Die Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Friedrich-List-Gymnasiums erkundeten mit einigen Lehrern den heißesten Punkt des Kalten Krieges in der BRD, den „Point-Alpha“ in der Rhön. Das teilt die Schule in einem Pressebericht mit.
Zur Einführung stellte Hauptmann Christian Rumpel die Frage: „Was bedeutet für euch Sicherheit?“ Die Antworten führten zum eigentlichen Thema des Vortrags hin, dem Kalten Krieg in Europa. Danach stand eine Besichtigung des Museums und des ehemaligen amerikanischen Lagers direkt an der Grenze auf dem Programm. Aus der Perspektive der damaligen US-Soldaten eröffnete sich ein weitreichender Blick auf das „Fulda Gap“, den westlichsten Punkt des Warschauer Pakts und damit auch auf die wahrscheinlichste Angriffsroute der Truppen der Sowjetunion.
Beeindruckend war das anschließende Gespräch mit dem Zeitzeugen Berthold Dücker, der 1964 mit 16 Jahren über ein Minenfeld aus seiner Heimat in den Westen floh und nach der Wende als Chefredakteur in seine Heimat zurückkehrte. Dücker appellierte daran, tolerant gegenüber Flüchtlingen zu sein, da er sich selbst in ihre schwierige Lage versetzen könne. Zudem erklärte er, wie bedeutend es sei, zu wählen und auch darüber nachzudenken, wen man wähle, weil die Demokratie jeden Tag von links und von rechts gefährdet sei.
Somit spannte er einen Bogen von der nationalsozialistischen Diktatur der NSDAP über die sozialistische DDR hin zur heutigen Zeit, die auch wegen des aufgekündigten INF-Vertrages über nukleare Mittelstreckenraketen wieder ein Stück näher an die überwunden geglaubte Zeit des Kalten Krieges heranrücke.