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Gemünden
Radfahrer sollen auf enge Kreisstraße ausweichen, Geschwindigkeitsbeschränkung abgelehnt
Ein Abstand von zwei Metern sei auf der Kreisstraße zwischen Hofstetten und Kleinwernfeld kaum einzuhalten, so Ferdinand Heilgenthal. Trotzdem dürfe 100 gefahren werden.
Transparent an der Kreisstraße gegenüber von Gemünden, weil der Radweg zwischen Gemünden und Wernfeld gesperrt ist.
Foto: Ferdinand Heilgenthal | Transparent an der Kreisstraße gegenüber von Gemünden, weil der Radweg zwischen Gemünden und Wernfeld gesperrt ist.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 27.02.2025 02:38 Uhr

Im Moment ist der Radweg zwischen Gemünden und Wernfeld gesperrt, voraussichtlich noch bis April. Radfahrer werden über die Gemündener Mainbrücke auf die Kreisstraße zwischen Hofstetten und Kleinwernfeld auf der anderen Mainseite umgeleitet. Stadtrat Ferdinand Heilgenthal (SPD) wunderte sich über kürzlich angebrachte Großplakate, die auf die vorschriftsmäßigen Abstände beim Überholen von Radfahrern hinweisen. Der Mindestabstand von zwei Metern sei kaum einzuhalten, die Straße sei ja nur 4,60 Meter breit. "Das halte ich für ein Gerücht", sagte Bürgermeister Lippert. Er habe es nachgemessen, sagte Heilgenthal. "So wie es jetzt plakatiert wird, ist es nicht zu machen."

Ob nicht Schilder mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung sinnvoll wären? "Wir haben einen Antrag auf Geschwindigkeitsbeschränkung gestellt, der ist abgelehnt worden", sagte Lippert, noch einmal einen Antrag bei der Verkehrsbehörde des Landratsamts zu stellen habe keinen Sinn. Laut Landratsamt hat die Abstimmung mit der Polizei ergeben, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der MSP 11 für die Zeit der Baumaßnahme nicht erfüllt seien. Autofahrer hätten jederzeit mit Radfahrern zu rechnen,  zudem sei die Verkehrsbelastung auf der MSP 11 vergleichsweise niedrig.

Nach Stadt versucht es die SPD-Fraktion mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung

Heilgenthal hat nun im Namen der SPD-Fraktion im Stadtrat einen Brief ans Landratsamt geschrieben mit der Frage, was da angedacht sei, um Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer zu verringern. "Die Straßenränder sind oft nicht befahrbar, weil sie jetzt schon stark beansprucht werden. Außerdem ist die Fahrbahn holprig, an einigen Stellen geflickt und an manchen Stellen schlecht einsehbar. Trotzdem darf man auf ihr mit 100 Stundenkilometern fahren", so Heilgenthal in dem Schreiben.

 
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  • Jennifer Weidle
    Hallo,
    aus täglicher Fahrpraxis:
    Auf der MSP11 werde ich mit 100 km/h und mehr überholt - auch mit Kinderanhänger am Rad. Das ist die Regel und keine Ausnahme, weil es mal jemand eilig hat.
    Sehr gerne überholen KFZfahrende - egal ob mit PKW, Transporter oder Bus - auch in der unübersichtlichen Kurve direkt nach Kleinwernfeld.

    Und ja: Es wäre wünschenswert, wenn Rücksicht genommen würde. Passiert aber in der Praxis leider sehr wenig. Danke an die KFZfahrenden, die Rücksicht nehmen.
    Es fühlt sich nämlich wirklich nicht gut an, mit 100 km/h und mehr überholt zu werden - gerne mal selber auf's Rad setzen und ausprobieren.

    Nach meiner Logik müsste, sofern KFZs den in der STVO vorgegebenen Mindestabstand außerorts von 2m nicht einhalten können, die Geschwindigkeit auf 50 km/h beschränkt werden. Denn dies entspräche der Höchstgeschwindigkeit innerorts, bei der der Sicherheitsabstand auf min. 1,5m sinkt.
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  • Steffen Cyran
    Daß es sowas geben mag, ist unbestritten. Aber die Regel ist das garantiert nicht. Niemals.

    Und sind wir ehrlich: wenn Leute so rasen, dann halten sie sich auch nicht an irgendwelche aufgestellten Schilder.
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  • Werner Müller
    Schildburghausen - LOL! Ja, ja, die Untere Verkehrsbehörde! Es ist schon eine Zumutung, was man sich alles gefallen lassen muss. Als ehemaliger Geschäftsführer der GVW weiß ich, von was ich spreche. Ich bin voll bei Ferdinand Heilgenthal.
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  • Steffen Cyran
    "....Die Straßenränder sind oft nicht befahrbar, weil sie jetzt schon stark beansprucht werden. Außerdem ist die Fahrbahn holprig, an einigen Stellen geflickt und an manchen Stellen schlecht einsehbar. Trotzdem darf man auf ihr mit 100 Stundenkilometern fahren...."

    Nein. Die Geschwindikeit muß stets den Verkehrsverhältnissen, der Sicht und dem Fahrbahnzustand angepasst werden.

    Da darf man dann eben nicht 100 km/h fahren.

    Im übrigen glaube ich kaum, daß jemand auf dieser Straße einen Radfahrer mit 100 km/h überholen würde.

    Also Schilder für die ganze Strecke und rund um die Uhr sind Unsinn, wenn nur "irgendwann mal" ein Radfahrer dort fährt.

    Sondern eigenverantwortliche Anpassung der Geschwindigkeit.
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