Vor einigen Jahren noch stürzten sich an dieser Stelle Mitarbeiter und Auszubildende von Procter & Gamble im betrieblichen Freibad in die Fluten. Jetzt entsteht auf dem mittlerweile trockengelegten Teil des Werksgelände der Marktheidenfelder Firma ein neues Betriebsgebäude. Mit dem offiziellen Spatenstich wurde der Baubeginn am Mittwoch nun festlich eröffnet. Bis Anfang 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Investiert wird – laut Auskunft des Unternehmens – eine niedrige zweistellige Millionensumme.
Der Bau ist als zweigeschossiger Erweiterungsbau geplant. Der Grundriss umfasst 61 mal 79 Meter. Jede Etage besteht aus 4833 Quadratmetern mit Büro-, Sozial-, und Technikräumen. Auf dem Dach wird eine Technikbühne installiert. Im Gebäudeinneren sollen zukünftig fahrerlose Transportsysteme eingesetzt werden.
„Das Werk ist und bleibt ein strategischer und wichtiger
Produktionsstandort
für P & G“
Dienen soll der Bau in erster Linie der Erweiterung der Produktion von elektrischen Zahnbürsten. Aus diesem Grund werden die bisherigen Außenstandorte wie zum Beispiel der am Dillberg, in Karbach oder in Uettingen in das Stammwerk nach Marktheidenfeld zurückgeführt.
Es sei 30 Jahre her, dass bei P & G in Marktheidenfeld das letzte Mal ein Gebäude erweitert wurde, erläuterte Henrik Teichmann, Werksleiter am hiesigen P&G-Standort, in seinen Begrüßungsworten. Er dankte allen Mitarbeitern für ihre gute Arbeit, die diesen Schritt erst möglich gemacht habe. „Mit dieser Investition hat P & G das Vertrauen in den Standort und die Region erneut bewiesen. Das Werk ist und bleibt ein strategischer und wichtiger Produktionsstandort für P & G“, sagte er.
Extra aus Genf angereist war der ehemalige Werksleiter und jetzige Direktor Logistik Health Care, Alexander Vogelhuber. Aus Cincinnati kam Bonnie Curtis, Vize-Präsidentin Product Supply One Health Sector. Sie betonte, dass sich der Bereich der elektrischen Zahnbürsten schneller entwickeln würde, als alles andere bei P & G und ein immenses Wachstum vorweise. Dass sich die Konzernleitung vor diesem Hintergrund dazu entschlossen habe, den Standort Marktheidenfeld und nicht zum Beispiel Werkstätten in China oder in den USA zu erweitern, zeige, wie sehr man davon überzeugt sei, hier am richtigen Platz zu sein. Kostenstruktur und Leistung des Marktheidenfelder Betriebes stimmten.
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder beschrieb den Spatenstich als bewegend, denn somit sei der Standort Marktheidenfeld gesichert. Sie erinnerte daran, wie sich die Firma Braun nach dem Zweiten Weltkrieg in Marktheidenfeld angesiedelt habe und bedankte sich für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Meine Türe steht immer offen“, sagte sie. Schließlich habe die Stadt im Rahmen der Gewerbesteuereinnahmen auch etwas davon.
Zum Schluss präsentierte Werksleiter Henrik Teichmann eine Baumscheibe, die aus den gefällten Bäumen des nun zu bebauenden Geländes stammt. Dass man hier habe Bäume fällen müssen, sei traurig, aber nicht zu ändern gewesen. Mit einer entsprechenden Inschrift versehen soll die Baumscheibe nun den Baubeginn markieren.