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STETTEN
Partner mit mehr Leistungskraft
Mit dem Rad das Werntal erkunden: Der weitere Ausbau des Radwegenetzes könnte ein Bestandteil des ILE-Konzepts sein.
Foto: GÜNTER ROTH | Mit dem Rad das Werntal erkunden: Der weitere Ausbau des Radwegenetzes könnte ein Bestandteil des ILE-Konzepts sein.
Von unserem Mitarbeiter GÜNTER ROTH
 |  aktualisiert: 08.01.2016 10:08 Uhr

Bei einer gemeinsamen Stadtrats- und Gemeinderatssitzung der Gemeinden aus dem unteren Werntal von Arnstein bis Gössenheim in der Stettener Mehrzweckhalle stellte Baudirektor Jürgen Eisentraut vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) vor.

Die ILE bietet den Gemeinden insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung Unterstützung für interkommunale Zusammenarbeit, gemeindeübergreifend abgestimmte Innenentwicklung und ressortübergreifende Kooperation. Als Träger könnten die Gemeinden, begleitet vom ALE, gemeinsam Maßnahmen bei der Dorferneuerung, im Wegebau, bei der Flurneuordnung oder dem Tourismus auf den Weg bringen.

„ILE schafft Vorteile für alle Partner“, lautete die zentrale Botschaft Eisentrauts. Es könne mehr Leistungskraft entstehen durch Gemeinsamkeit sowie Bündelung der Potenziale und damit eine effizientere Aufgabenerfüllung der Gemeinden. Einrichtungen wären besser ausgelastet, wenn sie von den Nachbargemeinden mitgenutzt werden. Als wichtige Handlungsfelder eines ILE-Konzepts sieht Eisentraut die Dorf- und Siedlungsentwicklung, Landschaft, Naturschutz, Wasserschutz, Förderung von Wirtschaft, Gewerbe und Landwirtschaft, aber auch Projekte in Freizeit, Tourismus und Kultur.

Ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) wird von professionellen Planern erarbeitet. Die Trägerschaft dafür liegt bei den Gemeinden und das Grundprinzip der gemeindlichen Planungshoheit sowie die fachlichen Zuständigkeiten anderer Verwaltungen bleiben unberührt. Entscheidungen werden in der Runde der Bürgermeister, der Lenkungsgruppe, getroffen. Die Planungskosten können mit bis zu 75 Prozent, maximal mit 50 000 Euro, gefördert werden. Als Vorbereitungszeit wird ein halbes Jahr gerechnet, für die Erstellung des Konzeptes etwa ein Jahr.

Am Beispiel der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal erläuterte der Baudirektor Hilfen und Beratungen für die Innenentwicklung von Ortskernen, von Standortförderung und Regionalmarketing durch ein interkommunales Gewerbegebiet. Im Bereich Kultur wurden ein Bildstockzentrum, der Passionsspielort Sömmersdorf und ein Tag des offenen Ateliers gefördert. Gute Erfolge gibt es beim Wanderwegekonzept, bei einem Gewässerentwicklungsplan und bei Projekten mit Jugendlichen und Studenten.

Das Amt für ländliche Entwicklung unterstützt sowohl die Phase der Planung durch einen Projektmanager als auch die der Umsetzung, so Eisentraut. Als finanziellen Anreiz gibt es erhöhte Fördergelder von bis zu zehn Prozent.

 
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