Ab 1. Januar 2017 gehören die Werntalgemeinden Stetten mit Thüngen und Schönarts sowie Heßlar zur Pfarreiengemeinschaft St. Georg Karlstadt. Auf einem Klausurtag wurde die neue Kooperationsvereinbarung verabschiedet.
Dazu trafen sich die Pfarrgemeinderäte und Vertreter der Kirchenverwaltungen aus den sechs bisherigen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft St. Georg Karlstadt mit ihren Kollegen aus den Gemeinden Heßlar, Stetten und Thüngen. Seit dem Weggang von Pfarrer Heinrich Vogler waren diese Gemeinden ohne Pfarrer. Sie wurden von Pfarrer Christoph Klein aus Schwebenried betreut, heißt es in einer Pressemitteilung.
Versuche, einen neuen Pfarrer für die Pfarreiengemeinschaft St. Bonifatius im Werntal, zu der neben Stetten, Heßlar und Thüngen auch die Pfarreien Binsfeld und Müdesheim mit ihren Filialen Halsheim und Reuchelheim gehören, blieben ohne Ergebnis. Das Bischöfliche Ordinariat Würzburg hatte deshalb nach verschiedenen Gesprächen mit den Verantwortlichen und Gremien vor Ort entschieden, diese Pfarreiengemeinschaft aufzulösen.
Die Gemeinden Binsfeld mit Halsheim und Müdesheim mit Reuchelheim, die kommunal zur Stadt Arnstein gehören, sollen in die Pfarreiengemeinschaft „Um Maria Sondheim-Arnstein“ eingegliedert werden.
Die Gemeinden Heßlar und Stetten als Stadtteile von Karlstadt und die beiden Stettener Filialen Thüngen und Schönarts wurden der Pfarreiengemeinschaft Karlstadt zugeschlagen.
An diesen Hintergrund erinnerte Pfarrer Simon Mayer von St. Georg zu Beginn der Tagung. Er habe im Februar durch den Generalvikar Thomas Kessler den Auftrag bekommen, diese Gemeinden im Verlauf des Jahres in die bestehende Pfarreiengemeinschaft zu integrieren, sodass ein geordnetes gemeindliches Leben zum 1. Januar 2017 möglich werde.
Eigenes Gemeindeprofil
Parallel zu diesem Prozess wurde in allen Gemeinden in den Pfarrgemeinderäten an einem eigenen Gemeindeprofil unter dem Titel „Leuchtturm und sicherer Hafen“ gearbeitet. Es ging darum, in den einzelnen Gemeinden herauszustellen, welche Aktionen, Aufgaben und Anliegen ihnen für ihre eigene Identität wichtig sind.
In der nächsten Zeit werden die Präsentationen auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft und im kommenden Jahr auch in den Pfarrnachrichten vorgestellt.
Im Anschluss gab Pfarrer Mayer bekannt, dass auch im Bereich des Pastoralteams klare Zuordnungen geschaffen wurden. Pfarrer Mayer als Leiter der Pfarreiengemeinschaft hat die Letztverantwortung und ist als erster Ansprechpartner für die beiden Karlstadter Pfarreien St. Andreas und Zur Heiligen Familie verantwortlich. Vikar Florian Herzog nimmt diese Funktion für Gambach und Stadelhofen und Pastoralreferent Wolfgang Pfeifer für Laudenbach und Mühlbach wahr. In Heßlar und Thüngen ist Pastoralassistentin Sandra Lohs die erste Ansprechpartnerin, aufgrund ihrer Ausbildungssituation wird sie dabei flankiert von Pfarrer Simon Mayer. In Stetten ist Diakon Edgar Burkard der Ansprechpartner für gemeindliche und seelsorgliche Belange. Diakon Hans-Josef Klein ist verantwortlich für alle caritativen Angelegenheiten in den Gemeinden und Krankenhausseelsorger. Diakon Franz-Josef Burkard ist Altenheimseelsorger in der Otto-und-Anna-Herold-Stiftung in Karlstadt.
In Zukunft wird das Pfarrbüro St. Andreas wie bisher für die Gemeinden St. Andreas, Laudenbach, Mühlbach und Stadelhofen zuständig sein. Das Pfarrbüro „Zur Heiligen Familie“ ist neben den Gemeinden „Zur Heiligen Familie“ und Gambach dann auch für Stetten, Heßlar und Thüngen zuständig.
Neue Gottesdienstordnung
Auch die Gottesdienstordnung wurde den neuen Gegebenheiten angepasst. Pfarrer Mayer stellte dabei heraus, dass die bisherige Gottesdienstordnung, die in der Pfarreiengemeinschaft St. Georg Karlstadt seit gut eineinhalb Jahren gültig ist, bereits so gestaltet wurde, dass die Erweiterung nun keine wesentlichen Einschnitte bedeutet.
Aus der Pfarrei Zur Heiligen Familie wird die zweite wöchentliche Werktagsmesse am Donnerstag nach Stetten verlegt. Die Gemeinden Gambach und Laudenbach verzichten alle drei Wochen auf eine Sonntagsmesse. So konnte die Gottesdienstplanung gut auf die insgesamt neun zu versorgenden Gemeinden fortgeschrieben werden. Mit den sonntäglichen Messfeiern um 10 Uhr in der Kirche Zur Heiligen Familie und um 19 Uhr in der Stadtkirche St. Andreas ist eine grundsätzliche Verlässlichkeit gewährleistet. Eine Vorabendmesse am Samstag um 18.
30 Uhr, zwei Messfeiern sonntags um 8.30 Uhr und eine um 10 Uhr in den anderen Gemeinden ermöglichen es, dass alle Gemeinden auch zu ihren besonderen Tagen zu einer guten Zeit ihre Festmesse feiern können.
Taufen sind in und nach der Sonntagsmesse um 10 Uhr in den entsprechenden Orten möglich, sowie einmal im Monat nachmittags um 14.30 Uhr in der Stadtkirche St. Andreas in Karlstadt.
Ausblick auf „Pastoral der Zukunft“
Am Ende des Klausurtages gab Dekan Albin Krämer einen Ausblick auf die aktuellen diözesanen pastoralen Prozesse. Hierbei sollen im Bistum Würzburg aus den derzeitigen Pfarreiengemeinschaften etwa 40 pastorale Räume entstehen, die dann auch zu Pfarreien werden sollen. Der künftige pastorale Raum Karlstadt wird dabei – quasi deckungsgleich mit dem Altlandkreis – aus den derzeitigen Pfarreiengemeinschaften Karlstadt, Karlburg, Eußenheim, Arnstein, Retzbach und Zellingen bestehen. Diese werden sich in den nächsten Jahren aufeinander zu entwickeln und verstärkt kooperieren. In diesem größeren Raum wird ein großes Pastoralteam die Seelsorge verantworten und für die einzelnen Gemeinden als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
In den Gemeinden wird es unterschiedliche Konzepte von Leitung und Verantwortung vor Ort geben, ja nach Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Gläubigen vor Ort. Ziel ist es dabei, die Lebendigkeit der Gemeinden vor Ort zu erhalten.