Im Rahmen seiner Deutschlandtournee war der international bekannte Gitarrist Roberto Legnani zu Gast in Gemünden. Gut zwei Dutzend zumeist fachkundige Besucher genossen im Foyer der Scherenberghalle sein eineinhalbstündiges Konzert.

Schon mit den ersten Klängen seiner außergewöhnlich weich und in den Themenschwerpunkten doch transparent und klar klingenden klassischen Gitarre, ein für ihn und seine Musikinterpretationen eigens geschaffenes Instrument, zog er das Publikum in seinen Bann.

Mit der "Entrada al Generalife" entführte der durch Konzerte und Lehraufträge im In- und Ausland erfahrene Solist und Komponist nach Spanien, in das Ursprungsland der leidenschaftlichen Gitarrenmusik. Mit verspielten Tonmalereien öffnete er die Tore zu den maurischen Gärten in Granada mit ihrer ganzen Schönheit und Verspieltheit. Diese Leichtigkeit im Spiel, die lockeren, phantasiereiche Variationen der Themen, ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm. Die Titel des Konzerts stammen überwiegend aus der Feder spanischer oder lateinamerikanischer Komponisten aus der Zeit des Übergangs vom 19. in das 20. Jahrhundert und sind wie maßgeschneidert für den mit den Temperamenten spielenden Klang der Gitarre.

Mit "La Catedral" von Augustin Barrios Mangoré, einem indigenen Komponisten aus Paraguay, "Recuerdos de la Alhambra" von Francisco Tárrega, aber auch mit einem Werk von Dietrich Buxtehude, einem Organisten und Komponisten des deutschen Barock, unterstrich der Gitarrist seine Vielseitigkeit.  

Scheinbar mühelos entfaltet der Meister mit lockerer Fingerfertigkeit und einer angenehm unangestrengten Konzentration eine Virtuosität.

Unauffällige, präzise Einleitungen, originelle Variationen mit Melodie und Begleitung, fulminante Schlussakkorde oder im Pianissimo nachwirkende Schwingungen faszinierten die Zuhörer, die sich mit kräftigem, langanhaltem Applaus bedankten.