner Sitzung, ein Konzept für ein Nahwärmenetz für Steinfeld und Hausen zusammen mit der Firma GP Joule GmbH zu entwickeln. Für den Gemeindewald wird die Kommune von der PEFC-Zertifizierung auf die FSC-Zertifizierung umstellen.

Von einem Bürger sei er angesprochen worden, ob die Kommune ein Nahwärmenetz aufbauen könne. Seit Mitte April führe die Verwaltung Gespräche mit der Firma GP Joule aus Buttenwiesen. "In der heutigen Sitzung soll das Nahwärmeprojekt vorgestellt und ein Grundsatzbeschluss gefasst werden", eröffnete Bürgermeister Günter Koser.

GP Joule entwickelt, baut und betreibt Energielösungen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette, so stellt sich die Firma vor. Das 2009 gegründete Unternehmen hat mehr als 25 Windparkprojekte, 130 Solarprojekte, 250.000 Stromtankstellen realisiert und über 100 Kilometer Wärmenetze aufgebaut. In 24 Kommunen, darunter zahlreiche in Bayern, hat die Firma bereits Wärmenetze verwirklicht.

Die Wärme soll aus regenerativen Quellen kommen. Im Bauhof Steinfeld soll ein Hackschnitzelkraftwerk entstehen, das mit Holz aus dem Gemeindewald versorgt werden kann. Die Abwärme der Stromgeneratoren aus privaten Biogasanlagen solle genutzt werden, neue Windräder und Photovoltaikanlagen können Strom für eine Wärmepumpe liefern. Alle Energiequellen speisen einen Wärmespeicher, von dem aus das Wärmenetz bedient wird.

Für Steinfeld und für Hausen wurden bereits Trassierungen für das Wärmenetz projektiert und eine Jahresmenge an Nahwärme von 8900 Megawattstunden bei einer Anschlussquote von 50 Prozent (334 Gebäude) errechnet.

Der Gemeinderat hat im Juni eine umfassende Information erhalten. Er fasste einstimmig den Grundsatzbeschluss zum Einstieg in das Projekt. Die Gemeinde wird eine Beteiligungsgesellschaft mit GP Joule gründen, ("Renergiewerke Steinfeld"). Nach einer öffentlichen Informationsveranstaltung folgt dann die Kundengewinnung.

Eine erfreuliche Nachricht hatte Gemeindeförster Martin Volkmann-Gebhardt parat. Von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe wurde ein Antrag der Gemeinde für das Vorhaben "Klimaangepasstes Waldmanagement auf den Waldflächen der Gemeinde Steinfeld" bewilligt und eine Zuwendung aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Höhe von knapp 100.000 Euro zugesagt. Bei Erfüllung der Anforderungen können in den nächsten neun Jahren jeweils 100.000 Euro Zuwendungen erwartet werden.

Volkmann-Gebhardt möchte im Steinfelder Kommunalwald von der PEFC-Zertifizierung auf die FSC-Zertifizierung umstellen. Die Otto Gruppe (Versandhandel) benötigt für ihre Möbelprodukte Spanplatten aus FSC-zertifiziertem Holz. Über den Holzproduzenten Rauch (Freudenstadt) fördert Otto für die ersten fünf Jahre mehrere kommunale und private Waldbesitzer in der Umstellung auf die FSC-Zertifizierung. Dieses Siegel sei auch Voraussetzung für Fördermaßnahmen und lasse höhere Erlöse beim Holzverkauf erwarten.

Ein hoher Holzeinschlag wegen absterbender Bäume und gute Verkaufspreise lassen in diesem Jahr einen Mehrertrag im Forst von bis zu 250.000 Euro erwarten, so Volkmann-Gebhardt. Da die Holzernte im nächsten Jahr wieder zurückgefahren werde, möchte der Förster Wegebau- und Pflanzmaßnahmen vorziehen. Auch der Kauf einer Seilwinde für 14.794 Euro ist geplant. Alle Maßnahmen fanden die Zustimmung des Rates.

 
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