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Karlstadt
Preisverleihung der „Grünen Hausnummer“
Das „grüne“ Engagement von Menschen aus dem Landkreis wurde nun vom Klimaschutzmanagement des Landkreises erstmalig mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet.
Foto: Michael Kohlbrecher | Das „grüne“ Engagement von Menschen aus dem Landkreis wurde nun vom Klimaschutzmanagement des Landkreises erstmalig mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet.
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 11.02.2019 02:34 Uhr

Wer Franz Eder das erste Mal sieht, dem wird zwangsläufig in den Sinn kommen: Dieser Mann mit seinem weißen Rauschebart und dem freundlichen wettergegerbten Gesicht muss Förster sein – oder Märchenonkel. Beides stimmt in gewisser Weise: Als Förster im Ruhestand weiß er um die wichtigen ökologischen Zusammenhänge zwischen Boden, Klima, Tier und Pflanze. Und wer ihn und seine Frau zuhause antrifft, der wird sich womöglich tatsächlich in einem verwunschenen Märchen wähnen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der nahe Waldrand geht sanft in den Garten mit seinen zahlreichen Obstbäumen und Hecken über, üppiges Grün und bunte Blütenpracht schmiegen sich um das Holzhaus der beiden. „Wir wurden schon ein wenig belächelt, als wir 1991 anfingen, hier ein ökologisch gedämmtes Holzhaus hin zu bauen“, lächelt Franz Eder seinerseits verschmitzt. „Das Holz dafür haben wir hier aus dem Gramschatzer Wald“. Es war noch nie seine Art, es einfach wie alle anderen zu machen: Er kann sich mit seinem „Twike“, das er seit 1996 fährt, getrost zu den Pionieren der Elektromobilität zählen. Geladen wird das zweisitzige Leichtvehikel natürlich mit Photovoltaikstrom vom eigenen Dach. Verbrauch: 5 KWh auf 100 km. Ein Diesel-PKW braucht etwa 60 kWh auf 100 km- in Form des klima-, gesundheits- und pPortemonnaieschädlichen Diesels. Für wohlige Wärme sorgt im Hause Eder eine klimafreundliche Scheitholzheizung.

Im Landkreis Main-Spessart gibt es viele solcher Menschen, die sich in Zeiten des auch hierzulande bereits spürbaren Klimawandels oder auch des Insektensterbens, durch ein besonderes Verantwortungsbewusstsein und Engagement um den Umwelt- und Klimaschutz in ihren eigenen vier Wänden verdient machen. Dieses „grüne“ Engagement wurde nun vom Klimaschutzmanagement des Landkreises erstmalig mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet.

28 private Haushalte hatten sich im Laufe des letzten Jahres auf die Auszeichnung beworben. In den vier Themenfeldern Garten, Energieerzeugung, Energieeffizienz und Baustoffe konnten sie Punkte sammeln für ökologisch vorbildliches Verhalten zuhause. Landrat Thomas Schiebel übergab die Hausnummernschilder am Dienstagabend feierlich in der Uhrenstube des Historischen Rathauses in Karlstadt. Neben den Hausnummernschildern aus Buche gab es dank zahlreicher Sponsoren auch tolle Sachpreise: die Autohäuser Grampp (Lohr), Echterstraße (Karlstadt), Möhler & Huth (Lohr & Gemünden), Zellingen (Haberbosch) und Köhler (Karlstadt) steuerten den Verleih von Elektroautos an die Preisträger bei. Das Baumhaushotel Seemühle (bei Gräfendorf) spendierte zusammen mit dem Landkreis eine Übernachtung im Baumhaus. Das Gartencenter Hornung (Fellen), die Permakultur-Erlebnis-Gärtnerei Marktheidenfeld und Hizuna (Kreuzwertheim) verschenkten Gutscheine. Die Sparkasse Mainfranken Würzburg und das Kuhn Bauzentrum unterstützten die Aktion ebenfalls großzügig mit Spenden.

Auch 2019 können sich nachhaltig orientierte Haushalte bis zum 30. September auf die Grüne Hausnummer bewerben.

Nähere Informationen gibt es unter www.main-spessart.de oder bei Michael Kohlbrecher, Tel.: (0 93 53) 79 31 757, Email: Michael.Kohlbrecher@Lramsp.de

 
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