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Karlstadt
Prognostiziertes Defizit: Das Klinikum Main Spessart könnte 2023 doch unter dem Minus von 10,4 Millionen bleiben
Klinikreferent René Bostelaar hält eine Korrektur der Negativzahlen für möglich. Die finanzielle Planung im Krankenhaus in Lohr bleibt jedoch teilweise schwierig.
Die bisherigen Schätzungen zum finanziellen Defizit des Klinikums Main-Spessart könnten korrigiert werden. Ein kleineres Minus ist nicht ausgeschlossen.
Foto: Carolin Schulte | Die bisherigen Schätzungen zum finanziellen Defizit des Klinikums Main-Spessart könnten korrigiert werden. Ein kleineres Minus ist nicht ausgeschlossen.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 04.10.2023 02:55 Uhr

Im vergangenen Jahr 2022 betrug das Defizit des Klinikums Main-Spessart, zu dem das Krankenhaus in Lohr sowie die Seniorenheime in Gemünden und Marktheidenfeld gehören, rund 4,2 Millionen Euro. Das berichtete Tino Schwabe von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Rödl & Partner in der Kreistagswerkausschuss am Montag in Karlstadt. Auch den Jahresabschluss 2023 soll Rödl & Partner für 35.700 Euro übernehmen, beschloss das Gremium einstimmig.

Klinikreferent René Bostelaar ging davon aus, dass das Defizit des Klinikums im Jahr 2022 ohne Schließung der Standorte Karlstadt und Marktheidenfeld deutlich höher, nämlich im zweistelligen Millionenbereich, gelegen hätte.

Bostelaar: Insgesamt dramatische Situation im deutschen Krankenhausbereich

Für das laufende Jahr 2023 steht ein Minus von 10,4 Millionen Euro im Wirtschaftsplan. Auf Nachfrage von Mario Paul (Grüne) und Christian Menig (UGM) sagte Bostelaar, er denke, dass das Defizit anders als prognostiziert etwas geringer ausfallen werde. Insgesamt sei die Situation im Krankenhausbereich in Deutschland dramatisch, jede Woche gehe "ein Haus vom Netz". Das Krankenhaus in Lohr stehe finanziell betrachtet im Mittelfeld vergleichbarer Häuser. Das Problem sei, dass versprochene Hilfen größtenteils nicht angekommen seien und man nicht wisse, was von Seiten der Politik jetzt komme.

Laut Hendrik Jeßberger, der im Klinikum für IT zuständig ist, bekommt das Klinikum 1,98 Millionen Euro Förderung nach dem Krankenhauszukunftsgesetz, welches die digitale Versorgungsstruktur in deutschen Krankenhäusern verbessern soll. 70 Prozent des Fördergeldes kommen vom Bund, 30 Prozent vom Land Bayern.

Architektenleistungen für geplante Seniorenheime nach Berlin vergeben

Landrätin Sabine Sitter (CSU) informierte darüber, dass sie die Architektenleistungen zur Grundlagenermittlung und Vorplanung für die geplanten Neubauten der Seniorenheime in Gemünden und Marktheidenfeld als eiliges Dienstgeschäft für jeweils 77.350 Euro an die NIIL-Architekten GmbH aus Berlin vergeben habe. Das eilige Dienstgeschäft sei notwendig gewesen, um die Abgabefrist für das Förderprogramm "Pflege so nah" einzuhalten.

Je Dauerpflegeplatz wird ein Zuschuss von 40.000 bis 60.000 Euro erwartet. Das Heim in Gemünden soll 78 stationäre Plätze sowie 15 Apartments bekommen, das in Marktheidenfeld 78 stationäre Plätze und 23 Tagespflegeplätze.

 
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