Das vhs-Filmforum zeigt am Donnerstag, 15. März, um 20.30 Uhr und am Montag, 19. März, um 19 Uhr in den Movie-Lichtspielen den Polit-Thriller „The Ides of March – Tage des Verrats“. Beau Willimons bitterböses Bühnenstück „Farragut North“, in dem er den Wahlkampf um die US- Präsidentschaft als Schlangengrube schildert, diente George Clooney als Vorlage für seine vierte Regiearbeit.
Im Mittelpunkt steht Stephen Meyers, ein ausgemachter Karrieretyp, der leidenschaftlich für seine politischen Ideale eintritt und den Wahlkampf von Gouverneur Mike Morris organisiert. Stephens Laufbahn führt steil nach oben, doch sein Ehrgeiz ist auch seine große Schwachstelle, die die Gegenseite gnadenlos ausnutzt, um ihm eine perfide Falle zu stellen. Wird er über Leichen gehen müssen wie einst Brutus an den Iden des März?
Clooneys Abrechnung mit dem politischen Establishment zeigt eindrucksvoll, dass man in der Politik nur ganz nach oben kommt, wenn man sämtliche Skrupel über Bord wirft. Im Gegensatz zu früheren Arbeiten zeigt Clooney einen deutlich stärkeren Hang zum Plakativen, doch was der Regisseur an inszenatorischem Risiko vermissen lässt, macht der Film mit scharfzüngigen Dialogen und mit exzellent aufspielenden Charakterdarstellern wieder wett, – allen voran Ryan Gosling, Marisa Tomei, Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti und Clooney selbst, der in der Rolle des Mike Morris lustvoll sein eigenes Saubermann-Image demontiert. Fazit: souverän inszeniertes, kluges Unterhaltungskino – genau richtig als Kommentar zum aktuellen US-Wahlkampf.
Nächste Woche läuft im Filmforum der vhs die Kurzfilmstaffel „Augenblicke 2012“.