Zusammen mit dem Jugendbeirat, dem Behindertenbeauftragten und Vertretern der Fraktionen hat die Marktheidenfelder Stadtverwaltung einen Entwurfsplan und eine Kostenschätzung für die Erweiterung des Mehrgenerationsspielplatzes am Main erstellt. Dieser wurde in den Stadtratssitzung von Bauamtsleiter Alexander Chesauan vorgestellt.
Spielgräte und Sitze bei Hochwasser abtransportieren
Auf der neuen Fläche sollen Sitzgelegenheiten für alle Altersgruppen, interaktive Spielmöglichkeiten und ein Beachvolleyballfeld gebaut werden. Die Erweiterung liegt im Hochwassergebiet, darum werden alle Spielgeräte und Sitze so montiert, dass sie auch leicht wieder abtransportiert werden können. Für den Abtransport bei Hochwasser hat die Stadt Marktheidenfeld zu sorgen. Fünf Mastleuchten sollen dort errichtet werden, bei Überschwemmungsgefahr wird die Stromzufuhr am Spielplatz abgeschaltet. Das Wasserwirtschaftsamt hat gegen die geplante Spielplatzerweiterung grundsätzlich keine Bedenken geäußert.
Als Spielgeräte sind eine elektronische „Memo-Säule“ und eine Fußballwand mit Ballfangzaun der Firma Yalp vorgesehen. Ebenfalls vorgesehen ist eine sogenannte „iBench“, eine mit Solarzellen versehene Sitzbank, an der man beispielsweise Smartphones aufladen und die mit einem Internetzugang über WLAN aufgerüstet werden kann.
Förderung in Aussicht gestellt
Die Anordnungen der Sitzbänke, des Beachvolleyballplatzes und der Spielgeräte sind an die Berechnungen für den Schallschutz gebunden, so Chesauan. Für die Erweiterung des Mehrgenerationenspielplatzes sind für den aktuellen Haushalt 150 000 Euro eingestellt, aber „lediglich als Haushaltansatz“, wie der Bauamtsleiter sagte. Die Regierung von Unterfranken stellte einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent im Rahmen des Förderpragramms „Soziale Stadt“ in Aussicht.
Drei Varianten stellte Chesauan vor. In allen sind die Spielgeräte, der Beachvolleyballplatz und die iBench vorgesehen. Die mit 219 000 Euro – ohne Fördermittel – günstigste ist jene mit zusätzlichen drei Doppelliegen, drei sogenannten Theatrum-Liegen, aber keiner Wegebefestigung von Form von Pflaster. Eine behindertengerechte Wegeverbindung mit Betonpflaster auf der Spielplatzerweiterung gibt es in der zweiten Variante mit acht Doppelliegen und vier Theatrum-Liegen. Hier sind die einzelnen Elemente großzügiger über die Fläche verteilt, die Kosten für die Variante belaufen sich etwa 269 000 Euro.
Kompakte Lösung mit Gehweg bevorzugt
Alle Fraktionssprecher bevorzugten die dritte Variante. Auch hier ist ein barrierefreier Betonpflasterweg zwischen der Baustraße und dem „Memo“–Spielgerät geplant. Die Spielanlage wurde die kompakter angelegt, was sich auf die günstig auf die Kosten auswirkt, die hier etwa 252 000 Euro betragen würden. Wie bei etlichen Beschlüssen an diesem Abend wiesen die Fraktionssprecher aber darauf hin, dass sie erst auf eine Zusage der Förderung warten wollen, bevor dort gebaut wird. Und der Stadtrat wolle dann auch erst einmal auf die Finanzlage zu diesem Zeitpunkt schauen.
Baustraße mit Spielplatzeinweihung gesperrt
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder stellte nochmals klar, was in den Beschluss auch aufgenommen wird: Mit der offiziellen Einweihung des dann fertigen Mehrgenerationenspielplatzes wird die Baustraße, die den erweiterten Spielplatz dann durchschneidet, für den Durchgangsverkehr mit einem Poller gesperrt.
Eine Stimme dagegen
Dem Beschluss, die dritte Variante für die Erweiterung des Mehrgenerationenspielplatzes unter diesem Bedingungen umzusetzen und die Baustraße dann zu sperren, stimmten fast alle Mitglieder des Stadtrats zu. Einzig Ludwig Keller (Freie Wähler) war dagegen. Vor vielen Jahren, als es um die Standortwahl für den Spielplatz ging, habe er als damaliger Fraktionssprecher genau dieses Areal vorgeschlagen, wie er erklärte. Dies sei damals aber wegen der Hochwasserproblematik „massiv abgelehnt“ worden. „Nun soll es plötzlich dort gehen? Ich bitte um Verständnis, dass ich darum dem Vorhaben meine Zustimmung versagen muss“, so Keller.