Gunther Träger, einer der erfolgreichen Kommunikationsexperten Deutschlands, passionierter Pilot und Fluglehrer sowie erfolgreicher Ruderer aus Marktheidenfeld, ist tot. Dies berichten mehrere Medien übereinstimmend. Er starb bereits am Sonntag vor einer Woche.
Mit seiner Frankfurter Agentur C&C, die er zusammen mit seiner Frau Marianne Salentin-Träger führte, betreute er über 30 Jahre lang zahlreiche Kunden aus der Hotellerie. Der 68-Jährige galt als einer der profiliertesten PR-Experten der Touristikbranche.
Mitglied der Rudergesellschaft Marktheidenfeld
Mehr als 50 Jahre gehörte er der Rudergesellschaft Marktheidenfeld an. Als Jugendlicher war er einst Deutscher Meister und Vize-Weltmeister geworden. Nach seinem Studium (Germanistik und Geschichte) arbeitete er erst als ZDF-Redakteur, später als Medienreferent der Ministerpräsidenten Helmut Kohl und Bernhard Vogel in Mainz.
Doch das Thema Reisen zog den Inhaber eines Berufspilotenscheins und Fluglehrer stärker an als die Politik. So verkaufte er seit 1984 Reisethemen statt politischer Inhalte in der eigenen PR-Agentur. Er war langjähriger Pressesprecher von Neckermann-Reisen, von 2014 bis 2016 Sprecher von Steigenberger. Für Zypern, dessen touristische Vertretung er lange betreute, war Träger als Honorarkonsul aktiv.
Aussteiger bei Scientology
Für Schlagzeilen sorgte er 1997 als Co-Autor von Ursula Caberta. In dem Buch „Scientology greift an“ schildert er laut „taz“ seinen Aufstieg an die Spitze der Hamburger „Org“ und prangert die umstrittenen Methoden der machtfixierten Hubbard-Jünger an, in die er Einblick erhalten hat. 1991 habe er der Organisation den Rücken gekehrt – als ranghöchstes deutsches Scientology-Mitglied, das bis dahin jemals ausgestiegen war, so die „taz“.
Als letzten eigenen Post auf seinem Facebook-Profil teilte er am 20. Oktober die Ankündigung der Flugtage „Würzburg fliegt“ am 29./30. Juni nächsten Jahres. Dem folgen zahlreiche Beileidsbekundungen – vor allem von Fliegerfreunden.
