
Auf Einladung von Staatssekretärin Anna Stolz besuchte der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, das Pfründnerspital Arnstein. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung von Stolz entnommen.
Nach einer Besichtigung des traditionsreichen Hauses wurde leidenschaftlich über den derzeitigen Pflegenotstand und die möglichen Lösungswege diskutiert. Neben Bauer haben an dem Gespräch Mitglieder der Rummelsberger Diakonie, des Caritasverbandes für den Landkreis Main-Spessart mit den Sozialstationen Arnstein und Gemünden, des Diözesancaritasverband Würzburg, die Heimleitung des Pfründnerspitals Arnstein, Arnsteins Bürgermeister Franz Josef Sauer und Staatssekretärin Anna Stolz teilgenommen.
Der Pflegenotstand ist schon jetzt spürbar
Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Thema ganz nach oben auf die politische Agenda muss. Die Betreiber der stationären Einrichtungen und der ambulant tätigen Sozialstationen berichten von Personalnot, hohen Krankheitsständen, lähmenden Dokumentationspflichten und dem Missverhältnis von Personal- und Betriebskosten.
Landgwierige Anerkennungsverfahren
Auch die Anwerbung von ausländischen, nicht europäischen Pflegekräften scheitert oft an der Bürokratie. Die beschleunigte Visabearbeitung im Pflegebereich finde nicht wirklich statt, war die einhellige Meinung. Bis Termine vergeben werden und das gesamte Anerkennungsverfahren abgelaufen ist, vergehen schon mal bis zu eineinhalb Jahre. Stolz konnte den Anwesenden jedoch zusichern, dass es durch das „Fast Lane“ Verfahren in Zukunft besser werden sollte. Sie berichtete, dass seit dem Juli Alten- und Pflegeheime sowie Kliniken in Bayern, die ausländische Pflegekräfte anstellen möchten, nur noch eine zentrale Anlaufstelle für die aufenthaltsrechtliche Prüfung sowie das Anerkennungsverfahren haben.
Ebenfalls werden durch die „Förderrichtlinie Pflege – WoLeRaF“ der flächendeckende Auf- und Ausbau neuer ambulant betreuter Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Erwachsene, sowie Maßnahmen zur Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen in vollstationären Einrichtungen der Pflege und Maßnahmen, die der Verbesserung der Lebensqualität und der Rahmenbedingungen in der Pflege dienen, unterstützt. Der Patienten- und Pflegebeauftragte Bauer nahm einige Beispiele aus der täglichen Praxis mit, die er mit dem Gesundheitsminister Holetschek besprechen wolle.