Diesen Flug werden die 240 Besucher in der Gemündener Scherenberghalle so schnell nicht vergessen: Mit dem Ferienflieger der Gesellschaft AirManda schwebten sie in etwas über zwei unterhaltsamen Stunden von Gemünden nach Rio de Janeiro. Mit an Bord die Chefstewardess Amanda und der derzeit wohl bekannteste und einer der besten Bauchredner Deutschlands, Flugkapitän Pierre Ruby.
„Das hat mir richtig gut gefallen“, lautete das Urteil von Ines Fischer aus Gemünden. „Die Amanda war so witzig, das war alles gut.“ Und was hat der Sechsjährigen besonders gefallen? „Der Esel war besonders lustig.“ Ines war nicht das einzige Kind in der Show von Pierre Ruby und seiner Amanda. Und sie stand auch nicht alleine mit ihrer Meinung da: Lang anhaltender Beifall am Ende der Vorstellung spiegelte die Begeisterung des Publikums wider.
Für Sebastian Reich, wie der aus Würzburg stammende und dort wohnhafte Bauchredner mit bürgerlichem Namen heißt, war der Auftritt in Gemünden eine Punkt- und auf keinen Fall eine Bruchlandung.
Spätestens seit der Premiere bei der Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ im Jahr 2011 sind Pierre Ruby und seine Nilpferddame Amanda weithin bekannt. Und auch im vergangenen Sommer bei der Burgentour des Bayerischen Rundfunks, mit dem Auftritt auf der Burgruine Homburg bei Gössenheim, bekam die Fangemeinde dieses ungleichen Paares einen enormen Zulauf. Die Besucher nehmen oft weite Anfahrtswege in Kauf. So auch in Gemünden, wohin Fans aus dem mittelfränkischen Ansbach oder auch aus dem Miltenberger Raum in gekommen waren.
Flug nicht ohne Turbulenzen
Viel „Bauchgefühl“ hat Pierre Ruby in sein aktuelles Programm „Bauchlandung“ gelegt, in dem er der Flugkapitän ist und seine Partnerin Amanda als Chef-Stewardess mit eigener Fluggesellschaft nahezu für alles andere zuständig ist. Dass es dabei eine Reihe von Turbulenzen zu überwinden gilt, versteht sich von selbst. So zieht sich wie ein roter Faden das wohl größte Problem, das Amanda hat, durchs Programm: Sie ist immer noch Single und auf der Suche nach ihrem Traummann. In Gemünden war es ein Besucher namens Alexander, der von Amanda nicht nur angehimmelt wurde. Immer wieder brachte sie ihren Schwarm ins Programm und schließlich auch zu einem gemeinsamen Auftritt auf die Bühne. Gemeinsam mit allen Passagieren (Besuchern) als Chor machte sie mit dem Marianne Rosenberg-Song „Er gehört zu mir“ deutlich, wem ihr Herz gehört.
Überhaupt: Das Publikum wurde immer wieder in die einzelnen Beiträge eingebunden. Beim erstklassigen Bühnenbild – es zeigte den Mittelgang eines Langstreckenflugzeugs sowie an den Seiten Bilder aus der Abflughalle eines Flugplatzes – fühlten sich die Besucher wie Fluggäste. Dass für sie das an Bord installierte Entertainment-System ausgefallen war, spielte kaum eine Rolle. Dafür gab's ja Amanda. Sie erzählte aus ihrem Leben, berichtete über prominente Fluggäste, die sie bereits an Bord begrüßen konnte oder glänzte mit einem musikalischen Vortrag.
Aber auch weitere Mitwirkende, die ebenfalls als Passagiere an Bord waren, wurden ins Unterhaltungsprogramm eingebaut. So der Entertainer, „Herr Esel“ oder „Mr. Eddy Jazz“, ein farbiger Sänger und Trompeter, der im Stil eines Louis Armstrong den Broadway näher brachte. Aber auch ein Donut kam zu Wort oder eine Maus, die in breitestem Sächsisch ihre Geschichte erzählte.
Insgesamt sechs verschiedenen Personen oder Figuren verlieh Pierre Ruby auf der Bühne seine Stimme. Eine bemerkenswerte Leistung. Aber auch in der Rolle als Moderator und Unterhalter glänzte der Künstler, der am 27. Juni erst 30 Jahre jung wird. Aus zugerufenen Orts-, Tier- und Flussnamen bastelte er in kürzester Zeit eine Unterhaltungsgeschichte. Mit der Krempe eines Filzhutes entstanden die verschiedensten Kopfbedeckungen oder Gegenstände: Nonne, Pirat, Baby oder eine Panflöte.
„Wir geben immer zwei Zugaben, ob ihr das hören wollt oder nicht“, erklärte Nilpferd und Chef-Stewardess Amanda. Mit dem Udo Jürgens-Welthit „Merci“ verabschiedeten sich die beiden Flugbegleiter nach der Landung in Rio von ihren begeisterten Fluggästen.
Am Mittwoch, 8. Mai landet die Maschine von AirManda in Lohr, „Airport Pfarrheim“. Dort wwerden Pierre Ruby und die bezaubernde Amanda neue Fluggäste begrüßen.
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