Im Kampf gegen Geschwindigkeitssünder und Raser auf der viel befahrenen Bundesstraße 26 bleibt auch der neue Gemeinderat der bisherigen Linie treu.
Mit neuesten Informationen zur stationären Geschwindigkeitsüberwachung mit festinstallierten Blitzern in der Ortsdurchfahrt Rechtenbach wartete Bürgermeister Christian Lang in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend in der Turnhalle auf.
Bereits seit Jahren fordert Rechtenbach festinstallierte Blitzersäulen, um mit einer dauerhaften Geschwindigkeitsüberwachung die Verkehrssicherheit zu erhöhen, aber auch die Lärmbelastung der Anwohner zu reduzieren. Alle Bemühungen waren bislang vergebens: Seit Mai 2020 dürfen nun auch Kommunen stationäre Anlagen installieren.
Limit locker nachweisbar
Um nachzuweisen, dass es in der Ortsdurchfahrt zehn Prozent Geschwindigkeitsüberschreitungen gibt, muss als erster Schritt ein Statistikgerät aufgestellt werden, informierte Bürgermeister Lang aus einer Besprechung mit der gemeinnützigen Gesellschaft für Kriminalprävention und Verkehrssicherheit (gGKVS). Laut deren Vertreter, die derzeit in Rechtenbach, Lohr und Neustadt die Geschwindigkeitsmessungen durchführt, "kämen diese locker zusammen".
Im Beratungsgespräch war der gGKVS-Mitarbeiter auch der Meinung, dass zwei bis drei feste Messstellen aufgestellt werden sollten, die abwechselnd mit einem Messgerät bestückt werden. Genaue Kosten konnte Rathaus-Chef Lang noch nicht nennen. Die Messstunde soll geschätzte 40 bis 50 Euro kosten. "Wir bräuchten nach dem alten Bußgeldkatalog zwei Verstöße pro Stunde, damit das Gerät kostendeckend arbeitet", rechnet Lang.
Auf die Gemeinde käme keine Verwaltungsarbeit zu. Diese würden wie bei den mobilen Geschwindigkeitsmessungen auch komplett von der gGKVS übernommen. Vertragslaufzeit wären fünf Jahre. Sobald genauere Zahlen vorliegen, sollen diese durch den Mitarbeiter der Verkehrsüberwachungsfirma im Gremium vorgestellt werden.
30 000 Euro pro Monat
"Das ist ganz schön teuer", stellte Stephanie Durchholz fest. Hochgerechnet auf einen Monat sind dies rund 30 000 Euro Betriebskosten. "Das geht aber nur eine gewisse Zeit, dann weiß das jeder", gab Thomas Stangl zu bedenken. Das sei ja auch das Ziel, sagte Daniel Franz.
Um Kosten zu sparen, wäre es auch denkbar, dass der "Messtechniker" ein Gemeindearbeiter ist. Dies ist laut Bürgermeister Lang nicht vorteilhaft, weil dann der Gemeindearbeiter möglicherweise das ganze Jahr auf Gerichten unterwegs ist.
Bislang ging es immer auf, dass die Gemeinde nicht draufgelegt hat, sagte Stephanie Durchholz. "Es kann uns am Ende ja auch ein Stück weit Geld wert sein, dass im Ort ordentlich gefahren wird", so Durchholz abschließend.