Passen Wandern und Biertrinken zusammen? Mindestens 1500 Leute würden das wohl bejahen, denn so viele waren schätzungsweise bei der ersten Wiesenfelder Bierwanderung dabei. Ein toller Erfolg für die sieben Vereine aus dem Ort, die gemeinsam eine neue Veranstaltung auf die Beine stellten. Rund 50 Helferinnen und Helfer sorgten am Sonntag dafür, dass die meist auswärtigen Teilnehmenden das herbstliche Kaiserwetter richtig genießen konnten.
Die Initiative für die Bierwanderung ging von Wolfgang Röder von der Feuerwehr aus. Über Fasching und Beatabende hinaus Leben in den Ort zu bringen, das war der Grundgedanke. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Gesangverein Liederkranz, dem TSV Wiesenfeld, dem Obst- und Gartenbauvein, der Freiwilligen Feuerwehr, der Kolpingsfamilie und dem Musikverein Wiesenfeld.
Nur regionale Biere: Großer oder kleiner Bier-Pass?
Anders als bei den einstigen Internationalen Volkswandertagen konnten beim Bierwandertag keine Stempel für eine Jahreswertung gesammelt werden. Vielmehr mussten sich die Teilnehmenden vor dem Start für einen kleinen oder großen Bier-Pass entscheiden, damit konnten sie an vier oder fünf Stationen Biere kosten und bekamen auch einen Stempel. Der kleine Bier-Pass bot sich vor allem für die fünf Kilometer kurze Kinderwagen-Strecke an, denn diese sparte eine Station aus. Die Naturwanderung führte auch durch das Naturschutzgebiet Mausberg und bot auf etwa acht Kilometern Länge tolle Ausblicke. Für Reiterinnen und Reiter gab es eine separate Route, die das Naturschutzgebiet aussparte, sowie an der Waldsassenhalle einen Bereich, um die Pferde anzubinden.
Wichtig war den Wiesenfelder Vereinen, nur regionale Biere anzubieten: an der Waldsassenhalle Würzburger Hofbräu, bei der Schäferei Bruder von der Frammersbacher Waldschlossbräu, am Fuß des Monte Scherbelino Brauhaus Wiesen, oberhalb der ICE-Strecke Goikel Bräu aus Halsbach und am Harrbacher Weg Hausbrauerei Höpfl aus Waldzell. An jeder Station gab es zwei verschiedene Biersorten sowie verschiedene Schmankerl – von Bratwürsten über selbstgemachte Kartoffelchips bis zu Knusperstangen.
Bierwanderung besser besucht als erwartet
Wegen des großen Andrangs ging es nicht immer ohne Wartezeiten ab, wofür sich die Veranstalter entschuldigen und die Helferinnen und Helfer loben, die "alles toll wuppten". Erwartet würde eine dreistellige Teilnehmerzahl, auch weil es nur ein bisschen Werbung gab. Am Ende blieb etwa von den vielen selbst gemachten Kuchen- und Torten in der Waldsassenhalle nichts übrig und manch Wandernder freute sich, an einer Station die letzte Bratwurst ergattert zu haben. Unter den abgegebenen Bierpässen wurden als Hauptpreise ein Spanferkelessen bei der Goikel Bräu und ein Tischkicker der Würzburger Hofbräu sowie weitere Sachpreise verlost.
Weil die Bierwanderung so gut besucht war, wird sie vermutlich wieder veranstaltet. Mit den Einnahmen soll in Wiesenfeld etwas gesponsert werden, etwa neue Geräte für einen sanierungsbedürftigen Spielplatz, ein Teil kommt auch den mithelfenden Vereinen zugute.
Obwohl die Strecken mit der Stadt Karlstadt und dem Landkreis Main-Spessart abgestimmt wurden, musste die vierte Station kurzfristig verlegt werden. Geplant war sie am ehemaligen Faustballplatz, wo es an einem ausgebauten Weg eine befestigte Fläche auch als Bereitschaftsplatz für den Rettungsplatz gibt. Dieser liegt aber schon im Naturschutzgebiet und die Regierung von Unterfranken verwies darauf, dass in Naturschutzgebieten grundsätzlich keine Speisen und Getränke verkauft werden dürfen.