In einem Gemeinschaftsprojekt der Sinngrundallianz soll demnächst für alle Jugendlichen im Einzugsgebiet eine größere Trampolinanlage mit sechs Sprungflächen, einem gesonderten Sporttrampolin und mehreren kleinen Trampolinen für Kinder errichtet werden. Als Kommune für den Standort hat sich die Stadt Rieneck beim Allianzgremium beworben. Im Auftrag der Sinngrundallianz stellte Lukas Weis das Vorhaben nun den Stadträten vor.
Seit dem Jahr 2016 hat die Sinngrundallianz kein explizites Projekt mehr für Jugendliche durchgeführt, berichte Bürgermeister Sven Nickel aus der Vorstandsitzung der Allianz. Deshalb wurde nun ein Jugendprojekt aufgesetzt. Basis für die Entscheidung zu Errichtung einer Trampolinanlage war das Ergebnis einer schriftlichen Umfrage bei den Jugendlichen zu möglichen Freizeitangeboten.
Zur Umsetzung wollte man nicht in der Form "überall ä bissle was", in jeder Kommune ein kleines Trampolin aufbauen, sondern eine attraktive Gesamtanlage an einer Stelle konzentrieren. Als mögliche Standorte standen laut Nickel Burgsinn und Rieneck zur Debatte.
"Das Sportstättenareal in Rieneck an der Jägerwiese bietet sich zur Umsetzung an", sagte Nickel im Stadtrat. Denn es liegt unmittelbar am Radfernweg D9, sowie nicht weit entfernt vom Bahnhof und der Bushaltestelle am Kreisverkehr.
Anlage für verschiedene sportliche Fähigkeiten
"Die Trampolinanlage soll ein Angebot für verschiedene Altersgruppen und unterschiedliche sportliche Fähigkeiten sein", erläuterte Lukas Weis von der Umsetzungsbegleitung der Sinngrundallianz weitere Details. Dabei wurde das Projektbudget auf 60.000 Euro festgesetzt. Dies Summe könnte etwa zur Hälfte durch das Leader-Programm gefördert werden. Die verbleibenden 50 Prozent würden wiederum hälftig von der Standortkommune, sowie den verbleibenden Allianzgemeinden getragen werden.
Der Stadtrat stand dem Projekt prinzipiell positiv gegenüber. Einige Gremiumsmitglieder baten jedoch zu klären, welche Folgekosten für laufende Unterhaltung zusätzlich zu den Einmalkosten von 15.000 Euro zu erwarten sind.
Die Standortsuche in Rieneck selbst sei eine weitere Herausforderung, hieß es in der Beratung. Zwar ist der Bereich der "Unteren Jägerwiese" im Bebauungsplan für Freizeit- und Sportanlagen ausgewiesen. Jedoch liegt das Areal unmittelbar am Rande des Überschwemmungsgebietes der Sinn. Deshalb müsse man das geplante Projekt unbedingt im Vorfeld mit der Wasserwirtschaft abklären.
Mögliche Standorte überdenken – nah am Wohngebiet
Ob das etwa 350 Quadratmeter große Trampolinfeld dort dann besser in der Nähe des Sinnstrandes, des Beach-Volleyballfeldes, am Rande des Festplatzes oder gegenüber dem Musikheim anzulegen wäre, könne man dabei ebenfalls untersuchen. Stadtrat Lothar Keßler stellte diese möglichen Standorte jedoch wegen der Nähe zum Wohngebiet Schellhof in Frage. Er bat um weitere Alternativen. "Den zusätzlichen Geräuschpegel können wir den Anliegern nicht zumuten", sagte er. Der Lärm beim Fußballtraining und durch den Rasenmäher seien schon jetzt unerträglich.
Der Stadtrat sprach sich schließlich grundsätzlich für die Realisierung des Projektes in Rieneck aus. Bürgermeister und Verwaltung sollen nun gemeinsam mit der Sinngrundallianz die notwendigen Voraussetzungen für eine Realisierung schaffen, die Erfordernis von Sanitäranlagen klären und die künftigen laufenden Kosten ermitteln.
Standesbeamte müssen Aufwandsentschädigung ausbezahlt bekommen
Bisher haben die Rienecker Standesbeamten auf eine Aufwandsentschädigung verzichtet. Laut überörtlicher Rechnungsprüfung ist dies nicht zulässig, sondern das Geld müsse an die betreffenden Personen ausgezahlt werden. Was diese dann damit machen, liege in deren Ermessen. Der Stadtrat stimmte der Neuregelung zu.
An einem Anwesen in der Judengasse, das innerhalb des Denkmalensembles Altstadt Rieneck liegt, soll die Kellertüre mit einer Kunststofftüre erneuert werden. Da dies standardmäßig laut Erhaltungs- und Gestaltungssatzung nicht zulässig ist, wurde eine Ausnahme genehmigt.