(lies) Ab Montag wird Richard Rauscher die Lücke im Stadtrat füllen. Der 48-jährige Langenprozeltener, der seit 1993 in Gemünden wohnt, freut sich trotz der zeitlichen Belastung auf die ehrenamtliche Arbeit: „Neugierig ist man schon. Ich bin gespannt, welche Aufgaben auf mich warten.“
Rauscher rückt auf der Liste der Freien Wähler/Freien Bürger für den Hofstettener Andreas Bachmann nach, der nach Erlenbach bei Marktheidenfeld umgezogen ist. 2008 kandidierte er erstmals für den Stadtrat. Gesetzt auf Platz 9, „habe ich mit dem Einzug nie gerechnet“, erzählt der 48-jährige Familienvater im Gespräch mit der Main-Post.
Kommunalpolitik betrifft Alltag
Politisch interessiert sei er immer gewesen, habe sich aber früher mit der Kommunalpolitik bis auf Bürgerversammlungen und über das Vereinsleben nicht näher beschäftigt. „In jungen Jahren hat man andere Interessen.“ Wenn man jedoch „sesshaft“ geworden ist, setzt man sich zwangsläufig zum Beispiel mit den Verbesserungsbeiträgen oder all den kommunalen Dingen, die die Familie betreffen, auseinander.
Richard Rauscher erhofft sich Einblicke in das Zustandekommen bestimmter politischer Entscheidungen und will sich mit „gesundem Menschenverstand“ einbringen. Als nötig erachtet er, „gewisse Entscheidungen der Bevölkerung noch verständlicher zu erklären. Außerdem hat er sich vorgenommen, insbesondere die Vereine und Jugend zu unterstützen.
Der 48-Jährige ist Maschinenbautechniker und arbeitet für Bosch-Rexroth im Bereich Konstruktion/Mobilhydraulik. Nebenher betreibt er noch einen kleinen Gerüstbau – als Ausgleich zur Büroarbeit, wie Rauscher ironisch sagt. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Julia eine Tochter und einen Sohn. Das starke ehrenamtliche Engagement hat der neue Stadtrat etwas reduziert, ist aber in Langenprozelten noch Kassier im Musikverein sowie Mitglied im TSV, beim ASV und im Wanderverein.
80 Gratulationen
Das Wandern nah und fern, auch Joggen mit und ohne Familienhund, ist neben der Musik (Bariton-Posaune) das Hobby Rauschers. Jetzt kommt die Politik hinzu. Aus seinem Bekanntenkreis habe er bis jetzt nur positive Reaktionen auf seinen Einzug in den Stadtrat bekommen: „Bestimmt 80 Gratulationen, sogar aus Frammersbach. Ich habe mir schon einen Zettel geschrieben mit fünf, sechs Anfragen, die ich zu bestimmten Themen stellen soll.“ Für die Freien Wähler engagiere er sich, „weil's eine starke Fraktion ist“. In die Stadtratsarbeit gehe er ohne Vorurteile, und er hofft: „Vielleicht kann man ja was bewegen.“