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REMLINGEN
Prunksitzung: Himmlisch – und teuflisch gut
Frech und vorlaut: Puppe Lulu und Bauchrednerin Ute Siegordner als „Madame Roos“.
Foto: Friedhelm Kunz | Frech und vorlaut: Puppe Lulu und Bauchrednerin Ute Siegordner als „Madame Roos“.
Von unserem Mitarbeiter Friedhelm Kunz
 |  aktualisiert: 30.01.2012 14:04 Uhr
Fotoserie

Die Remlinger Sporthalle war fast bis auf den letzten Platz ausverkauft, als am Freitagabend der Sitzungspräsident der Remlinger Faschings Gesellschaft (RFG), Norman Siegordner, die erste von zwei Prunksitzungen der Session eröffnete: „Hört, ihr Leut', und lasst euch sagen, die Glocke hat zur Fasenacht geschlagen. Es wird getanzt, geschunkelt und gelacht, heut' wird gefeiert, die ganze Nacht“.

Zum ersten Mal seit 24 Jahren wird das Remlinger Narrenvolk in diesem Jahr von keinem Prinzenpaar, sondern von einer „Symbolfigur“ regiert: Ute I. Freifrau der RFG, Ute Siegordner. Sie und ihr Mann Norman waren 1988 das erste Prinzenpaar. Ute Siegordner stellte in ihrer Eröffnungsrede heraus, dass in der RFG eine neue Ära angebrochen sei: „Statt einem Prinzenpaar werden die Frauen angesprochen, Frauenpower ist angesagt.“

Nach dem Ordenstausch mit närrischen Kollegen aus Altertheim, Gerbrunn und Greußenheim schickte Sitzungspräsident Norman Siegordner Tanzmariechen Felicitas Kuhn auf die Bühne. Das quirlige Mädchen zeigte einen perfekt aufgeführten Tanz.

Von allerhand Abenteuern auf und neben der Piste wusste Skifahrerin Celine Kettner zu berichten. Sie trat das erste Mal in der Prunksitzung als „Wintersportlerin“ auf.

Dass sich die RFG, was den Nachwuchs angeht, keine Sorgen machen muss, zeigte der Auftritt der „Bambinos“, einer Nachwuchs-Showtanzgruppe der RFG unter der Leitung von Anja Forster und Sabine Franz. Sie zeigten bei ihrem Tanz unter dem Thema „Viva Espana“ ihr Können.

Der Auftritt der Jungbüttenredner Justus Hindermann und Benedikt Schmitt kam nicht nur dem Sitzungspräsidenten „Himmlisch oder teuflisch gut“ vor. Als Engel und Teufel stritten die beiden – frisch geschult vom Fastnachtsverband Franken – in der Bütt trefflich um ihre Klientel für Himmel oder Hölle.

Garden sind bei der Fastnacht das Salz in der Suppe. Mit ihrem Gardetanz bewiesen die Mädels der Rot-Weiß-Garde leichtfüßig Eleganz und Esprit.

Als „Ein stubenreines Kindergartenkind“ war Claudia Stranner nach einer Babypause wieder auf der Bühne. Sie erzählte von ihren Späßen und Streichen aus dem Kindergarten. So kennt sie auch schon den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen: Die Mädchen tragen rosa, die Jungen blaue Schühchen.

Leichtes Spiel hatten die Garden und Tanzgruppen der RFG. Als „Kosaken“ kamen die „Muchachos“, eine weitere Nachwuchs- Showtanzgruppe der RFG, auf die Bühne. Für einen der tänzerischen Höhepunkte sorgte die Prinzengarde.

Danach stieg Bauchrednerin Ute Siegordner als „Madame Roos“ mit ihrer „frechen und vorlauten“ Puppe Lulu in die Bütt. Sie erzählte zum Beispiel, dass ihre Tochter nur teilweise in Marktheidenfeld geboren wurde, denn „die Zähne hat sie ja dann erst in Remlingen bekommen“.

Mit viel Getöse zog dann die Musikkapelle „Auftakt“ in den Saal. Ihre Guggemusik sorgte für ausgelassene Stimmung im Saal.

Erwin Oberdorf – einer, der seine Ohren überall hat – beleuchtete als Protokoller vom Schäferstor gekonnt und pointenreich das Ortsgeschehen. Das Gezanke um die Biogasanlage, ein ausgelaufenes Güllefass, die anstehenden Umbauten in der Kläranlage oder der neue Rathausplatz – praktisch nichts ließ Oberdorf aus.

„Der Spatz vom Rathausplatz“ oder, wie sie jetzt genannt wird, der „Spatz von der Zellerau“, Heike Geissner, brachte mit ihrer Gesangseinlage „99 Luftballons“ die Halle schließlich zum Kochen.

Nach dem Gardetanz der Narrengilde Gerbrunn starteten die Zehntberglerchen mit ihrem „verrückten Fernsehprogramm“ einen Frontalangriffe auf die Lachmuskeln der Gäste. Wie von Geisterhand schaltete der Fernseher zwischen einer Fußballübertragung, einer Kochsendung und einer Sportübertragung hin und her.

Die Showtanzgruppe Altertheim zeigte ihren Tanz „Das Beste der letzten 11 Jahre“, bevor dann – erstmalig auf der Bühne – „Die Neigschmeckten“ Eva und Lars Petri ihre „Erfahrungen in und mit Remlingen“ zum Besten gaben.

Einar Sengstock, der „Troubadix von Remlingen“, spielte in seinem Lied „Ute hol Bier“ gekonnt auf die Freifrau der RFG an.

Mit ihrem Tanz „Lauf der Zeit“ wusste die Showtanzgruppe zu überzeugen. Als krönender Schlusspunkt wirbelte dann das RFG-Männerballett „Rongerschehopfer“ im Tütü mit akrobatischen Tanzfiguren über die Bühne.

Musikalisch begleitet wurde die Sitzung vom „Welsbach-Duo“ mit Elmar Sührer und Werner Dill.

Himmel oder Hölle: Justus Hindermann und Benedikt Schmitt als Teufel und Engel.
Foto: Friedhelm Kunz | Himmel oder Hölle: Justus Hindermann und Benedikt Schmitt als Teufel und Engel.
Was für ein Anblick: Das Männerballett „Rongerschehopfer“ präsentierte sich bei der ersten Prunksitzung der Remlinger Faschings Gesellschaft (RFG) in pinken Tütüs.
Foto: Friedhelm Kunz | Was für ein Anblick: Das Männerballett „Rongerschehopfer“ präsentierte sich bei der ersten Prunksitzung der Remlinger Faschings Gesellschaft (RFG) in pinken Tütüs.
 
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