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Burgsinn
Pflanzaktion auf der Erdaushubdeponie Burgsinn
Hildegard Glock und ihren beiden Schwestern Sybille Geupel und Jutta Bald ist die Liebe ihres Vater Hans Sachs zum Wald in guter Erinnerung. Das hatte jetzt positive Folgen.
Ein großes Umweltprojekt setzten die drei 'Sachs-Töchter' Hildegard, Sybille und Hildegard (rechts) gemeinsam mit Lehrerin Susanne Baier und den Kindern der 7. Klasse der Burgsinner Sinngrund-Mittelschule, Bürgermeister Robert Herold (Mitte) sowie dem Betriebsleiter des Gemeindewaldes Hans-Peter Breisch und Forstmitarbeitern um. Sie spendierten und pflanzten 500 klimaangepasste Baumarten auf der Erdaushubdeponie der Bahn.
Foto: Jürgen Gabel | Ein großes Umweltprojekt setzten die drei "Sachs-Töchter" Hildegard, Sybille und Hildegard (rechts) gemeinsam mit Lehrerin Susanne Baier und den Kindern der 7.
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:36 Uhr

Auf der vor rund 40 Jahren mit Erdaushub aus den ICE-Tunnelbaustellen bei Burgsinn verfüllten Deponie in der Flurabteilung "Neuserts" wurden jetzt 500 dreijährige Pflanzen klimaangepasster Baumarten gepflanzt. Spendiert hatten diese drei Schwestern aus Burgsinn. Sie waren an der Pflanzaktion ebenso beteiligt wie Bürgermeister Robert Herold, der kommunale Forstbetrieb mit Betriebsleiter Hans-Peter Breisch sowie die Siebtklässler der Sinngrund-Mittelschule.

Wie Hildegard Glock und ihre beiden Schwestern Sybille Geupel und Jutta Bald erklärten, hielt sich ihr Vater Hans Sachs immer gerne im Wald auf und pflanzte Jungbäume. Nachdem sich im November sein Todestag und Geburtstag jährten, war dies für die drei Töchter Anlass, dem Wald und ihrer Heimatgemeinde etwas zu schenken. Derzeit sei das Thema Umwelt und Klimaveränderung in aller Munde und die Jugend geht bei "Fridays for Future" dafür sogar auf die Straße. Schnell hatten die drei Frauen deshalb den Wald als Ziel ihres Umweltprojekts auserkoren.

Bürgermeister  und Schule von Idee begeistert

Bei Bürgermeister Robert Herold liefen sie da offene Türen ein. Herold war begeistert und nahm spontan seinen Betriebsleiter des Gemeindewaldes, Hans-Peter Breisch mit ins Boot, um eine geeignete Pflanzfläche zu finden. Schnell einigte man sich auf die rund 15 Hektar große Sukzessionsfläche der Erddeponie "Neuserts", die seit ihrer Verfüllung der Natur überlassen wurde. Der Mittelsinner Landschaftspfleger Armin Löblein war bereit, das Pflanzareal auf einer Fläche von einem Hektar unentgeltlich zu mulchen und herzurichten. Die Fellener Hornung-Forstbaumschulen übernahmen die Beratung und half bei der Auswahl klimaresistenter Baumarten: Weißtanne, Douglasie, Lärche, Roteiche und Rotbuche.

Nicht nur bei der Gemeinde, sondern auch in der Sinngrund-Mittelschule und Lehrer Joachim Braun kam die Idee für eine Umweltaktion gut an. Intensiv bereitete er seine siebte Jahrgangsstufe auf das Thema vor. Pünktlich um 8 Uhr standen am Pflanztag 13 Kinder und Lehrerin Susanne Baier, die den kurzfristig erkrankten Joachim Braun vertrat, am "Neuserts" bereit.  Während unten im Tal noch dichter Nebel herrschte, lagen die Höhen bereits im herrlichsten Sonnenschein.

Nach drei Stunden waren 500 Bäumchen gesetzt

Fachmännisch stellten die Forstleute und Herold rot-weiße Fluchtstäbe, um gerade Reihen und richtige Abstände des Pflanzverbandes festzulegen. Robert Herold erklärte den Kindern und der Lehrerin die verschiedenen Pflanzwerkzeuge wie Hohlspaten und Wiedehopfhaue sowie die jeweilige Pflanztechnik und die einzelnen Baumarten. Mit Eifer wurden von allen Akteuren die Pflanzlöcher hergestellt und die Jungpflanzen ausgesetzt. Nach drei Stunden waren alle 500 Baumpflanzen gesetzt.

Forstbetriebsleiter Hans-Peter Breisch erklärte abschließend, dass das Areal vom Forstbetrieb jetzt noch eingezäunt wird, um die zarten Pflanzen vor Wildverbiss zu schützen. Die drei "Sachs-Töchter" freuten sich über ihr gelungenes Umweltprojekt und dankten Lehrerin und den Schulkindern für ihren Einsatz zum Wohle des Waldes. Sie luden das gesamte "Pflanzteam" in die nahe gelegene "Hermann-Hütte" ein, wo die Forstarbeiter bereits ein prasselndes, wärmendes Lagerfeuer entzündet hatten. Die kräftige Brotzeit hatten Burgsinner Geschäftsleute für das nachahmenswerte Projekt spendiert.

 
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