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Karbach
Positiver Rück- und Ausblick in Karbach: Gemeinde freut sich auf das große Dorffest zur 1250-Jahr-Feier
Bürgermeister Bertram Werrlein (rechts) und dritter Bürgermeister Armin Rüb (links) zeichneten Ludwig Hain, Roman Hart und Michael Walter (Dritter bis Fünfter von rechts) mit der kommunalen Ehrenmedaille aus. Mit dabei waren Landrätin Sabine Sitter, Feldgeschworenen-Obmann Vinzenz Stegerwald (Zweiter von links) und Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (Dritter von links).
Foto: Wolfgang Dehm | Bürgermeister Bertram Werrlein (rechts) und dritter Bürgermeister Armin Rüb (links) zeichneten Ludwig Hain, Roman Hart und Michael Walter (Dritter bis Fünfter von rechts) mit der kommunalen Ehrenmedaille aus.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 16.01.2025 02:37 Uhr

"Der Hoffnung und all dem Positiven, was damit verbunden ist, Raum zu geben" – das wünschte sich der Karbacher Bürgermeister Bertram Werrlein angesichts der aktuell schwierigen Weltlage. Beim Blick in die Halle mit rund 120 geladenen Gästen sah er beim Neujahrsempfang keinen Grund für den mittlerweile weit verbreiteten Pessimismus. Vielmehr erkannte er "das wahre Bild unserer Gesellschaft": Menschen, die sich für den Zusammenhalt einsetzen.

In diesem Zusammenhang verlieh er an drei Männer für deren jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement die kommunale Ehrenmedaille des Marktes Karbach.

In Gold erhielten diese Auszeichnung die Feldgeschworenen Roman Hart und Ludwig Hain. Die beiden Männer üben dieses Ehrenamt bereits seit jeweils 50 Jahren aus; Hain ist bereits 97 Jahre alt und damit der älteste Ortsbürger.

Die Ehrenmedaille in Bronze ging an Michael Walter. Er ist seit 1989 Vorstand des FC-Bayern-Fanclubs Karbach und organisiert dort die Fahrten zu den Spielen, kümmert sich um den Kartenverkauf und vieles mehr.

Einwohnerzahl in Karbach bleibt stabil

Mit Blick auf das vergangene Jahr freute sich Bürgermeister Werrlein, dass die Einwohnerzahl mit rund 1500 Menschen stabil geblieben sei. Der Gemeinderat habe in 15 Sitzungen 197 Tagesordnungspunkte behandelt. Unter anderem sei es dabei um Kanaluntersuchungen, Windräder, Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen und Flächennutzungsplan-Änderungen gegangen.

Vor dem Hintergrund des Jubiläumsjahres 2025 mit der 1250-Jahr-Feier sagte Werrlein, der Ursprung Karbachs gehe bis in die Vorgeschichte hinein. Ab 450 vor Christus habe sich keltischer Einfluss durchgesetzt, um Christi Geburt seien die Germanen eingedrungen. Im Laufe des 6. Jahrhunderts nach Christus sei Karbach infolge der Ausbreitung des Frankenreiches fränkisch und damit christlich geworden. Erstmals in einer Urkunde erwähnt worden sei Karbach im Jahr 775; der Ort habe damals zum Besitz des Klosters Neustadt gehört.

Im Mittelalter hatte das Dorf Werrlein zufolge unter Pest, Hunger und Kriegsnöten zu leiden. Ein hartes Leben hatten die Karbacher seinen Worten nach auch im und nach dem Bauernkrieg (1525) und im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648).

Viele positive Entwicklungen in den letzten 50 Jahren

1806 fiel Karbach laut Werrlein an das Großherzogtum Baden, 1819 sei der Ort dann von Österreich übernommen und an das Königreich Bayern übergeben worden. In den 1960er Jahren war Karbach laut Werrlein noch stark landwirtschaftlich geprägt. Doch in den 1970er Jahren habe sich ein Wandel vollzogen. Viele Bauern hätten sich in jener Zeit Anstellungen in Betrieben in Marktheidenfeld oder anderen Orten gesucht.

Blicke man auf die letzten 50 Jahre zurück, so könne man in Karbach zahlreiche positive Entwicklungen erkennen, betonte Werrlein. Er erinnerte an die Dorferneuerung (1985 bis 2010), bei der 171 private und 50 gemeindliche Projekte umgesetzt worden seien. Insgesamt seien rund 8,7 Millionen Euro investiert worden, an Zuschüssen seien rund 2,8 Millionen Euro ausgezahlt worden.

Als wichtige Projekte, die in den vergangenen Jahrzehnten umgesetzt wurden, nannte Werrlein unter anderem den Bau der Umgehungsstraße, den Wiederaufbau der 1996 abgebrannten Mehrzweckhalle, die Errichtung des neuen Bauhofes, die Neugestaltung des Marktplatzes mit Dorfbrunnen, die Generalsanierung der Grundschule, den Kindergarten-Neubau, die Sanierung der Kläranlage und den Anschluss an die Fernwasserversorgung Mittelmain.

Bürgermeister ruft dazu auf, sich gegen "rechte Strömungen" zu wehren

Nach Einschätzung des Bürgermeisters ist Karbach heute ein lebendiger Ort mit vielen Angeboten und Veranstaltungen sowohl im sportlichen als auch im kulturellen Bereich. Dennoch werde es auch zukünftig die Aufgabe der Kommune sein, sich stets weiterzuentwickeln. Vor dem Hintergrund innenpolitischer Ungewissheiten sagte er, man müsse sich "gegen rechte Strömungen wehren" und hoffen, "dass wir wieder eine Regierung bekommen, die uns guttut". Man müsse alles dafür tun, "damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinandergeht, dass die Schwachen in unserer Gesellschaft nicht noch schwächer werden".

"Karbach ist ein Schmuckstück unseres Landkreises", lobte Landrätin Sabine Sitter in ihrem Grußwort. Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab, der auch Bürgermeister von Hafenlohr ist, sah das ähnlich; zudem hob er das seiner Einschätzung nach gute Miteinander in der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld, zu der sowohl Karbach als auch Hafenlohr gehören, hervor.

Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Duo Taktwechsel & Friends, für Speisen und Getränke war das Gasthaus Stern aus Rettersheim zuständig.

Aktionen zur 1250-Jahr-Feier in Karbach

Im Rahmen der 1250-Jahr-Feier ist laut Bürgermeister Werrlein in diesem Jahr Folgendes geplant:
8. Februar: Zusammen mit Bürgern soll ein "Jubiläumswald" mit 1250 Bäumchen gepflanzt werden.
23. März: An diesem Festsonntag soll eine Kirchenparade mit anschließendem Gottesdienst, Mittagessen und Nachmittagsprogramm stattfinden.
13./14. September: An diesen beiden Tagen soll ein großes Dorffest mit verschiedenen Attraktionen stattfinden.
29./30. November: An diesem ersten Adventswochenende ist ein vorweihnachtlicher Markt geplant.
(wde)
 
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