"Wir wollen weiterhin eine Schule sein, die neben Wissen auch Werte und soziale Kompetenzen vermittelt sowie Zukunft gestaltet", versicherte Schulleiter Alexander Lutz am Donnerstagnachmittag beim Festakt in der Aula. Gefeiert wurde das 50-jährige Jubiläum der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule (GLRR) Lohr.
Zur kurzweiligen Geburtstagsfeier mit großer Wertschätzung und Anerkennung hieß Konrektorin Claudia Amberg neben Lehrerkollegium, ehemals Unterrichtenden und Schülersprechern rund 100 Weggefährten und Unterstützer aus Kirche und Politik, darunter Staatsminister a. D. Eberhard Sinner, regionaler Wirtschaft, Institutionen und Schulen willkommen.
Mündige Bürger erziehen
"Es ist beeindruckend, welch großes Netzwerk Sie an der Schule haben", betonte Landrätin Sabine Sitter im Grußwort für Landkreis und Stadt Lohr. Sie lobte das vielseitige außerunterrichtliche Angebot der "lebendigen Schule" , an der Persönlichkeitsentwicklung und Erziehung zu mündigen Bürgern im Fokus stehe. "Genau das ist es, was unser Landkreis braucht: Gut ausgebildete, lebenstüchtige Menschen, die Verantwortung übernehmen."
Zweiter Bürgermeister Dirk Rieb gratulierte mit einer finanziellen Förderung durch die Stadt Lohr. "50 Jahre erfolgreiches schulisches Wirken": Marcus Ramsteiner, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Unterfranken, würdigte die gelungene Verbindung zwischen Theorie und Praxis sowie das konstruktive Miteinander, was den Lebensraum Schule so wertvoll und die GLRR zu einer überaus anerkannten Schule mache. Ramsteiner umriss den in die Zukunft gerichteten Auftrag nach Kompetenzen des 4-K-Modells: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken.
Lob für Leistung des Kollegiums
"Ich kann nachvollziehen, wie sich eine Institution mit 50 anfühlt", so Alexander Lutz schmunzelnd. Der seit 2017 amtierende Schulleiter ließ baulich und personell fünf Jahrzehnte Erfolgsgeschichte mit vielfachen Auszeichnungen Revue passieren. Er bat um großen Applaus für das Lehrerkollegium, das während Corona beispiellose Flexibilität und Einsatz gezeigt und unter schwierigsten Umständen unterrichtet habe. Seine Zukunftsvision sei die weitere Stärkung der digitalen Kompetenz.
Für Förderverein und Elternbeirat beglückwünschte Enid Heidemann-Felder die GLRR zum "halben Jahrhundert". Der Förderverein begleite und unterstütze die Schule seit 26 Jahren, so die Vereinsvorsitzende. Sie plädierte auf weiterhin wertschätzende Zusammenarbeit zum Wohl der Schülergenerationen. "Wo kann man in Lohr auch noch 2024 Erzeugnisse von Georg Ludwig Rexroth bewundern?", fragte Realschullehrer i. R. Karlheinz Schroll in der "Geschichtsstunde der besonderen Art". Die richtige Antwort: Das Türmchen am Spital (Krankenhauskapelle) als Meisterwerk aus der Eisengießerei Rexroth.
Stunde mit ehemaligen Schülern
Zum großen Vergnügen des Publikums hatte Geschichtslehrer Schroll aus der "erlesenen" Schar der Ehrengäste "Schülerin" Sabine Sitter (Landrätin) und ihre "Mitschüler" Marcus Ramsteiner (Ministerialbeauftragter) mit den ehemaligen Schulleitern Horst Karch und Georg Strobel ins fiktive Klassenzimmer auf der Bühne zitiert. Das Schülerquartett schlug sich wacker mit seinem Wissen "aus der guten alten Zeit".
Mit dem Sommerhit "Mambo No. 5" lockerte die Schulband unter Leitung von Stefan Demling den Festakt auf. Abgerundet wurde der musikalische Reigen vom Gesangsduo Maleen Karl und Talea Hensel sowie der Tanzeinlage der 5. Klassen (Leitung: Claudia Amberg) unter dem Motto "Let´s dance".
Buntes Programm im Anschluss
Dem zweistündigen Festakt schloss sich das Jubiläums-Schulfest an. Zu heißen Rhythmen der Band The Blue Mojo vergnügten sich Jung und Alt bei Sport, Spiel und Spaß, Flohmarkt und kulinarischem Angebot.
Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule Lohr
Namenspatron der GLRR ist Georg Ludwig Rexroth der Jüngere (1801 bis 1875), der 1840 die Hälfte des unteren Lohrer Eisenhammers erwarb und sich 1850 mit der Übernahme des Eisenwerks Stein endgültig in Lohr ansiedelte. Seit dem Jahr 1988 trägt die GLRR den Namen des Lohrer Fabrikanten, der sich durch Unternehmergeist, soziales Engagement und Förderung kultureller Einrichtungen auszeichnete.
Zu Ehren der Unternehmerpersönlichkeit enthüllte Schulleiter Lutz eine Ausstellungsvitrine als Gedenk- und Informationsort. Im 1. Stockwerk ausgestellt ist das Holzmodel von Boleslaw Tomiczek, Abteilung Modellbau der Mannesmann Rexroth GmbH. Der Holzschnitt mit dem Porträt des Namensgebers aus dem Jahr 1988 diente als Vorlage für die Eisengusstafel am Schulhauseingang. Lutz' ausdrücklicher Dank galt Andreas Eich und Karin Berwian vom Spessartmuseum Lohr für die wertvolle Unterstützung bei Gestaltung und Anfertigung der Vitrine.