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Gemünden
Pflegestützpunkt für MSP könnte in Gemünden entstehen
Die ehemalige Caritas-Sozialstation St. Franziskus erfüllt alle Voraussetzungen. Der Landkreis-Ausschuss für gesellschaftliche Entwicklung befasst sich mit der Umsetzung.
Die frühere Caritas-Sozialstation St. Franziskus in Gemünden könnte Pfelegestützpunkt für den Landkreis werden. Hier ein Archivbild einer Andacht von 2009.
Foto: Ferdinand Heilgenthal | Die frühere Caritas-Sozialstation St. Franziskus in Gemünden könnte Pfelegestützpunkt für den Landkreis werden. Hier ein Archivbild einer Andacht von 2009.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 29.11.2020 02:14 Uhr

Vier Jahre tat sich eher hinter den Kulissen etwas, jetzt könnte ein Pflegestützpunkt für den Landkreis Main-Spessart in Gemünden Mitte 2021 eröffnen. Als der Stand der Dinge im  Ausschuss für gesellschaftliche Entwicklung vorgestellt wurde, relativierte Landrätin Sabine Sitter allerdings: "Es ist nur ein Bericht."

Einen Pflegestützpunkt regte die Fachstelle für allgemeine Seniorenarbeit schon im Jahr 2017 an. Das sollte zwar von der Verwaltung weiterverfolgt werden, doch viele landesrechtlichen Vorgaben wie ein Rahmenvertrag und Förderrichtlinien, lagen nicht vor. Im Juli 2020 stimmte der Kreistag einem Antrag der Grünen zu, einen Pflegestützpunkt im Landkreis zu errichten.

Zentrale Lage, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und ein barrierefrei zugängliches Gebäude mit geeigneten Räumlichkeiten und IT-Infrastruktur sind die wichtigsten Anforderungen an einen Pflegestützpunkt. Die ehemalige Caritas-Sozialstation St. Franziskus in Gemünden erfüllt diese Vorgaben geradezu in idealer Weise: Das Gebäude ist wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt, direkt gegenüber ist eine Bushaltestelle, es gibt viele Parkplätze, der hofseitige Aufzug ist ebenerdig erreichbar und auch "die inneren Werte" vom Wartebereich über die Räume bis zur behindertengerechten Toilette stimmen.

Seit Februar 2020 gibt es für Bayern auch eine gültigen Rahmenvertrag. Generell sollen Pflegestützpunkten Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen kostenlose Beratung und Hilfe bieten. Auch eine Beratung zur Wohnraumanpassung soll erfolgen. Die Beratung soll trägerübergreifend, kostenfrei, unabhängig und neutral sein. Die qualifizierten Pflegeberater arbeiten im Team und dürfen nur für diese Beratungstätigkeit eingesetzt werden. Über die Arbeit im Stützpunkt hinaus sind auch Hausbesuche ausdrücklich vorgesehen.

Rechtlich gesehen ist die Trägerschaft des Stützpunktes als Kooperationsmodell geplant: Dabei stellen die Pflege- und Krankenkassen sowie der Landkreis als kommunaler Träger das Personal paritätisch. Auf den Landkreis werden vermutlich 1,3 Stellen entfallen. Beim ebenfalls möglichen Angestelltenmodell müsste der Landkreis das Personal alleine stellen und bezahlen. Die Sachkosten würden aufgeteilt, Pflege- und Krankenkassen sowie der Landkreis zahlen jeweils Drittel. Hier sind auch Zuschüsse möglich: Bis zu 20 000 Euro Anschubfinanzierung für Sachmittel, 15 000 Euro für Vernetzungsarbeit und 3000 Euro für die Anbindung einer Fachstelle für pflegende Angehörige.

Initialer Schritt für den Pflegestützpunkt wird der Errichtungsantrag sein. Dafür sind Verhandlungen mit den Pflege- und Krankenkassen sowie dem Bezirk Unterfranken nötig. Auch das Personal muss rechtzeitig eingestellt werden. Unter diesen Voraussetzungen wird die Versendung des Errichtungsantrags für Anfang Mai 2021 anvisiert. Dann wäre eine Eröffnung zur Jahresmitte denkbar.

Alles in allem zeigte sich Landrätin Sabine Sitter vorsichtig optimistisch und merkte an, der reale Standort werde nicht alles sein: "Wir sollten auch an den virtuellen Raum denken, da wird ein großes Potential sein."

 
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