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GEMÜNDEN
Pfarreifasching: Nicht jeder kommt in den Himmel
Wegen eines herabfallenden Balkens der Mühltorbrücke im Himmel: Christa Paino (rechts) bei Petrus alias Diakon Heribert Ranff.
Foto: F. Heilgenthal | Wegen eines herabfallenden Balkens der Mühltorbrücke im Himmel: Christa Paino (rechts) bei Petrus alias Diakon Heribert Ranff.
Von unserem Mitarbeiter Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 08.02.2015 15:14 Uhr

So schnell kann's gehen. Der umtriebigen Christa Paino ist beim Abbau der Mühltorbrücke ein Balken auf das gelockte Haupt gefallen, und schon fand sie sich beim Petrus wieder. Von da aus führte sie gewohnt witzig, frech und fröhlich durch den Gemünnemer Pfarreifasching im Pfarrheim „B und B“ (die fränkische Abkürzung für Peter und Paul).

Und weil die Christa als Moderatorin immer im Mittelpunkt des bunten Abends steht, rückte die Himmelstür in den Vordergrund. Sie wurde zum Nadelöhr, jeder wollte rein, aber es war nicht so leicht möglich. Petrus, würdevoll mit langem Bart dargestellt von Diakon Heribert Ranff, legte strenge Maßstäbe an. Da wurde sogar Pfarrer Richard Englert der Zugang verwehrt. Vergeblich wies er auf den Busfahrer hin, der vor ihm rein durfte: „Wenn der gefahren ist, haben mehr Leute gebetet als bei Ihnen in der Kirche.“

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Als nächster wurde kein Geringerer als Bürgermeister Jürgen Lippert abgewiesen, der im Robin-Hood-Kostüm mit Gattin Annette mal anklopfen wollte. Der trockene Kommentar dazu: „Da kommst Du nicht rein, versuch's in sechs Jahren nochmal.“

Mit einem russischen Tanz eröffneten die Mädchen der Volkstanzgruppe das Programm, später entführten sie die Besucher mit dem Zylindertanz ins Varieté nach Paris. Zwischen den Auftritten auf der mit dreidimensionalen Wolken dekorierten Bühne, die Wolke Nr. 7 war auch darunter, sorgten Friedrich Dornauer und sein Tonmeister Georg Imhof nicht für sphärische, sondern für stimmungsgeladene Schunkelmusik und sein musikalisches Können stellte, wie im vergangenen Jahr, wieder Pfarrer Rudolf Scherbaum unter Beweis. Diesmal mit dem Akkordeon und einer Liebeserklärung an die fränkische Heimat in der mittendrin Gemünden liegt.

Zwischendurch sorgte immer wieder Helmut Fischer mit gespielten Witzen für Lacher. Mit Tochter Iris erklärte er die schlimmen Verwicklungen, die durch die Abkürzung W.C. entstanden, weil sie ein Bürgermeister für „Waldkapelle“ deutete. Eine feste Größe im Pfarreifasching sind die Wallfahrer, Klara und Wolfgang Weinig und Schwester Regina Förtig, die auch auf dem Weg nach Schönau dabei waren, als der Pfarrer Englert mit dem großen Räuchermantel die Nacktschnecken vom Radweg fegte. Im Kehrreim „Die Kirch' is groß, die Kirch' is breit, ke' Mensch is do, es is Gottesdienstzeit.“ sprachen sie heiter ein ernstes Thema an.

Nach der Pause strapazierten Barbara und Paul Bauer mit einer originellen Nummer, bei der sie den Text zum Mitlesen hochhielten, die Lachmuskeln. Manchmal mussten die Wortspielereien mit dem großen, quietschenden Radiergummi berichtigt werden. Anschließend stimmten Jasna und Miro Blaic und Kerstin Völker in der Chor der Chrubin und Seraphin ein und Kirchenpfleger und Hausmeister Jan Koppitz, erfolgreicher Holzwurmjäger, schrieb einen Brief an den Bischof. Darin schilderte er die Situation in der Pfarrfamilie und den Zustand der Gebäude: „Im Pfarrheim läuft alles reibunglos, bis auf die Türe zum Männerklo.“

Viele Baustellen in Gemünden

Traditionell bildeten Thomas Störlein und Peter Scherzer, begleitet am Klavier von Robert Werner, den stimmgewaltigen Schlusspunkt. Als städtische Arbeiter wussten sie viele Baustellen zu besingen, von der Dauerbaustelle in der Bahnhofstraße über die Scherenberghalle bis zum Brückendilemma: „Ja, jetzt wird in die Hände gespuckt, vor keinem Problem wird weggeduckt.“ Sie besangen den Wegfall der Mühltorbrücke mit dem Lied „Du bist fort“ und bedauerten die Bewohner dort: „Die müsse jetzt in ihrer Siedlung rümlaff', da hat ja der Uli Hoeneß mehr Ausgang wie die.“ Als Sahnehäubchen des kurzweiligen Programms rockte nach dreijähriger Pause wieder einmal Giuseppe Paino über die Bühne, diesmal als Michael Jackson.

Bei den Tanzgarden wirkten mit: Hanna Holzemer, Rosaie Heck, Lena Kallenbach, Jana Ebert, Lina Gencal, Ronja Schmidt, Laura Emmerich, Jessica Oetzel, Leila Kolpert, Guilia Knappschneider, Emma Schmidt, Lisa Holzemer, Monja Schröder, Sarah Emmerich. Leitung: Hildegard Pfab.

Guiseppe Paino als Michael Jackson.
| Guiseppe Paino als Michael Jackson.
 
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