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Marktheidenfeld
Pastoraler Raum Marktheidenfeld jetzt offiziell errichtet
Domkapitular Thomas Keßler überreichte die Urkunde des Bischofs an Sandra Laudenbacher, der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden aus Karbach. Bedeutung der Ehrenamtlichen betont.
Clownine Hanni mit Sandra Laudenbacher (vorne), im Hintergrund  Domkapitular Thomas Keßler am Altar.
Foto: Heidi Vogel | Clownine Hanni mit Sandra Laudenbacher (vorne), im Hintergrund  Domkapitular Thomas Keßler am Altar.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 29.01.2022 02:22 Uhr

Mit einer außergewöhnlichen Wortgottesfeier wurde am Sonntagnachmittag der Pastorale Raum Marktheidenfeld offiziell errichtet. Domkapitular Thomas Keßler überreichte die Urkunde des Bischofs an Sandra Laudenbacher, der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden aus Karbach, und machte damit die Bedeutung der ehrenamtlich Engagierten deutlich. "Sie haben die Möglichkeit, den Weg weiter zu gestalten", ermunterte Keßler und wünschte einen langen Atem sowie Gottes Segen.

Bereits eingangs hatte Pastoralreferentin Christiane Hetterich die Vertreterinnen und Vertreter aus den 27 Gemeinden des neuen Pastoralen Raums begrüßt. "Sie sind die wichtigsten Menschen, die heute da sind. Kirche vor Ort lebt von Ihrem Engagement und Ihren vielfältigen Diensten", betonte Hetterich, die zusammen mit dem Domkapitular und Marktheidenfelds Pfarrer Hermann Becker den Errichtungsgottesdienst zelebrierte.

Becker meinte mit Blick auf die anwesenden Bürgermeister, dass diese bereits einen Schritt weiter seien, da sie durch die Kommunale Allianz bereits über Erfahrung in der Zusammenarbeit verfügen.

"Packen wir es an – ohne es schön zu reden oder es schwarz zu malen."
Pastoralreferent Reinhold Grimm

Als sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens fügten Vertreter der fünf Pfarreiengemeinschaften (PG) danach die Umrisse ihrer PG zu einem Puzzle zusammen. Pastoralreferent Reinhold Grimm fragte bei seinen "Raum-Gedanken", ob dieser neue Pastorale Raum eine fixe Idee oder ein Geistesblitz sei. "Dieser Strukturreform liegt keine ausgesprochene Liebesheirat zugrunde; sie ist eher eine Zweckgemeinschaft. Ausgedacht ist sie vor allem, um dem Priestermangel zu begegnen", machte Grimm deutlich. Er versprach jedoch, mit Verweis auf das bunte Puzzle, dass die Buntheit nicht aufgehoben werde. "Packen wir es an – ohne es schön zu reden oder es schwarz zu malen", forderte er die Anwesenden in der St. Josefs-Kirche auf.

Gemeinsam mit dem Domkapitular durften anschließend die fünf Vertreter der Pfarreiengemeinschaften in Erinnerung an die eigene Taufe die Gottesdienstbesucher mit Weihwasser segnen. Und auch Clownine Hanni Kano, die mit ihren teils nachdenklichen Beiträgen und Nachfragen zwischendurch immer wieder für Überraschungsmomente sorgte, schritt beim Segnen mit durch die Reihen.

Veränderungen in der Kirche hat es immer gegeben 

"Wir sind heute eine Kirche im Übergang und wissen noch nicht, wie einmal unsere Gemeinden und das Christsein überhaupt aussehen werden", meinte Keßler in seiner Predigt. Es habe immer Veränderungen in der Kirche gegeben und man werde lernen, wie die Seelsorge von allen hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern gemeinsam mit den engagierten Christinnen und Christen in den Gemeinden gestaltet werden könne. Der Pastorale Raum sei nicht so etwas wie ein neu eingeteilter kirchlicher Polizeidistrikt, sondern Teil des Volkes Gottes. "Die Zeit des Heils ist angebrochen. Gott mutet uns zu und traut uns zu, mitzuwirken an diesem Heil."

Gemeinsam überreichten Keßler und Laudenbacher an Pfarrer Alexander Eckert aus Esselbach, der für die nächsten sechs Jahre als Moderator fungiert, und Koordinatorin Katrin Fuchs die Urkunden und führten außerdem Hermann Becker, Dieter Hammer, Stefan Redelberger und Matthias Wolpert als Team-Pfarrer ein. Auch Clownine Hanni war zur Stelle und verteilte Geschenke. Sie bedachte auch die einzelnen Gemeinden mit einem Geschenk, einer braunen Wundertüte. "Wunder gehören zu unserem Glauben", gab sie den Anwesenden mit auf den Weg.

Am Ende überbrachte Pfarrer Michael Kelinske das Grußwort des evangelischen Dekans Till Roth aus Lohr, der sich auf die ökumenische Zusammenarbeit freue.

Die hauptamtlich Tätigen des Pastoralen Raum Marktheidenfeld (vorne von links): Rita Geißler, Hermann Becker, Schwester Ulrike Stein, Stefan Redelberger, Katrin Fuchs, Matthias Wolpert, sowie (hinten von links) Alexander Eckert, Mark Odah, Günter Munz, Alexander Wolf, Thomas Keßler, Christiane Hetterich, Isabel Oestreicher, Reinhold Grimm, Thomas Pfeifer und Dieter Hammer.
Foto: Heidi Vogel | Die hauptamtlich Tätigen des Pastoralen Raum Marktheidenfeld (vorne von links): Rita Geißler, Hermann Becker, Schwester Ulrike Stein, Stefan Redelberger, Katrin Fuchs, Matthias Wolpert, sowie (hinten von links) ...

Pfarrer Alexander Eckert aus Esselbach als Moderator berufen

Auch Alexander Eckert, der dem Pastoralen Raum nach eigenem Bekunden sehr positiv gegenübersteht, liegt die Ökumene am Herzen. Dies erklärte er nach dem von Susanne Schreck (Gesang) und Marcel Väth (Orgel) aus Oberndorf musikalisch gestalteten Gottesdienst im Gespräch. Die Ökumene solle sich nicht auf gemeinsame Gottesdienste beschränken, sondern es gehe um die Basisarbeit.

Er möchte den neuen Raum zur Vernetzung bis in den kommunalen Bereich nutzen, um dadurch Synergieeffekte zu erzielen. "Die gewonnen Ressourcen können wir einsetzen, um uns beispielsweise um Obdachlose und Suchtabhängige zu kümmern", so die Vorstellung Eckerts. Es gelte aber auch, die rund 90 Prozent der Bevölkerung, die derzeit von der Kirche nicht erreicht werde, in den Blick zu nehmen.

Der Pastorale Raum Marktheidenfeld umfasst die Pfarreiengemeinschaften "Erlenbach-Triefenstein", "Haseltal – Himmelreich, Kreuzwertheim", "Heilig Geist im Spessartgrund, Esselbach", "Maria – Patronin von Franken, Urspringen" sowie "Sankt Laurentius am Spessart, Marktheidenfeld".

 
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