Die aktuell 33 Mitarbeiter zählenden Lohrer Stadtwerke stehen in diesem Jahr vor einem grundlegenden personellen Wechsel. Norbert Kleiner (64), seit 1977 bei der Stadt und seit 2007 stellvertretender Leiter der Stadtwerke, ist vor wenigen Tagen aus dem Dienst ausgeschieden. Otto Mergler, seit 1995 bei den Stadtwerken und seit 2003 Werkleiter, folgt ihm im September nach. Somit verlieren die Stadtwerke binnen weniger Monate ihr langjähriges Führungsduo. Doch die Nachfolge ist geregelt.
Neuer Werkleiter wird demnach zum 1. September Johannes Goßmann. Der 30-Jährige ist 2010 bei der Stadt mit einer Ausbildung zur mittleren Beamtenlaufbahn gestartet, 2012 wechselte er zum städtischen Eigenbetrieb für Ver- und Entsorgung, den Stadtwerken. Von 2017 bis 2019 absolvierte Goßmann ein Studium an der Fachhochschule für Verwaltung in Hof, das ihn für die dritte Qualifikationsebene (früher gehobener Dienst) wappnete. Seit 2021 studiert Goßmann berufsbegleitend "Public Management". Dieses Studium wird er im Laufe des Jahres mit einem Master abschließen.
Wichtige Zukunftsthemen wie Klimawandel
Goßmann hat bei den Stadtwerken bereits verschiedene Funktionen begleitet, seit Abschluss seines ersten Studiums war er Sachgebietsleiter Zentrale Dienste. Mit dem Ausscheiden von Kleiner übernahm er vor wenigen Tagen den Posten des Verwaltungsleiters. Der Reiz der Arbeit beim Ver- und Entsorger der Stadt sei, den Betrieb auf wichtige Zukunftsthemen wie den Klimawandel oder den demografischen Wandel vorzubereiten, sagt Goßmann. Er ist geboren in Lohr, aufgewachsen in Frammersbach und wohnt seit sechs Jahren in Lohr.
Goßmanns Stellvertreter wird zum 1. September Michael Lutz. Der 40-Jährige arbeitet seit 2007 für die Stadt. Zuvor absolvierte er zwei Ausbildungen, eine bei einem Mineralwasserhersteller zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik und eine zum Bankkaufmann bei der Sparkasse. Während seiner Zeit bei den Stadtwerken bildete sich Lutz berufsbegleitend zur Fachkraft für Personennahverkehr weiter, was damit zusammenhängt, dass die Stadtwerke auch den Stadtbus Lohrliner betreiben.
Als stellvertretender Werkleiter werde sein Aufgabenfeld unter anderem die Digitalisierung sein, sagt Lutz. An der Arbeit bei den Stadtwerken gefalle ihm die Kombination aus Technik und Verwaltung, sagt er weiter.
Für den vor wenigen Tagen aus dem Amt ausgeschiedenen bisherigen stellvertretenden Werkleiter Norbert Kleiner machte seinen eigenen Worten zufolge den Reiz an der Arbeit aus, dass man die Stadtwerke über Jahrzehnte immer weiter habe entwickeln müssen und können. In einem eher kleineren Betrieb wie den Stadtwerken habe man in verantwortlicher Position mehr Gestaltungsspielraum als in einer großen Verwaltung, blickt Kleiner zurück.
Kleiner: Es war nie langweilig
Der 64-Jährige sagt, schon immer gerne mit Zahlen umgegangen zu sein, weswegen ihm auch die Aufgabe, über viele Jahre die Bilanzen der Stadtwerke zu erstellen, "definitiv Spaß gemacht" habe. Ihm sei bei der Arbeit nie langweilig gewesen, sagt Kleiner. Zufrieden blicke er auf die Entwicklung der Stadtwerke zurück, vom ehemaligen Wasserwerk hin zu einem Eigenbetrieb mit vielen verschiedenen Sparten.
Gleichwohl freue er sich auf den Ruhestand, so Kleiner wenige Tage vor dem Abschied aus dem Dienst. Er möchte sich nun vermehrt Zeit für Familie und Enkelkinder sowie für verschiedene Hobbys nehmen, darunter das Radfahren, Wandern, Fotografieren und Reisen.