So kennt man es: Premiere im "Böhmenstadel" in Trennfeld und die Besucher sind begeistert. Diesmal stand das Stück "Das Klassentreffen" auf dem Programm, wieder aus der Feder der mittlerweile über die Grenzen hinaus bekannten ortsansässigen Autorin dieser Theatergruppe, Regina Rösch. Das Thema war vor 22 Jahren von ihr schon einmal aufgenommen worden, wurde aber jetzt in die aktuelle Zeit übertragen, so dass daraus ein komplett neues Stück geworden ist.
Waren bei den Proben schon die Akteure aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen, so ging es am Samstag bei der Premiere auch den Zuschauern in der vollbesetzten Festhalle . "Es war grandios, wir haben schon lange nicht mehr so viel gelacht", oder "Ein tolles Stück, das auch im wahren Leben so spielen könnte – es hat uns zum herzhaften Lachen gebracht", so lauteten nur ein paar der Kommentare, die im Anschluss an die Aufführung von den nach Hause gehenden Gästen zu hören waren. Auch die anwesenden Theater-Gastgruppen waren beeindruckt von diesem Stück und dem Spiel und wollen die Aufführungsrechte dafür beim Theaterverlag Rieder aus Wemding erwerben.
Dr. Claus Rieder, der Inhaber dieses Theaterverlags, war am Samstag selbst anwesend und so angetan, dass er dieses Stück sofort in sein Programm aufnehmen wird. "Die Ideen sind fabelhaft, die Bühnenausstattung excellent und die Spieler sehr authentisch", meinte er. Sehr überzeugt hat ihn auch das Ende des Stückes, das nicht einmal die Theaterspieler kennen, denn die Zuschauer stimmen in der zweiten Pause darüber ab, wie das Stück weitergehen soll.
Zum Inhalt: Ja, so kann es gehen. Der freie Samstag beginnt für Franz-Josef Holzmeier (Friedrich Kraft) wieder einmal überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Statt den Tag mit einem gemütlichen Frühstück zu beginnen, wird er nach einer durchzechten Nacht von seiner Ehefrau Amanda (Regina Rösch) mit heftigen Vorwürfen aus dem Bett geworfen. Auch Sohn Markus (Ulrich Saller), der die Gene seines Vaters geerbt hat, hat zum Ärger seiner Mutter in der Nacht wieder über die Stränge geschlagen. Und der Opa (Klaus Gesell) verhält sich sowieso nicht so, wie man es von einem Herrn im gesetzten Alter erwartet.
Als dann zu allem Übel noch Dorfratsche Paula (Michaela Jessberger) am Frühstückstisch auftaucht, um in Erfahrung zu bringen, wer in der Nacht über die Gartenmauer vom Mohre Erwin gestürzt ist, ist für Franz-Josef der Tag endgültig gelaufen. Auch in der Zeitung stehen keine weltbewegenden Neuigkeiten: Ein Klassentreffen im Nachbarort Rettersheim, wen interessiert das schon?
Doch gerade dieses Klassentreffen löst eine Lawine von Unannehmlichkeiten für Franz-Josef aus, denn von der Nachricht elektrisiert, beginnen Amanda und Freundin Franziska Gierig (Stefanie Engelhardt) sofort mit den Planungen für ein eigenes Klassentreffen. Natürlich sollen dazu auch Johannes, der frühere Schwarm aller Mädchen, und die vor über 25 Jahren bei Nacht und Nebel verschwundene Elisabeth eingeladen werden.
Panik bei Franz-Josef und Freund August
Bei Franz-Josef und seinem Freund August Gierig(Werner Rösch) lösen diese Einladungen pure Panik aus. Verschwand doch diese Elisabeth damals aus dem Dorf, weil sie ein uneheliches Kind von Franz-Josef erwartete. Zumindest zahlt dieser seit vielen Jahren die Alimente für das Kind, welche sein Freund August an die Mutter weiterleitet.
Während die Herren unter Einsatz des Postboten Ferdinand (Hans-Jürgen Schäd) mit allen Mitteln verzweifelt versuchen, das Klassentreffen zu verhindern, beginnen die Damen mit den Vorbereitungen. Die außer Form geratenen Männer werden mit Training und Diät wieder auf Vordermann gebracht, schließlich will man sich vor den alten Klassenkameraden nicht mit den unansehnlichsten Männern blamieren!
Endlich trifft die heiß ersehnte Zusage von Johannes (Werner Bausewein/Klaus Müller) ein, der mit Ehefrau (Hildegard Ühlein) und Tochter Kathy (Kristina Lippert) aus Amerika anreist. Nur Elisabeth meldet sich leider nicht. In der Annahme, ihr Plan sei aufgegangen, setzt nun auch bei den Herren die Vorfreude auf das große Klassentreffen ein. Doch wie immer kommt alles ganz anders als gedacht . . .
Maske sowie Bühnentechnik liegen auch in diesem Jahr in den bewährten Händen von Birgit und Susanne Wohlfahrt, die dafür sorgen, dass alle Requisiten vorhanden und die Musikeffekte passgenau eingespielt werden. Theo Ühlein sorgt sich um die passende Beleuchtung.
An den kommenden drei Wochenenden sind noch weitere Aufführungen im Böhmenstadel in der Festhalle in Trennfeld. Samstags beginnen diese um 19.30 Uhr, an den Sonntagen um 17 Uhr. Sonntags ist außerdem ab 15 Uhr das Böhmenstadel-Kaffee mit hausgemachtem Kuchen geöffnet. Karten gibt es bei Regina und Werner Rösch, Friedenstraße 7 in Trennfeld, Telefon (09395) 8051.