Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause konnte der Tierschutzverein Main-Spessart am Sonntag wieder die Pfötchenweihnacht am und im Wally-Bangert-Tierheim in Lohr feiern. Höhepunkt war die Einweihung des neuen Katzendorfs für scheue Stubentiger, die nur schwer zu vermitteln sind. Man müsse immer ein Herz für die Belange der Tiere haben, mahnte Bürgermeister Mario Paul.
Tiere brauchten eine starke Gemeinschaft als Fürsprecherin, einzelne Stimmen verhallten, so der Lohrer Rathauschef. Die Menschen müssten sich gemeinsam stark machen für das Tierwohl. Der Tierschutzverein Main-Spessart mit seinen vielen ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sei dafür ein Beispiel.
Pro-Kopf-Pauschale für das Tierheim
Das gelte ganz besonders für Vorsitzende Ursula Rosenkranz, auch wenn diese immer betone, ein Team stecke hinter der Arbeit. Auch die Kommunen müssten einen Beitrag leisten, denn sie seien für die artgerechte Unterbringung der Fundtiere zuständig. Paul freute sich, dass mittlerweile alle Kommunen im Kreis das Tierheim mit einer Pro-Kopf-Pauschale unterstützen.
Die Stadt Lohr sei von Anfang an bereit gewesen, die Belange des Tierschutzvereins zu fördern. Ein tolles Zeichen nannte der Bürgermeister die Anwesenheit der Bläsergruppe der Kreisgruppe Lohr im Bayerischen Jagdverband, die bei der Einweihung des Katzendorfes einige Lieder blies. Denn in den Reihen der Jägerschaft war seinerzeit der Bau des Tierheims am Waldrand im Lohrer Stadtteil Sackenbach kritisch aufgenommen worden.
1700 Euro für Tierfutter
Das neue Katzendorf, in dem scheue Tiere eine Übergangsheimat finden sollen, trägt nach den Worten des evangelischen Pfarrers Michael Kelinske dazu bei, Gottes Schöpfung zu bewahren. Der Mensch solle Ehrfurcht vor der Würde der Geschöpfe Gottes haben. Nach der Bibel seien alle Lebewesen Partner Gottes, betonte der katholische Pastoralassistent Tobias Henrich. Der Tierschutzverein mache mit seiner Arbeit Ernst. Er baue praktisch wieder eine Arche für Tiere und zeige im Kleinen, was es bedeute, Geschöpfe als Partner zu betrachten.
Das Reterra-Humuswerk Main-Spessart in Wernfeld und Frank Zagel von Schneewittchen-TV überreichten Ursula Rosenkranz eine Spende von 1700 Euro für das Tierheim, die davon nach eigenen Angaben Futter kaufen will. Besucherinnen und Besucher der Pfötchenweihnacht konnten das Tierheim besichtigen und sich an Essens-, Getränke- und Verkaufsständen umsehen.