Am Kirchweihsonntag konnte die Stadtpfarrei Lohr das neue Tafelbild »Maria als Frau der Offenbarung« segnen. Das Tafelbild aus dem Umfeld des Malers Michael Wolgemut stammt aus privatem Besitz und wurde gänzlich durch Spenden erworben. Es ziert nun die Seite des ehemaligen Wombacher Tors.
Das großformatige Tafelbild entstand um 1500, passend zu der Zeit der letzten baulichen Erweiterung der Lohrer Stadtpfarrkirche, in der die Seitenschiffe und der spätgotische Chor entstanden. Sein Ursprungsort ist der mainfränkische Raum, möglicherweise Bamberg oder sogar Würzburg.
Die Vorlage lässt sich genau eruieren in einem Kupferstich von Albrecht Dürer, der malerisch verarbeitet wurde im Umfeld des aus Nürnberg stammenden Malers Michael Wolgemut. Die Arbeit ist ländlich einschätzbar, dennoch zeigt die Darstellung eine schöne Eleganz.
Schon seit einigen Jahren stand der Förderverein im Gespräch mit dem Restaurator Georg Pracher über den Erwerb des Tafelbildes. Nun konnte dank vieler Spenden von Einzelpersonen, vor allem einer größeren Spende über 10.000 Euro, und der in Lohr ansässigen Sparkasse und Volksbank die Summe von 35.000 Euro aufgebracht werden.
Im Sternenkranz
Am Kirchweihsonntag segnete Pfarrer Sven Johannsen das Bild, das Maria als Frau der Offenbarung im Sternenkranz darstellt. Zuvor hatte Georg Pracher die Gemeinde über Herkunft und Material des Bilds informiert. Nach dem Gottesdienst dankte Peter Amann als Kassier des Fördervereins allen Spendern und gab zu Bedenken, dass es weitere Aufgaben beim Erhalt des Gotteshauses gibt.
Den festlichen Gottesdienst am Martinstag gestalteten Kantor Alfons Meusert an der Orgel und Dieter Beyer mit der Trompete. In seiner Predigt stellte Pfarrer Johannsen den Heiligen Martin heraus als Ideal einer Kirche, die selbstlos und auf Augenhöhe den Menschen begegnet und durch die der Himmel den Menschen umarmt.