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Lohr
Paul sieht Krankenhausareal als Entwicklungsmöglichkeit
Monika Büdel
 |  aktualisiert: 05.11.2021 02:42 Uhr

Die Fragen, Anregungen und Anträge, die die Lohrer in der Bürgerversammlung am Mittwochabend beantwortet haben wollten, kamen über Wortmeldungen vor Ort, über E-Mail, Online-Chat und via Zettel. Themen waren unter anderem Rad- und Fußwege, Stadtbus, Straßenausbau, Verbesserung der Einnahmen und Bürgersprechstunden.

Ein Mann aus Pflochsbach regte an, mehr Baugebiete auszuweisen und Gewerbe anzusiedeln. Dadurch würden sich seiner Meinung nach mehr Menschen in Lohr ansiedeln. Dies würde zu höheren Einnahmen über die Einkommenssteuerbeteiligung führen.

Bürgermeister Mario Paul erwiderte, dass die Stadt versuche, Wohnraum zu schaffen. Als jüngstes Beispiel nannte er den Kauf der Gebäude am Kirchplatz und der Fahrgasse 1 sowie das Baugebiet Südlich der Steinfelder Straße. Baugebiete auszuweisen, werde immer problematischer, erläuterte er. Die Grundstücke seien oft sehr klein, weil es keine Flurbereinigung wie in anderen Orten gegeben habe. Das bedeute, dass mit sehr vielen Eigentümern verhandelt werden müsse.

Dazu kämen immer höhere Hürden wie Hochwasserschutz, Artenschutz und Emissionsschutz. Es gebe auch immer mehr Menschen, die den Flächenverbrauch nicht mehr akzeptierten. Deshalb gelte in Lohr Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Entwicklungsmöglichkeiten sieht der Bürgermeister, wenn das Krankenhausgelände nach dem Neubau der Klinik am Sommerberg frei wird. Paul sehe sehr wohl die Einnahmen aus der Einkommensteuer, aber jede Entwicklung koste auch Geld.

340 Unterschriften

Daniele Vormwald hatte zur Bürgerversammlung eine Unterschriftenliste an Paul übergeben. 340 Unterzeichner bitten um Abhilfe, was Dreck und Lärm durch Partys Jugendlicher am Sendelbacher Mainufer betrifft. Vor allem auf den Spielplätzen komme es durch Glasscherben zu Verletzungsgefahr. Philipp Halbritter, Leiter der Bürgerdienste bei der Stadt Lohr, teilte mit, dass Briefe über die Schulen an die Eltern gingen. Marcel Brunner, Referent für junge Menschen, Kinder und Familie, sei an dem Thema dran. Mitarbeiter der Stadt Lohr und Polizeibeamte würden Steife gehen. "Das ist der Auftakt", sagte Paul.

Der kommissarische Bauamtsleiter Johannes Goßmann informierte zur Frage eines Bürgers über den Stand zum Ausbau des Radwegs nach Partenstein. Was die Grundstücksverhandlungen angehe, sei man auf einem guten Weg. Was das wasserrrechtliche Verfahren betrifft, gehe er von einem Beginn im kommenden Jahr aus, nicht aber mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens. "Es ist ein wertvolles Gebiet, aber wir sind auf der Zielgeraden", fasste es der Bürgermeister zusammen.

Über Radfahrer, die in der Fußgängerzone nicht absteigen, hatte sich ein Bürger beschwert. Der Bürgermeister bat die Radfahrer, Rücksicht zu nehmen. Allein mit Kontrollen sei das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Zu erfahren war, dass die Jugendherberge weiter im Besitz des Jugendherbergswerks ist und die Stadt daher momentan keinen Zugriff darauf habe.

Zu einer Frage nach der Verbreiterung des Gehwegs in Sendelbach entlang der Ortsdurchfahrt zum Friedhof antwortete der Bürgermeister, dass der Grunderwerb schwierig, der Ausbau im Sanierungsplan vorgesehen sei. Der Fußweg von der Steinfelder Straße zum Sportplatz in Sendelbach werde durch die Zufahrt zum Baugebiet südlich der Steinfelder Straße, durch Querungshilfen und einen kombinierten Rad- und Fußweg verbessert. Nach Fertigstellung gebe es eine durchgehende Verbindung von der Ostlandstraße bis zum Sportplatz.

Was passiert mit der Aufschüttung an der alten Mainbrücke, lautete eine weitere Frage. Laut Paul wird geprüft, ob es auf der Sendelbacher Seite einen Kreisverkehr geben soll. Komme es nicht zum Kreisverkehr, könne dort eine kleine Grünanlage entstehen, aber keine Parkplätze wegen des Hochwasserschutzes.

Keine weitere Sprechstunde

Johann Schwind hatte beantragt, vor den Stadtratssitzungen wieder eine Bürgersprechstunde einzurichten. Die Gemeindeordnung ermöglicht derartige Anträge in Bürgerversammlungen. Ergibt sich eine einfache Mehrheit bei der Abstimmung der Wahlberechtigten, muss der Stadtrat binnen drei Monaten über das Thema beraten. Schwind war jedoch der einzige, der für seinen Antrag die Hand hob. Zehn der Anwesenden waren dagegen. Online abzustimmen war nicht möglich. Schwinds Wunsch nach einer Telefonsprechstunde lehnte der Bürgermeister ab.

Es gebe die Möglichkeit, zweimal die Woche in seine Sprechstunde zu kommen, ihn dort auch telefonisch zu erreichen, ebenso per Video-Chat. Die Sprechzeiten sind dienstags von 9 bis 10 und mittwochs von 15 bis 16 Uhr. Paul hatte zu Beginn der Veranstaltung via Präsentation auf der Leinwand die Ansprechpartner zu verschiedenen Themen mit Telefonnummern und E-Mail-Adresse vorgestellt. "Wir sind ein offenes Rathaus, für alle erreichbar", sagte er.

Eine Teilnehmerin aus Wombach wollte wissen, ob die Rechts-vor-links-Regelung am Herrenackerweg wieder aufgehoben werde, nachdem sie für den Stadtbus wegen geänderter Linienführung nicht mehr gebraucht würde. Vor allem Radfahrer seien sich der Regelung nicht bewusst. Philipp Halbritter will die Sache in Absprache mit der Polizei und den Stadtwerken prüfen. Der Ausbau des Herrenackerwegs hängt laut Bürgermeister von der Finanzsituation der Stadt ab.

 
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