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STETTEN
Pflege und Energiewende im ländlichen Raum
Die Firma Schneider-Solar ist ein Vorreiter für erneuerbare Energien in dieser Region. Bei einem Kurzbesuch nutzte die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, die Gelegenheit in Stetten ihr Elektromobil an der Landestation „aufzutanken”.
Foto: Günter Roth | Die Firma Schneider-Solar ist ein Vorreiter für erneuerbare Energien in dieser Region. Bei einem Kurzbesuch nutzte die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, die Gelegenheit in Stetten ihr Elektromobil an ...
Günter Roth
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:37 Uhr

Zu einem Kurzbesuch kam am Mittwochvormittag die Bundesvorsitzende der Partei „Bündnis 90/die Grünen“, Annalena Baerbock, nach Thüngen und Stetten, um dort gemeinsam mit den Kandidaten für die Landtagswahl Anja Baier und Gregor Münch sowie den Kandidaten zur Bezirkstagswahl Bärbel Imhof, Irina Hönig, und Gerhard Kraft über aktuelle Themen zu informieren und auszutauschen.

Probleme des Flächenlandkreises

Erster Halt war die Sozialstation der Diakonie in Thüngen, wo ein Gespräch über die Probleme der Pflege im ländlichen Raum stattfand. Dabei ging es insbesondere um den Flächenlandkreis Main-Spessart, der durch seine Topografie erhebliche Fahrstrecken erfordert, was zu Zeitverlusten führt. Weiterhin wurde allgemein die Diskrepanz der Beschäftigungsverhältnisse angesprochen, die mittlerweile auf Gewinnorientierung statt auf verlustfreiem Arbeiten basiere. Auch die gegenwärtige „Generalisierte Ausbildung“ wurde angesprochen.

Ein weiterer Termin in Thüngen war dann die Besichtigung der Stromtankstelle für Elektroautos am ehemaligen Bahnhof. Dabei wollte Baerbock sich ein Bild über den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos in der ländlichen Region und über den aktuellen Stand der Energiewende vor Ort verschaffen. Hier wurde auch die Möglichkeit erörtert, die Bahnhöfe der Werntalbahn wieder an den öffentlichen Personennahverkehr anzuschließen.

Klage über ausufernde gesetzliche Vorgaben

Anschließend ging es nach Stetten zur Firma Schneider-Solar. Dort stellte Gerald Schneider seinen Betrieb vor, den er inzwischen energetisch so umgestellt hat, dass er ihn mithilfe der Solar- und Speichertechnik komplett autark mit Strom versorgen kann. Allerdings beklagte er auch die ausufernden und sich oft widersprechenden gesetzlichen Vorgaben wie die sogenannte 10-H-Regelung oder die Maßgabe eines zwei Kilometer großen Abstands bei Erweiterungen von bestehenden Solarfeldern, die dem Geist der Energiewende zuwiderliefen und neue Projekte fast unmöglich machten.

Die Grünen-Vorsitzende Baerbock bestätigte Schneiders Kritik. Es sei mittlerweile schwierig geworden, eine energetische Versorgung vor Ort aufzubauen. Das aber sei in erster Linie dem politischen Willen der „schwarz-gelben“ Regierung und der anschließenden Großen Koalition zuzuschreiben. In den letzten Jahren seien durch die Verantwortlichen bewusste Bremsen eingelegt und dem Fortschritt der Energiewende massive Steine in den Weg gelegt worden.

In einer sehr kurzen Diskussion gingen die Grünen-Politiker auf die Problematik des Elektroautos ein. Bärbel Imhof sprach die enorme Umweltbelastungen bei der Herstellung von Speicherbatterien an und Gerhard Kraft verwies darauf, dass auch ein modernes E-Auto allein durch die Akkuherstellung auf einen „CO2-Rucksack“ von 30 000 Kilometern käme. Ein weiteres Thema war der Aufbau einer funktionierenden und flächendeckenden Infrastruktur von Schnellladepunkten.

 
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