37 Gemeinden aus drei Pfarreiengemeinschaften wurden am vergangenen Sonntag zum "Pastoralen Raum Karlstadt" zusammengeschlossen. Domkapitular Albin Krämer, der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge in der Diözese Würzburg, überreichte die Ernennungsurkunde bei einem Festgottesdienst in Karlstadt an Pfarrer Simon Mayer. Er wird als Moderator eine besondere Verantwortung übernehmen.
Pfarrer Niko Stanek (Eußenheim), der zusammen mit Pfarrer Simon Mayer (Karlstadt) „in solidum“ (gemeinsam und gleichberechtigt) als "Teampfarrer" den Pastoralen Raum Karlstadt leiten wird, konnte wegen Quarantäne nicht am Gründungsgottesdienst in der Kirche „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt teilnehmen. Per Livestream konnte der Gottesdienst mitverfolgt werden.
Im „Hirtenteam“ nicht dabei sein wird Pfarrer Christian Ammersbach (Arnstein). Er steht dem neuen „Pastoralen Raum“ kritisch gegenüber und hat sich entschlossen, nicht in das Leitungsmodell als Pfarrer einzusteigen. Er tritt deshalb in die zweite Reihe und legte sein Amt als Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Um Maria Sondheim“ nieder. Künftig wird er als Pfarrvikar in der Seelsorge zur Verfügung stehen.
"Rat im Raum" stellte die Bereiche vor
Der Pastorale Raum Karlstadt besteht aus drei Bereichen, die von einem schwerpunktmäßig zugeordneten Pastoralteam begleitet werden. Ein Puzzle zeigte die Größe der einzelnen Regionen. Vom „Rat im Raum“, so sind die ehrenamtlich tätigen Vertreter der einzelnen Pfarreiengemeinschaften benannt, wurden die Bereiche vorgestellt. Für den Raum Zellingen sprachen Silvia Kuhn und Susanne Keller. Sie vertraten die fünf Gemeinden aus den bisherigen Pfarreiengemeinschaft „Zu den Frankenaposteln-Zellingen und Retztal-Retzbach". Arnstein, mit seinen zwölf Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft „Um Maria Sondheim“ wurde durch Regina Kreß und Gerold Rudloff vorgestellt. Der Bereich Karlstadt besteht aus 20 Gemeinden aus den ehemaligen Pfarreiengemeinschaften St. Georg-Karlstadt, St. Bonifatius im Werntal-Müdesheim, Hl. Jakobus-Karlburg und Bachgrund-Eußenheim. Wally Herzog, Christine Schobert und Andre Burkard stellten die Pfarreiengemeinschaften vor. Andre Burkard ist der Sprecher des „Rates im Raum“.
Krämer: Auch Jesus sorgte für "Durcheinander"
In seiner Predigt sprach Domkapitular Albin Krämer die Angst der Menschen vor Veränderung an. „Alles, was nicht in unser Denken und in das Schema unseres eingespielten Lebens passt, wird vertrieben“, so der Domkapitular. Auch Jesus habe mit seiner Botschaft von Gottes Reich mitten unter den Menschen immer wieder „für Durcheinander“ gesorgt.
Die Pastoralen Räume seien angesichts der kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der Versuch, Kirche anders und neu zu denken. Der Pastorale Raum Karlstadt habe bereits 2015 entschieden, die Entwicklung nicht abzuwarten, sondern mitzugestalten.
Nach der Übergabe der Ernennungsurkunde des Bischofs Franz Jung an Pfarrer Simon Mayer als den Verantwortlichen vor Ort und Moderator des Pastoralen Raumes Karlstadt, wurde auch die Ernennung von Teampfarrer Niko Stanek durchgeführt. „In solidum“ wird er Moderator Simon Mayer in seinen Leitungsaufgaben unterstützen.
Sozialpädagogin betreut caritative Projekte
Gemeindereferentin Simone Büttner übernimmt im Pastoralen Raum Karlstadt die Aufgabe der Koordinatorin. Diese geschieht in enger Kooperation mit der Koordinationsgruppe, die sich aus Pfarrer Simon Mayer, Pastoralreferentin Claudia Jung, Pfarrvikar Christian Ammersbach, Simone Büttner zusammensetzt.
Für den gesamten Raum wird künftig noch eine Sozialpädagogin zur Verfügung stehen, die sich um Bildungs- und Ehrenamtsarbeit und caritative Projekte kümmert. Die aktuell 14,4 Planstellen im Pastoralen Raum Karlstadt werden von 18 hauptamtlichen und sieben nebenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern betreut.
Co-Zelebrant im Gottesdienst war Diakon Roberto Garcia-Arenillas. Festlich umrahmt wurde die Ernennungsfeier durch den Chor „Missa brevis“ und Regionalkantor Bernhard Seelbach.