Zur 1200 Jahrfeier hatte der Arbeitskreis viele Events geplant, die wegen der Pandemie ausfallen mussten. Dieses Wochenende konnte endlich einiges umgesetzt werden. In einer feierlichen Prozession mit Fahnenabordnungen, den Himmelstadter Dorfmusikanten und Ministranten wurden Bischof Dr. Franz Jung und Domkapitular Albin Krämer am Sonntag zur Freiluft-Pontifikalmesse am Kulturgarten geleitet.
Bürgermeister Herbert Hemmelmann begrüßte mit den Worten: "Nicht der Bischof eröffnet diese Messe, sondern der Bürgermeister". Mit diesem Gottesdienst soll ein Dank zum Ausdruck gebracht werden und ein Gedenken an alle, die gerne mitgefeiert hätten.
Fünft Eckpunkte der Chronik Himmelstadts
Etwa 350 Gläubige hörten interessiert den Worten des Bischofs zu, der sich freute, dass dieses große Jubiläum mit einer Messe begangen wird. In seiner lokalbezogenen Predigt griff er fünf Punkte aus der Chronik Himmelstadts auf.
Erstens: Himmelstadt wurde zum ersten Mal im Jahr 820 in einer Schenkurkunde an das Kloster Fulda erwähnt. Durch diese fromme Tat wurde ein Netzwerk zu Fulda geknüpft.
Zweitens: Die drei Rosen im Wappen sind eine Erinnerung an das Kloster, aber auch ein Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit.
Als Drittes sei 1926 in Himmelstadt die Muttergottes Maria erschienen. Von März bis Oktober hätten 7000 Menschen auf die Erscheinung der Gottesmutter gewartet. Der damalige Bischof Matthias Ehrenfried habe dies nicht anerkannt, doch habe sich ein Spalt des Himmels aufgetan.
Im vierten Punkt lobte Bischof Jung die Organisatoren und Helfer des Weihnachtspostamtes, die etwa 80 000 Briefe pro Jahr beantworten. Dies ist ein diakonischer Dienst für die Kleinsten, die mit Sehnsucht in ihren Weihnachtswünschen nach Spielzeug, aber auch um Geborgenheit, Tröstung und Gesundung bitten.
Als Fünftes sprach er über die Erneuerung der Pfarrkirche St. Jacobus im Jahr 2000. Es sei eine Geschichte von Unternehmergeist und neuem Mut gewesen, sich auf die alte Kirche zu besinnen und das neue Pfarrheim der Seligen Immina zu widmen.
Der Arbeitskreis zur 1200 Jahrfeier unter Leitung von Ingrid Haimann und Anja Soodt hatte nach der Messe auch ein "Festessen" organisiert. Traditionell gab es Schweinebraten mit Kloß und Blaukraut. Als fleischloses Essen wurden Nudeln mit Meerrettich und Gemüsesoße angeboten. Das ursprünglich kühle Wetter klarte auf und erfreute die Besucherinnen und Besucher zum Mittagessen mit Sonnenschein.