Was macht eigentlich ein Theaterverein wie die Lohrer Gaukler zwischen den Spielzeiten? Ganz schön viel, das verrät Vorsitzende Stephanie Staub. Die Zeit wurde genutzt, um neue Technik für die Spielstätte im Kulturkeller des Weinhauses Mehling, anzuschaffen – laut Staub eine Investition in die Zukunft.
"Wir haben uns sechs neue Scheinwerfer mit programmierbarem Farbenwechsel und einem Mischpult gegönnt." Die alten Halogen-Scheinwerfer seien bereits 14 Jahre alt gewesen und ein Farbenwechsel nur durch den manuellen Austausch einer Blende möglich gewesen, worauf der Verein in den letzten Jahren wegen des Aufwands verzichtet habe.
Neue Scheinwerfer mit LED-Technik
Die neuen Scheinwerfer erforderten am Mischpult zwar etwas Programmieraufwand, hätten dafür aber LED-Technik und würden weniger Strom verbrauchen. Zudem könne man damit die Farbenwechsel für ganze Szenen einstellen, die dann automatisch abliefen. Das vereinfache die Arbeit für die Techniker während der Aufführungen.
Die neuen Scheinwerfer sind fest im Mehlingskeller verbaut und werden mit dem Mischpult nur für die Aktivitäten der Gaukler verkabelt. Mit ihnen sei der Theaterverein nun auf dem "Stand der Technik", betont Staub.
An ihrer Spieltechnik haben die Gaukler, so Staub weiter, an einer Wochenendfortbildung des Verbandes Bayerischer Amateurtheater teilgenommen, in dem rund 700 Theatervereine aus dem ganzen Freistaat zusammengeschlossen sind.
Lernen, "wie es auf der Bühne läuft"
Mit acht Mitgliedern des Ensembles besuchte der Theaterverein in Reimlingen im Nördlinger Ries zwei Workshops: "Der Körper und das Wort" und "Straßentheater". "Das war sehr lehrreich und intensiv", sagt Staub. Sie selbst nahm am ersten Workshop teil, der sich damit beschäftigte, wie Schauspielende sich auf der Bühne am besten bewegen, Texte auslegen und Pausen machen, also einer Figur auf der Bühne Leben einhauchen. Die Teilnehmenden des zweiten Workshops traten in Nördlingen sogar auf der Straße auf: "Das war toll".
Auch die neuen Ensemblemitglieder waren mit dabei, denn "für sie war es wichtig, zu erfahren, wie es auf der Bühne läuft", betont die Vorsitzende. Das Wochenende habe das Team aber auch zusammengeschweißt, denn es ist wichtig, auch zwischen den Spielzeiten etwas gemeinsam zu unternehmen.
Der Bayerische Theaterspiegel, eine zweimal im Jahr erscheinende Zeitschrift des Verbandes, hat nach Staubs Angaben die Gaukler auf einer Doppelseite mit vielen Fotos vom Stück der letzten Spielzeit vorgestellt. "Wir sehen es als Zeichen der Wertschätzung, dass wir für die Veröffentlichung angefragt worden sind", sagt sie. Der Theaterspiegel gehe an alle Mitgliedsvereine.
Erstes Probenwochenende für das neue Stück
Als Vorbereitung auf die neue Spielzeit fand vergangene Woche bereits ein erstes, privates Probenwochenende für das neue Stück "In der Falle" statt. Regisseur der Krimikomödie ist, wie in der letzten Saison, Carsten Steuwer. Das vorgezogene Probenwochenende ist eine Neuerung des Vereins, die regelmäßigen Proben im Mehlingskeller beginnen hingegen erst am 13. September.
"Ziel war es, dass die Ensemblemitglieder ins Stück hineinfinden." Früher hätten sie laut der Vorsitzenden den Text gelernt, ohne genau zu wissen, wie die Rolle angelegt sei. "Nach diesem Wochenende hat jetzt jeder im Kopf, wie die Rolle tickt." Das Ensemble für die neue Spielzeit zählt zehn Köpfe. Nach Staubs Angaben machen vier von fünf Neulingen aus der letzten Saison weiter, dazu sind einige "alte Hasen" zurückgekehrt, die in der letzten Spielzeit pausiert hatten. Drei Ensemblemitglieder sind in diesem Jahr Männer, sodass der Männermangel der letzten Jahre einigermaßen behoben wurde. "Wir sind ganz gut aufgestellt", lautet Staubs Fazit.
Karten können diesmal früher reserviert werden
Im neuen Stück spielen insgesamt acht Personen mit, zwei Ensemblemitglieder teilen sich eine Rolle. Die Premiere findet am 25. Oktober statt, die Spielzeit dauert dann bis Ende Februar. Neben den gewohnten Terminen am Freitag und Samstag finden auch Sondertermine an Sonntagen und Donnerstagen statt. Der Theaterverein nimmt mit diesen Terminen auch Unternehmen als Zielgruppe in den Blick, die ihre Weihnachtsfeiern mit einem Theaterbesuch verbinden möchten. "Weihnachtsfeiern werden frühzeitig geplant", sagt Staub, "da können wir mit den Kartenreservierungen nicht spät im Jahr beginnen."
Die Aufführungstermine können online unter www.gaukler-online.de eingesehen werden. Kartenreservierungen sind ab 1. September möglich.
