
"In Gemünden, habe ich die Liebe meines Lebens gefunden", schwärmt Petra Kübert, geborene Sennholz. Seit vier Jahren, als sie von Bielefeld kam, ist sie die gute Seele des Cafés am Marktplatz. Dort wird sich kaum jemand an den neuen Nachnamen gewöhnen, denn bei ihren Kunden ist sie längst "die Petra". So kam es auch, dass sie ihren Mann Michael kennenlernte, denn Stammgast Manny Kunz hat sie am 1. Juli 2017 bei seinem Auftritt auf dem Heimatfest von der Bühne herab begrüßt.
Michael Kübert wurde auf sie aufmerksam, machte ihr vor drei Monaten einen Heiratsantrag, und der 1. Juli sollte nun zum Tag der Hochzeit werden – trotz Corona. Ob es überhaupt klappen würde, war erst sechs Wochen vorher klar. In ihrer herzlichen Verbundenheit zu Gemünden beschloss Petra, alles was für eine gelungene Feier benötigt würde, hier in der Fußgängerzone zu besorgen.
In der Obertorstraße bei allen Wünschen fündig geworden
Angefangen bei den goldenen Eheringen, in die zuerst nur der Namen graviert werden konnte, weil das Datum noch nicht bestätigt war, über den Brautstrauß bis zur geflochtenen Frisur war sie schnell fündig geworden. Zum Flair der Stadt passend, wählte sie ein Dirndl, geliehen von einer Arbeitskollegin, um dem Brauch "etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues" gerecht zu werden. Festliche Kleidung fand die zukünftige Schwiegermutter ebenfalls in der Obertorstraße.
Kuchen und Torten lieferte das Café, zum Festessen ging es nur wenige Häuser weiter, wo das Brautpaar sogar die Hochzeitsnacht verbrachte. Alles spielte sich in der kleinen Obertorstraße ab, nur die Trauung durch Bürgermeister Jürgen Lippert war im Huttenschloss, wo beim Umtrunk für zehn erlaubte Hochzeitsgäste Sekt "Alt Gemünden" ausgeschenkt wurde. Den gab es anschließend auch beim Empfang am Brunnen auf dem Marktplatz. Der Gemündener Kinderbild-Fotografin blieben wegen Corona die Aufträge weg, Hochzeitsfotos waren eine willkommene Abwechslung.