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Michelrieth
Projekt setzt ein Zeichen des Gemeinsinns in Michelrieth
Dass politische und kirchliche Gemeinde gemeinsam ein Gebäude errichten, ist höchst selten. Im Marktheidenfelder Stadtteil wurde nun Richtfest am Bürgerhaus mit Pfarrheim gefeiert.
Richtfest wurde am Freitag im Kreis geladener Gäste am Bürgerhaus mit Pfarramt in Michelrieth gefeiert. Das Foto zeigt Bürgermeister Thomas Stamm bei seiner Begrüßungsrede.
Foto: Joachim Spies | Richtfest wurde am Freitag im Kreis geladener Gäste am Bürgerhaus mit Pfarramt in Michelrieth gefeiert. Das Foto zeigt Bürgermeister Thomas Stamm bei seiner Begrüßungsrede.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 23.09.2021 03:19 Uhr

Schon gut zu erahnen ist, wie es sich im Bürgerhaus mit Pfarramt in Michelrieth einmal wird arbeiten und feiern lassen. Beim Rundgang anlässlich des Richtfestes konnten die Gäste den großen Saal bewundern und hierbei den Blick ins weite Land genießen, konnten schon einmal die Räume für die Vereine und die Jugend sowie die Büros und Zimmer der Kirchengemeinde besichtigen. Am 2. Dezember 2020 war Spatenstich für das 2,8 Millionen Euro teure Projekt. Mitte 2022 wird es fertig sein. Mit dem Richtfest ist also ein Meilenstein geschafft.   

In den Grußworten vor den geladenen Gästen, darunter Altlandrat Armin Grein und Altbürgermeister Wilhelm Schäfer, standen Dank und Lob im Mittelpunkt. Der galt natürlich den beteiligten Planern, Firmen und Handwerkern, aber auch der Lenkungsgruppe, die das Projekt vor Ort begleitet, und allen Wegbereitern eines Vorhabens, das es in Bayern nur noch ein weiteres Mal gibt. Politische und evangelische Gemeinde stemmen es gemeinsam und in Harmonie. Es sei ein schwieriger Beginn, auch ein Wagnis gewesen, erinnerte Dekan Rudi Rupp, doch die Kooperation funktioniere.

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Beachtliche Förderung aus dem ELER-Programm

Der Tag des Richtfests sei ein Freudentag, bei dem man stolz auf dieses "Zeichen des Gemeinsinns in Michelrieth" schaue, sagte Rupp, der von Pfarrer Kurt Hyn begleitet wurde. Die evangelische Kirchengemeinde trägt, unter anderem durch Einbringen des Grundstücks, rund 400 000 Euro zu den Baukosten bei. Letztlich realisiert werden kann das Bürgerhaus aber auch nur dank einer Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER), erläuterte Bürgermeister Thomas Stamm. Rund 840 000 Euro steuert dieser zur Verbesserung der Infrastruktur bei. 

Den Richtspruch vom Giebel des Gebäudes sprach Zimmermann Alexander Dillmann.
Foto: Joachim Spies | Den Richtspruch vom Giebel des Gebäudes sprach Zimmermann Alexander Dillmann.

Architekt Georg Redelbach lobte die "reibungslose, fach- und termingerechte Ausführung" durch die beteiligten Firmen und brach eine Lanze für die Handwerker. Die Handwerkskunst verdiene Wertschätzung und Honorierung, gab er den anwesenden Politikern mit Blick auf die steigenden Baupreise und Lieferengpässe mit auf den Weg. Das Bürgerhaus mit Pfarramt soll eine Begegnungsstätte für alle Bürgerinnen und Bürger werden, sagte Redelbach und erläuterte beim späteren Rundgang durch den Rohbau die einzelnen Bausteine dafür. 

Sitter: Projekt macht den Stadtteil attraktiver

"Michelrieth wird ein Stückweit attraktiver", stellte Landrätin Sabine Sitter fest. Für das Wohnen auf dem Land sei es wichtig, "dass die Infrastruktur stimmt", und dass Jung und Alt barrierefrei an der Gemeinschaft teilhaben können. Als "sehr gelungen" bewertete Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab das Bürgerhaus. Er freute sich, dass das politische Engagement Früchte trage. Der Freistaat Bayern fördere solche Vorhaben, weil er lebendige Orte wolle.  

Auch Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel war angetan vom Bauwerk und Gemeinsinn. Angesichts der steigenden Baukosten sollte die Politik über einen Zuschlag bei den Förderzusagen nachdenken, warf er unter Beifall in die Runde.

Nachdem Zimmermann Alexander Dillmann vom Giebel des Gebäudes den Richtspruch gesprochen und das Glas hatte zerschellen lassen, nutzten die Gäste die Gelegenheit zu einem kleinen Rundgang durch den Rohbau und ein Gespräch im Freien. Dank sagte Bürgermeister Stamm bei dieser Gelegenheit den Nachbarn für ihr Verständnis während der Bauzeit und den Vereinen, die das Richtfest organisiert hatten und betreuten. 

 
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