
(hn) Die Gemeinde Gössenheim schickt sich an, ein neues Baugebiet auszuweisen. Erste Vorplanungen hat der Gemündener Architekt Armin Kraus dem Gemeinderat jetzt zugeleitet. „Simonsweg West I“ heißt das zu beplanende Gebiet. Es soll in zwei Bauabschnitten verwirklicht werden. Knapp 30 Einfamilienhäuser könnten in den kommenden Jahren im ersten Abschnitt entstehen.
650 bis 800 Quadratmeter
Dritter Bürgermeister Alfons Schlereth leitete in der jüngsten Gemeinderatssitzung diesen Beratungspunkt, da Bürgermeister Theo Gärtner mit einem im Planungsbereich liegenden Grundstück „persönlich betroffen“ ist und daher von den Beratungen und Abstimmungen ausgeschlossen war. Schlereth erläuterte den Planentwurf, der nach einem Ortstermin des Gemeinderates gefertigt worden war. Demnach erhielten die vorgesehenen Grundstücke eine größere Breitenausdehnung bei geringerer Grundstückstiefe. „Zwischen 650 und 800 Quadratmeter“, so Alfons Schlereth beträgt die jeweilige Grundstücksgröße.
Rund die Hälfte des Planungsgebietes befindet sich im Besitz der Gemeinde Gössenheim. Alle weiteren Grundstücke sollen nach Möglichkeit von der Kommune erworben und später an Bauwillige veräußert werden. Durch eine Erschließungsstraße vom Simonsweg her in Richtung Hügelein wird eine beidseitige Bebauung möglich, die sich kostengünstig auf die Bautätigkeit auswirkt. Ohne Gegenstimme beauftragte der Gemeinderat den Architekten, die weitere Beplanung vorzunehmen.
Einen neuen Ortsmittelpunkt erhält Gössenheim nach dem Abriss des Gebäudes „Simonsgasse 2“. Die Kommune hat kürzlich das Anwesen erworben und will den Bereich neu gestalten. Alle noch intakten Buntsandsteine des Gebäudes und der Hofmauer sollen im Gemeindebauhof eingelagert und möglicherweise verwendet werden. Die beiden Nachbarn wollen Teilflächen am Grundstück erwerben. Ob und in welcher Größe soll später entschieden werden.
So bald wie möglich soll ein Landschaftsgärtner zur Gestaltung beratend hinzugezogen werden. Keineswegs wird es auf dem Grundstück neue Parkplätze für Autos geben, versicherte Gärtner. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erhielt die Firma Ludwig Popp aus Sachsenheim den Zuschlag für den Abriss zum Preis von 17 612 Euro.
Der Winter hat auch die Straßen und Wege in der Gemeinde Gössenheim in Mitleidenschaft gezogen. Als dringliche Maßnahme soll nun der Kölbleinweg, der Teil des Werntalradweges ist, eine neue Trag- und Feinschicht erhalten. Den Auftrag dafür erhielt die Firma MK Grümbel für 19 126 Euro. Weiter in die Dringlichkeit aufgenommen wurde der Adelsberger Weg in Richtung Ringelbachschlucht. Dafür liegt bereits eine Kostenschätzung über rund 38 000 Euro vor.
Kein Messgerät erforderlich
Keine Notwendigkeit konnte der Gemeinderat für die Beschaffung einer Geschwindigkeitsmessanlage erkennen. Auch bei einer finanziellen Beteiligung durch die Stadt Gemünden und einem Zuschuss der Gebietsverkehrswacht, die 200 Euro in Aussicht gestellt hat, fand sich keine Mehrheit. „Es ist nicht der Preis, sondern die Überzeugung fehlt“, fasste Bürgermeister Theo Gärtner zusammen. Klaus Neumann sah keine Notwendigkeit, da sich die Zahl der Unfälle oder der Gefährdungen positiv entwickelt habe.
Lediglich bei den Ein- und Ausfahrten auf der Bundesstraße bestehe die Möglichkeit, schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer zu fahren. Innerorts sei dies unmöglich. Wegen der Kosten von 500 Euro für einen Zeitraum von 14 Tagen kommt auch eine probeweise Aufstellung einer Anlage für die Gemeinde nicht in Frage.