
"Trotz der fortschreitenden Digitalisierung stehen für uns die Nähe und die Verbundenheit zu den Kunden im Mittelpunkt. Wir sind uns der Verwurzelung in der Fläche bewusst", sagte Andreas Fella, Direktor der Raiffeisenbank Main-Spessart, bei der Eröffnung der neuen Raiffeisen-Filiale am Stettener Festplatz.
Kompakt, übersichtlich und modern erscheinen die Räume im neu geschaffenen Anbau an die Metzgerei Müller. Wo früher das gemeindliche Kühlhaus mit den Gefriertruhen für die Stettener Haushalte stand, können jetzt Bankgeschäfte digital oder auch im persönlichen Gespräch mit den Mitarbeitern erledigt werden.
Direktor Fella verwies bei der kleinen Eröffnungsfeier mit Vertretern der Raiffeisenbank sowie dem Architekten Rüdiger Amthor und den ausführenden Firmen auf die Bedeutung einer modernen Bank mit langer Tradition vor Ort. Die Filiale betreut vornehmlich Kunden in Stetten, Thüngen und Heßlar.
Im Oktober 1893 wurde in Stetten der Darlehenskassenverein gegründet. "Bevor der Zug abgefahren ist, helfen wir uns hier selbst", war die Absicht der damaligen Gründer. Neben den Geldgeschäften wurden hier auch Waren verkauft. Die neue "Raiffeisen" war mitursächlich für die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes. Man wurde unabhängiger und wagte auch den Fortschritt. Heute hat die Raiffeisenbank im Bereich ihrer Filiale 1300 Kunden oder Mitglieder und ein Geschäftsvolumen von rund 70 000 Euro. Künftig will man sich hier vermehrt um die älteren, aber auch besonders um die jüngsten Kunden kümmern, so Fella.
Die kirchliche Segnung nahm Diakon Edgar Burkard vor. Er verwies darauf, dass sich der Gründer der Raiffeisenbewegung, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, auch von christlichen Werten habe leiten lassen. Die genossenschaftliche Verbundenheit, das Miteinander und das gegenseitige Einstehen für die Schwächeren und der verantwortungsbewusste Umgang mit finanziellen und anderen Ressourcen finde sich sowohl im christlichen Gedankengut, als auch in den Grundsätzen der Genossenschaften. Als Symbol für die Gemeinsamkeit übergab er ein Kreuz für die Räume der Filiale.

Der Karlstadter Bürgermeister Michael Hombach sah besonders in der Wahl des Standorts eine gute Botschaft. Metzgerei, Festplatz, Sporthalle, Fußballplatz und die angegliederte Gaststätte seien beliebte und unerlässliche Treffpunkte in der Gemeinschaft - und dazu passe jetzt auch die Bank. Hier könne man sich treffen und austauschen. Der Bürgermeister dankte der Raiffeisenbank, dass sie mit ihrer Filiale bei den Kunden in der Fläche bleibe und wünschte gute Geschäfte und Gespräche.
Eine Begegnung mit Sissi erlebt, wer in der neu eröffneten Raiffeisen-Filiale am Stettener Festplatz die Informationsspirale betritt. Eigentlich heißt das System ja "VR-SiSy" und stellt mittels Lichtschranke automatisch eine Liveschaltung in Bild und Ton mit den Beratern im Informationszentrum der Lohrer Raiffeisenzentrale her. Hier kann man nun von 9 bis 18 Uhr nahezu alle gewohnten Bankgeschäfte tätigen. Daneben gibt es aber die Möglichkeit, im Besprechungszimmer die Berater nach Terminabsprache persönlich zu treffen. Im Vorraum stehen ein Geldautomat und ein elektronischer "Briefkasten" für Überweisungen oder Scheckeingaben zur Verfügung.